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Die Wiederholbarkeit des Versuchs ist ein Kriterium für die Wahrheit

Eine Frage, die ich erhielt: Können wir frei entscheiden, welchen Glauben wir wählen?

Meine Antwort: Wir können nur in einem frei entscheiden, und das bezieht sich nicht auf den Glauben.

Es ist klar, dass wir nichts, was unserer Natur zuwider ist, sondern das, was uns passt, wählen würden – also haben wir hier keine freie Wahl.

Wir müssen nicht den Glauben wählen, sondern die Enthüllung erreichen, die Wahrheit enthüllen, und nicht aus abstrakten Theorien jene wählen, die mir am besten gefällt!

Wenn andere Menschen in dieser Welt über andere Fakten verfügen, dann ist mein Wissen kein Fakt mehr. Woher wissen die Kabbalisten, die die spirituelle Enthüllung erreicht haben, dass das, was sie enthüllt haben, wahr und richtig ist? – Weil sie alle die gleichen Erscheinungen durch eigene Erfahrung enthüllen.

Jeder, der eine bestimmte Stufe oder die Korrektur irgendeiner Kraft erreicht, enthüllt die gleichen Erscheinungen. Er erfährt die gleiche innere Erfüllung, die sich Seele nennt, wie auch alle Anderen, die den gleichen Zustand erreicht haben.

Sowohl der Weg als auch die Erkenntnis und das Verständnis sind für alle gleich, jeder kommt zum gleichen Ergebnis. Deshalb wird das von den Kabbalisten als Fakten bezeichnet, genauso wie die Fakten unserer Welt.

In unserer Welt führe ich eine Untersuchung durch, bekomme ein Ergebnis, gebe einen wissenschaftlichen Artikel mit Erklärungen zu den Ergebnissen heraus und biete allen an, sie auf die Richtigkeit zu überprüfen. Und wenn man meine Ergebnisse überprüft und sich von deren Richtigkeit überzeugt, wird das zu einem anerkannten Fakt.

Es gibt kein absolutes Wissen, das nach keinen Beweisen verlangt, alles existiert nur entsprechend den realen Empfindungen, in denen ich Fakten ergründe.

Natürlich ist das ein relatives Wissen, welches in Bezug auf meine irdischen Eigenschaften ergründet wird. Jedoch ergründen alle die gleichen Fakten, darum werden sie als wissenschaftliches Gesetz bezeichnet. Auf diese Weise haben wir alle physikalischen Gesetze entdeckt.

Sie alle wurden unter den Bedingungen, die uns auf dieser Erde umgeben, bestimmt. Wenn wir aber auf ein anderes Planet gelangen würden, könnten dort ganz andere Gesetze herrschen – wer weiß?

Denn ich überprüfe die Gesetze in Bezug auf den gleichen Menschen, der mit mir zusammen auf dieser Erde lebt.

Laut Einsteins Theorie wirken beim Fliegen mit Lichtgeschwindigkeit ganz andere Gesetze: die Entfernung schrumpft, die Zeit wird beschleunigt, die Formen verbiegen sich – was gerade ist, wird krumm und die Verkrümmungen werden im Gegenteil gerade…

Deshalb legen wir fest, dass wir uns mit einer irdischen Natur beschäftigen, die auf jeden Menschen anwendbar ist. Die gleiche Herangehensweise verwenden wir in der Spiritualität. Das zeugt von der Authentizität der Kabbala als Wissenschaft – wenn wir zu irgendwelchen Schlussfolgerungen gelangen, wissen wir, dass sie auf uns anwendbar sind.

Rabash schreibt, dass, wenn ein Engel und ich sich gleichzeitig einen Tisch anschauen würden, wir unterschiedliche Sachen sehen würden. Deshalb wirken alle Schlussfolgerungen in Bezug auf den erkennenden Menschen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 28.11.2010