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Die Weisheit der Schöpfung ergründen

Frage: Die gesamte Realität beinhaltet das Licht und das Kli, den Schöpfer und die Schöpfung, mich und den Nächsten. Warum erscheint der Sohar dann so schwer und verwirrend?

Meine Antwort: Der Sohar erscheint nur uns schwer und verwirrend, weil wir nicht das gesamte Bild sehen. Uns kommen „ich“ und „die Welt“, meine Verlangen, meine Gedanken, Kräfte, die in dieser ganzen Realität wirken, und Erfüllungen in ihr getrennt voneinander, zerbrochen vor. Aus diesem Grund zeichnet mir diese Kraft des Zerbrechens ein äußerst kompliziertes, verwirrendes Bild. Und alles nur, weil ich das nicht miteinander vereint sehe, und die Trennung bringt mir die Verwirrung.

In dem Maße, in dem wir fähig sind, nicht im Verstand (er nützt nichts!), sondern in den Gefühlen, also in den korrigierteren Kelim/Verlangen alle diese Details der Wahrnehmung vereint zu erkennen – ich, der Nächste, der Schöpfer, das Studium, die Gruppe, die Umgebung, alles, was existiert -, also in dem Maße, in dem ich mich danach sehne, all das zu vereinen, bringen mir diese Anstrengungen das Licht. Und das Licht bringt mich zum Betrachten eines einheitlicheren Bildes, in dem sich alle Elemente allmählich zu verbinden beginnen.

Aus der Verbindung all dieser Gegensätze, die zu unterstützenden und miteinander verbundenen werden, resultiert die ganze Weisheit. Je weiter voneinander entfernt und entgegengesetzter diese ganzen Details des Bildes der Realität, die ich nun miteinander verbinden und einander unterstützend und ergänzend sehe, früher waren, desto tiefer ergründe ich den Schöpfungsgedanken, das Schöpfungsprogramm, den Prozess, den wir durchlaufen.

Aus diesen Gegensätzen heraus fange ich an zu leben, diese erstaunliche Weisheit wahrzunehmen, die höhere Lenkung zusammenzufassen und sie auf die Einzige Kraft zu beziehen.

All das geschieht infolge der Einwirkung des Lichts auf meine zerbrochenen Verlangen und Gedanken, wenn ich will, dass es sie vereint.

Auszug aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 16.02.2011