Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Ein Korrigierter Zustand

Frage: Sie sagten, dass wir ständig zum korrigierten Zustand zurückkehren und ihn im Gedächtnis behalten müssen. Was ist dieser Zustand?

Meine Antwort: Der Punkt ist: Wenn jemand in einer nicht zu großen Gruppe eine integrale Verbindung mit anderen Leuten erreicht, erinnert er sich daran, er hat einen Eindruck, der Reshimo (Erinnerungen) genannt wird. Dieser Eindruck ist gefühlsmäßig, und er wird in ihm wie eine Erinnerung gespeichert, aber es ist eine aktive Erinnerung.

Das bedeutet, dass wir mit Hilfe eines jeglichen Zustandes, der ihm ähnelt, stets das Reshimo realisieren können, und wirklich beginnen können, es erneut zu erfahren, darin zu leben, und plötzlich in ihm die Erleichterung zu fühlen, das Fehlen von Beschränkungen, Wärme, Sicherheit und den Ausweg aus jeder Krise, usw.

Wenn jemand anfängt, aus sich selbst auszusteigen und sich mit anderen zu verbinden, erkennt er, dass all die Probleme, die er früher empfunden hat, von ihm empfunden wurden, weil er eine andere Wahrnehmung der Realität hatte, „für sich“ und nicht „von ihm ausgehend“.

Also ist es am wichtigsten, einen sehr präzisen Eindruck wechselseitiger Zusammenarbeit mit der Welt um einen herum, mit der Umgebung, in einer Person zu hinterlassen und ihr Gewohnheiten beizubringen, und wie sie aus unterschiedlichen Zuständen wieder in diesen grundlegenden Zustand zurückkehren kann. Dann werden wir dorthin auf anderen, höheren Niveaus zurückkehren, ungeachtet möglicher Unterbrechungen, mit Hilfe unterschiedlicher Umgebungen, in jeder Umgebung.

Frage: Wie oft muss jemand tagsüber in den korrigierten Zustand zurückkehren?

Meine Antwort: Er sollte sich ständig darin befinden. Ich versuche, jeden Zustand, in dem ich mich befinde, in den korrigierten Zustand zu verwandeln.

Frage: Wie kann er intensiviert werden, wie kann er stärker und kraftvoller werden?

Meine Antwort: Es ist möglich, ihn durch den Widerstand zu intensivieren, den man fühlt, um zu ihm zurückzukehren. Schließlich wird der gefühlte Widerstand, wenn ich ihn überwinde, ein Koeffizient  der Intensität. Meine Erfahrungen von Zusammenarbeit, die Gegensätzlichkeit der Zustände „zu mir“ und „von mir weg“ wird dementsprechend klarer sein, besser unterschieden und stärker.

Frage: Wenn Sie dieses Phänomen beschreiben, sehe ich es als einen individuellen Prozess, aber wir sagen doch immer, dass es sich um einen Gruppenprozess handelt?

Meine Antwort: Es ist ein Gruppenprozess, aber wir sprechen hier über eine individuelle Anstrengung innerhalb des Gruppenprozesses. Später, wenn der Prozess sich als ein Gruppenprozess stabilisiert, wird jeder anfangen, eine vereinte Partnerschaft zu fühlen. Das ist der Zustand, in dem Individuen zu einem Ganzen werden, genau wie viele Tropfen in Eins ineinanderfließen, in dem keine Aufteilung gespürt wird, sondern es vielmehr die Empfindung eines großen, vereinten Tropfens gibt.
Aber wir sagen, dass sich diese Zustände ständig ändern – Gruppen lösen sich auf und verbinden sich wieder. Wir sprechen nicht über eine Gruppe, oder über die Tatsache, dass die Menschheit zu einer solchen Gruppe geworden ist. Daher wird hier die individuelle Komponente meiner Arbeit mit der gesamten Umwelt zu Hauptsache.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 27.02.2012


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