- Kabbala und der Sinn des Lebens - https://www.laitman.de -

Die Stärke von Chafez Chesed

ravFrage: Wie findet die Veränderung statt, in der sich die Eigenschaft des Gebens in das Verlangen zu empfangen kleidet?

Antwort: Zuvor vermied ich es, das Verlangen zu empfangen zu nutzen und erbaute ständig das Verlangen zu geben darüber. Doch heute beginne ich zu empfangen um zu geben. Das ist tatsächlich eine besondere Veränderung, wenn man mit den Gefäßen des Empfangens arbeitet.

Es ist ein wenig schwer, ähnliche Beispiele aus dieser Welt zu finden. Es ist, als würde ich um der Öffentlichkeit Willen stehlen oder um des Lebens Willen töten. Wie wenn ich beginne, einen bösartigen Tumor zu behandeln, der den Körper aufzehrt und ihn beinahe tötet. Diese Behandlung bewirkt, dass sich der kranke Körper 620 mal gesünder fühlt, da er sich zuvor nahe am Tod befand…

So erfolgt der Übergang vom Zustand der Kleinheit (Katnut) zum Zustand der Größe (Gadlut), im Zuge dessen der Engel des Todes zum heiligen Engel wird.

Der Zustand der Kleinheit hat nichts mit Barmherzigkeit (Chassadim) zu tun, sondern eher mit Schwäche. Ein weiterer Punkt ist, dass, sobald sich das gesamte grausame Verlangen zu empfangen in mir offenbart und das ganze große Licht vor mir erscheint, ich sage: „Ich will es nicht; ich möchte im Zustand der Barmherzigkeit (Chafez Chesed) bleiben. Ich will nur Chassadim und kann auf die Gefäße und Lichter gerne verzichten.“

Das wird wahre Barmherzigkeit (Chafez Chesed) genannt und ist ein sehr hoher und erhabener Zustand. Ohne ihn kann ich das Licht Chochma nicht fassen und nicht empfangen, um zu geben.

In diesem Zustand muss ich allen Gefäßen des Empfangens die Absicht des Gebens hinzufügen. Ich erfülle all meine Verlangen mit dem Licht Chassadim und entscheide mich dafür, in Chassadim bzw. aus Chassadim heraus zu arbeiten. Um Genüsse zu erlangen, entwickle ich dafür ein neues Verlangen, das 620 mal größer ist, und ich empfange die Erfüllung ausschließlich um des Schöpfers Willen – um Ihm meine Liebe zu zeigen.

All dies basiert auf einer neuen Einstellung, welche dadurch entsteht, dass ich innerlich noch immer in Chafez Chesed bin. Selbst wenn ich das Licht von Yechida am Ende der Korrektur erreiche, tue ich es nicht für mich. Persönlich brauche ich nichts und alles ist für den Schöpfer. Das ist aber nun keine Schwäche mehr, sondern die Basis des gesamten Gebens bis zum vollen Umfang der größten Lichter, Chaja und Yechida. [117920]

Aus dem 4. Teil des täglichen Kabbalaunterrichts, 07.10.2013, Schriften des Baal HaSulam.

Zur Audioversion