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Ein Weg mit lauter Kreuzungen

Wir haben nicht nur die Möglichkeit, die Freiheit des Willens zu erlangen, sondern müssen es einfach tun. Niemand wird davor weglaufen können, denn dazu werden wir von den gesamten Naturkräften getrieben und gezogen – sowohl du als auch alle Anderen, jeder Mensch auf der Welt! Jeder wird seinen freien Willen auf irgendeine Art realisieren müssen.

Vor uns liegen zwei Wege: der Weg des Lichts (der Kabbala) und der Weg der Leiden. Und diese Wahl muss jeden Augenblick von uns getroffen werden! Es bedeutet nicht, dass ich einst an einer Wegkreuzung angekommen bin, einmal die Wahl getroffen habe, rechts oder links abgebogen bin und diesen Weg nun gehen werde.

Ich bin einen Meter auf irgendeinem Weg vorangekommen und bin wieder vor die Wahl gestellt worden, wieder an einer Kreuzung angekommen. Ich habe die Wahl getroffen, habe einen Schritt auf diesem Weg getan – und bin an einer neuen Kreuzung angekommen, wo ich mich erneut entscheiden muss. Bei jedem meiner Schritte werde ich vor die Wahl gestellt, und es liegen zwei Wege vor mir! Ich muss ständig zwischen ihnen wählen, jeden Augenblick – von einem Zustand zum nächsten, in jedem Punkt, den ich durchlaufe und daraus eine Linie, den Weg zu meiner Endkorrektur, zu Gmar Tikun, ziehe.

Und in jedem dieser Punkte muss ich entscheiden, in welche Richtung aus den möglichen 360 Grad (denn ein Punkt hat die Form eines Kreises) ich gehen werde. Doch im Grunde genommen lassen sich alle diese Richtungen zu zwei möglichen Wahloptionen zusammenfassen: zu dem Weg des Lichts und zu dem Weg der Leiden.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Die Freiheit des Willens“, 18.02.2011