Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der Schöpfer hat weder Arme noch Beine

Michael LaitmanFragen, die ich über Religion und Kabbala erhielt:

Frage: Vielleicht sollte den Leuten (Juden wie Nichtjuden), die am Studium der Kabbala interessiert sind, die Sache einfacher gemacht werden, indem man ihnen sagt, dass es am Ende der Korrektur zu einer Verbindung zwischen den eigenen Handlungen und der Spiritualität kommt. Dies ist die Ganzheit von Pardes – Judaismus (den Handlungen) und Kabbala (Spiritualität) -, und früher oder später wird dies zum einzigen Weg im Leben der gesamten korrigierten Gesellschaft werden. Mit allem Respekt, aber es ist doch Tatsache, dass Sie sich wie ein religiöser Jude verhalten, wie auch Ihr Rav Rabash und dessen Rav vor ihm, Baal HaSulam, und wie seit Beginn der heiligen Generationen jeder andere auch.

Meine Antwort: Ich erkläre es nochmal: Die körperliche Befolgung von Gebräuchen in dieser Welt ist nichts anderes als eine Tradition, wohingegen Kabbala über die Korrektur der Verlangen der Seele spricht. Niemand wird verpflichtet sein, die mechanischen Vorschriften (Gebote) zu befolgen. Stattdessen werden die Leute nur die spirituelle Befolgung der Gebote ausführen müssen – in ihren Verlangen. So werden wir ähnlich wie der Schöpfer. Es wird nicht mechanisch getan, denn der Schöpfer hat weder Arme noch Beine! Wir müssen die Seele korrigieren. Studieren Sie Baal HaSulams Artikel über Körper und Seele. Dort erklärt er, dass wir die Seele nicht durch den Körper korrigieren können.

Dennoch ist es gut, den Traditionen zu folgen, auch den religiösen, um einen Rahmen für unsere kulturelle und soziale Existenz auf dieser Welt zu wahren. Ich kann Leute, die an der Kabbala interessiert sind, nicht belügen, genauso wenig wie deren Gegner.

Frage: Wo sagt Baal HaSulam, dass man innerlich weltlich werden muss? Ihre Argumente machen Sinn, jedoch scheinen Sie kein Vertrauen in die Fähigkeit der Leute zu haben, äußere Vorschriften zu erfüllen und zugleich mit der inneren Absicht (Kawana) in kabbalistischer Weise zu arbeiten. Ihre Lehrer vor Ihnen und alle früheren Kabbalisten taten aber genau das, hab ich nicht recht? Weshalb sollte man dann den Leuten erzählen, dass sie aufhören sollen, religiös zu sein?

Meine Antwort: Ich habe den Leuten nie erzählt, dass sie aufhören sollen, religiös zu sein, genauso wenig wie ich ihnen das Gegenteil gesagt habe! In „Aufbau der Gesellschaft der Zukunft“ schreibt Baal HaSulam, dass zukünftig, in der korrigierten Gesellschaft, jede Person ihre Religion beibehalten kann. Hierdurch wird klar, was die wahre Definition von Religion ist – sie ist Teil der Kultur, und nicht mehr als das. Und alle werden dies erkennen und so akzeptieren, sobald sich der Schöpfer in ihnen enthüllt. Die Leute werden Religion von allem trennen, was sich auf den Schöpfer, die kommende Welt und die Belohnung und Bestrafung im körperlichen Leben bezieht.

Dies ist deshalb so, weil alles in „dieser Welt“ sogleich wahrgenommen wird – gegenwärtig und sofort – und es keine „andere Welt“ oder eine Welt „auf der anderen Seite“ gibt . Es gibt nichts außer den realen, gegenwärtigen Zuständen. „Auf der anderen Seite“ bedeutet auf der anderen Seite des Egoismus. Verändern Sie Ihren Egoismus ins Gegenteil, und Sie werden die Welt auf der anderen Seite wahrnehmen.

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