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Der Paradigmenwechsel

Ich enthülle die Einheit durch direkte und indirekte Handlungen.

Indem ich direkt handle, kümmere ich mich um die Freunde, ich helfe ihnen, bereite Kaffee und Tee für sie vor, bediene sie – kurz gesagt, ich verbinde mich. So ist es in unserer Welt üblich: wir kommen den Menschen näher, indem wir sie mit Geschenken erfreuen.

Und was die spirituellen Handlungen betrifft, muss ich in den Freunden die besten Menschen der Generation sehen. Sie sind miteinander zusammengeschweißt, und ich befinde mich außerhalb ihrer Vereinigung und beuge mich vor ihnen, um zu einem Ganzen mit ihnen zu werden. Und ich richte mich insbesondere während des Studiums auf diese Korrektur aus.

Infolge aller meiner Anstrengungen – ob inneren oder äußeren, ob in der Handlung oder in der Absicht – kommt zu mir das Leuchten der höheren Stufe, die ich mir als korrigiert vorstelle. Ich stelle mir vor, dass wir alle dort vereint sind und zusammen das Licht zwischen uns enthüllen, entsprechend der Ähnlichkeit der Eigenschaften.

Meine gesamte Arbeit besteht darin, durch meinen Selbstverzicht die Einwirkung des Höheren hervorzurufen. Nur nicht stören, nur mich einfügen. Dieses Stadium nennt sich „drei Tage des Einnistens des Samens in der Gebärmutter“.

Ich muss mich lediglich im Inneren absorbieren lassen, noch mehr und noch mehr, indem ich mich über dem Egoismus annulliere, um kein Fremdkörper innerhalb des Höheren zu sein. Denn sonst kommt es zu einer Vergiftung.

„Der Höhere“ ist kein Abstraktum, es sind Freunde. Sie sehen immer schlimmer in meinen Augen aus, und ich muss dem ständig durch die Arbeit über dem Wissen entgegenwirken.

Man könnte meinen, die Außenwelt bietet mir eine wunderbare Umgebung aus klugen, gesunden, fröhlichen Menschen, die sehr schön die Zeit verbringen können.

Und hier regen mich dumme Gespräche und Heuchelei auf. Und ich arbeite immer mehr, um in jedem Zustand die Einzigartigkeit und die Größe meiner Freunde enthüllen zu können.

Das Stadium der Entstehung ist ein langwieriger Prozess, und dessen Ziel ist der Selbstverzicht. Ich befinde mich im Mutterleib – in einer besonderen Gruppe, unter den Freunden, mit denen ich mich verbinden und durch die ich die Hilfe von oben erhalten muss.

Der Zustand des Embryos ist eine Übergangsphase. Der Aufstieg zur ersten spirituellen Stufe ist am schwierigsten.

Doch wie ist das möglich? Denn es steht geschrieben, dass die Korrektur vom Leichten zum Schwierigen verläuft. Und dennoch schreibt Baal HaSulam in dem Artikel „Ein Gebot“: „Der schwierigste Moment am Dienen für den Schöpfer ist die erste Anheftung“.

Es gibt keinen anderen Ausweg, denn es geht um einen Paradigmenwechsel, um einen Wechsel der Einstellung, der Wahrnehmung der Realität. Dabei werden sehr viele Parameter in einem Menschen verändert, und er beginnt, die Welt mit ganz anderen Augen zu sehen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 02.11.2010