Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der Schöpfer ist keine Person

Toronto. Unterricht vor dem Kongress

Frage: Wie formt der Mensch die Eigenschaft des Gebens in sich?

Meine Antwort: Es gibt keinen Schöpfer ohne Schöpfung. Und der Schöpfer ist jene Eigenschaft des Gebens, die wir formen. Wenn wir sie nicht geformt haben, dann gibt es auch keinen Schöpfer.

Und was gibt es dann? Es gibt dessen unerkennbares Wesen, Azmuto, die ursprüngliche Wurzel von allem, was existiert, die nicht im Geringsten mit uns verbunden ist. Wir formen, erschaffen den Schöpfer, indem wir Anstrengungen investieren und die Eigenschaft des Gebens produzieren. Wir generieren diese Eigenschaft durch die gemeinsame Arbeit zwischen uns. Wenn wir sie realisieren, zur Welt bringen, wird sie „Schöpfer“ heißen.

Der spirituelle Parzuf, den wir in den Beziehungen zwischen uns aufbauen, ist unser empfangendes Verlangen, das wir eingeschränkt, mit dem reflektierten Licht, dem Verlangen zu Geben erfüllt und dementsprechend in seinem Inneren die Eigenschaft zu geben, die als „Schöpfer“ bezeichnet wird, enthüllt haben. Mit anderen Worten bedeutet der „Schöpfer“ das Licht NaRaNCHaY, welches wir in unseren spirituellen Gefäßen, die zum Geben korrigiert wurden, enthüllen.

In Wirklichkeit ist der „Schöpfer“ das allgemeine Licht NaRaNCHaY, das wir im Endeffekt erlangen. Baal HaSulam beschreibt es so: Das allgemeine Licht NaRaNCHaY, welches Malchut der Welt der Unendlichkeit erfüllt, nennt sich „Schöpfer“. Und die kleinen Teile in den Zwischenetappen sind die Maßeinheiten Seiner Erkenntnis.

Der Schöpfer ist keine Person, er besitzt keine individuellen Eigenschaften, kein Abbild. Und deshalb gibt es niemanden, an wen du dich wenden kannst – du erschaffst Ihn selbst. Der Schöpfer hat keine Form – du gibst Ihm selbst die Form. Über dein Verlangen zu empfangen stellst du das entsprechende Verlangen zu geben – genau das bedeutet, dass du den Schöpfer erschaffen hast. Nichts anderes.

Wenn du aber meinst, dass der Schöpfer eine Form hat, noch bevor du sie gebildet hast, bedeutet das, dass du einem Abbild, einem Götzen dienst. Genau das bedeutet „die fremde Arbeit“, den Götzendienst.

So sind die Prinzipien der richtigen Einstellung zu der Natur. Das ist der Grund, warum man sich nicht alle möglichen Bilder und Formen vorstellen darf. Das war die erste Entdeckung von Abraham, als er die „Götzen zerstört“ hat, also begriffen hat, dass er selbst die Kraft des Gebens formt. Und bis dahin existiert lediglich eine gewisse ursprüngliche Wurzel, die man sich unmöglich vorstellen kann.

Auszug aus dem Unterricht vor dem Kongress in Toronto, 16.09.2011


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