Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Stärke der spirituellen Kette hängt von ihrem Widerstand ab

Es gibt keine Trennung zwischen der persönlichen und der gemeinsamen, der Gruppenarbeit – es ist alles eine Arbeit, wenn ich Teile meiner eigenen Seele als fremd und verhasst sehe. Und ich muss diesen ganzen Trug, diesen ganzen Nebel, der mich in die Irre führt und sie in meinen Augen als verhasste Feinde oder zumindest als meine Sklaven erscheinen lässt, überwinden.

Es ist keine einfache Arbeit, denn ich arbeite an meinem spirituellen Gefäß, bis ich es ganz zusammengesetzt und an mich angeschlossen habe. Und das ist nur durch die Kraft der Liebe möglich, die sich über den ganzen Hass und die Abstoßung erhebt, die ich ihnen gegenüber empfinde.

Diese ganze Abstoßung bleibt – als Widerstand in der Kette, dem ich den elektrischen Strom entgegensetze; der Strom und der Widerstand arbeiten zusammen und bewegen den Motor! Gerade infolge dieser Handlung enthüllt sich das Licht – die spirituelle Welt.

Und im Moment existiert zwischen uns ein vollkommener Riss wie in einer unterbrochenen Kette. Es ist noch nicht einmal eine umgekehrte Wirkung. Ich verspüre den anderen gegenüber weder Liebe noch Hass – sie sind mir einfach gleichgültig. Wenn wir aber anfangen zu arbeiten, um uns einander anzunähern, spüren wir, wie der Hass und die Abneigung sich enthüllen.

Erst nach einer schweren Arbeit in der ägyptischen Knechtschaft des eigenen Egoismus gelangen wir von der Stufe Jakobs (aus dem Zustand des Kleinseins) zum Berg Sinai (dem Berg des Hasses). Von diesem Berg des Hasses können wir bereits das Licht, das zur Quelle zurückführt und als „Tora“ bezeichnet wird, empfangen – jetzt haben wir bereits etwas, woran wir arbeiten können.

Derjenige aber, der noch nicht angefangen hat, sich zu verbinden, und sich von den Gefühlen dieser Welt leiten lässt, während er versucht, auf kleinliche Art seine Freunde auszunutzen, wie an jedem anderen Ort, der hat mit seiner Arbeit noch nicht einmal begonnen. Vielleicht versucht er noch nicht einmal, sie auszunutzen, weil er einen so guten Charakter hat, dass er mit allen in Freundschaft leben möchte. Doch für das Vorankommen nützt das nichts.

Denn es steht geschrieben: „Du sollst dein Brot aus der Ferne mitbringen!“ – gerade aus den Trennungen und Abstoßungen. Und hier gibt es keine persönliche oder gemeinsame Arbeit – du musst alle Teile der Realität, die dir fremd vorkommen, an dich anschließen, bis du in der Verbindung dieser Teile enthüllst, dass das gesamte Universum sich in deinem Inneren befindet.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 29.08.2011


Diesen Beitrag drucken Diesen Beitrag drucken               

Kommentare geschlossen.