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Die Geschichte (Historie) ist vorüber

Die Kabbala spricht über Verlangen. Es gibt keine Zeit, Bewegung oder Raum, sondern nur ein Zustand des Seins. Was aber ist dann mit der Vergangenheit und der Zukunft? Und was mit den spirituellen Welten? Ich spüre sie nicht. Gibt es also neben dem gegenwärtigen Zustand der Existenz noch andere außer unserer Welt? Ich weiß es nicht, weil ich sie nicht erlebt habe. Ich habe von dort keine Empfindungen oder Reschimot. Ich kann sie jetzt nicht erreichen und ihre Echtheit bestätigen.

Ein Mensch beurteilt alles nach dem, was er sieht. Das ist nicht nur ein Axiom, sondern das Ergebnis dessen, was das Verlangen empfindet, wenn es die Stufe des Seins entwickelt hat, wo es sich seiner selbst bewusst ist und versteht, was es empfindet. Sonst werden wir von der Realität abgeschnitten und verlieren uns in Fantasien.

Ich selbst spreche nicht über die höhere Dimension. Die Kabbalisten haben mir davon erzählt und ich vertraue ihnen. Ich halte ihre Worte für wahr, wenn sie mir sagen, dass es möglich ist, in unterschiedlichen Zuständen zu existieren. „Trachte nach ihnen, steige empor zu ihnen“, sagen mir die Kabbalisten. „Sie sind besser als das, was du jetzt empfindest“. Dann gehe ich in meinem Verlangen von einem Zustand zum nächsten, indem ich ihn korrigiere und verbessere. Indem ich ihn als Geben enthülle, enthülle ich darin neue Zustände.

In unserer Zeit überquert die ganze Menschheit diese vertikale Achse, um von unten nach oben aufzusteigen. Wir haben die horizontale Achse der Geschichte (Historie) abgeschlossen und nirgends können wir darauf weitergehen. Von hier führt uns unser Weg nach oben.

Aus dem 5. Teil des Täglichen Kabbala Unterrichtes, 21.06.2011, „Matan Tora (Die Gabe der Tora)“