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Die neue Art der Selbstsucht

Frage: Entwickelt sich jetzt der neue Typ des Menschen mit der neuen Form der Selbstsucht?

Meine Antwort: Ja, weil der Mensch beginnt, zu verstehen, sich darüber bewusst zu werden, dass er alleine nicht überleben wird, dass er von allen abhängt. Genauso wie es in der Familie ist. Innerhalb der Familie sind wir die Egoisten-Altruisten oder die Egoisten-Internationalisten.

Aber ist das schlecht?! Wir verändern unsere Natur nicht, sondern stellen sie in den Dienst der Familie, oder in den Dienst der Menschheit. Nennen Sie es „die allgemein menschliche Selbstsucht“.

Ich dehne meine Gefühle, meine Organe des Begreifens bis zum Umfang von sieben Milliarden Menschen aus. Ich beginne sie wie mich selbst zu empfinden, sie quasi zu durchblicken, die Welt mit ihren Augen zu betrachten. Ich beginne, sie wie meinen kranken Großvater, wie meinen kleinen Sohn wahrzunehmen, der Lehrbücher und Schuhe benötigt, sowie die Frau, die sich das Kleid oder die notwendigen Lebensmittel usw. kaufen will, so empfinde ich das alles. Das heißt, ich verbinde mich mit ihren Wünschen, mit ihren Hoffnungen, mit ihrem Schmerz. Ich werde zum verallgemeinerten Wesen der Menschheit – ich alleine. Und so jeder einzelne.

Frage: Der Egoist bleibt aber?

Meine Antwort: Ja, weil es eine Notwendigkeit gibt, die die Existenz des Egoisten gewährleistet. Andernfalls wird die Welt aufhören zu existieren.

Auszug aus dem TV-Programm „die integrale Welt“, 27.11.2012