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Der Mensch ist in unserem Inneren verborgen

Frage: Im Menschen gibt es Verlangen verschiedener Niveaus. Nach welcher Skala sortiert er sie?

Meine Antwort: Eigentlich wird das Maß anhand der Lichter berechnet, die sich in die Gefäße einkleiden, wenn ich meine Selbstsucht überwinde.

Denn ich will eigentlich die Verbindung mit dem Nächsten nicht erlangen. „Hätten meine Augen ihn nur  nicht gesehen“. Aber ich erhebe mich darüber und nehme („kaufe“) mir seine Verlangen, wie der Höhere es bezüglich des Unteren tut, um daraufhin МaN hervorzurufen (die Bitte um die Korrektur) und  МaD (die Antwort auf diese Bitte) zu bekommen, um das Geben zu praktizieren. So entwickle ich mich, indem ich die Rolle des Höheren für die anderen Menschen spiele.

Frage: Wie geschieht das? In unserer Welt verwandelt sich die Kuh nicht in einen Menschen und aus den Steinen sprießen keine Blätter…

Meine Antwort: Stelle dir das Leben eines Menschen vor: nach der Schule ging er zur Universität, er wurde Ingenieur, später wurde er zum Gelehrten und erreichte im Endeffekt die allgemeine Anerkennung. Aber wenn man dabei seinen Körper betrachtet, ist er gealtert. Früher war ein Haarschopf zu sehen, jetzt die Glatze, früher hatte er Kräfte und war gesund, jetzt sind allerlei Krankheiten da.

Wir sehen nicht, was auf der Stufe des Menschen passiert, weil er auf dieser Stufe alles von den anderen empfängt. In unserer Welt ist das nicht sichtbar, hier sind wir physisch den Tieren ähnlich, und der Mensch ist in unserem Inneren verborgen, er ist unser inneres Niveau.

Um ihn zu enthüllen, muss man sich den Nächsten, den Freunden, trotz dem eigenen Verlangen, trotz dem inneren Widerstand anschließen. Dazu soll ich über die Selbstsucht hinaufsteigen, und beginnen zum Wohl des Nächsten zu handeln. Dann werde ich beginnen, meinen Nächsten zu empfinden und kann seinen Wunsch übernehmen. Dadurch werden wir das Bündel „Höherer-Unterer“ bilden, und es wird möglich sein, sich zu entwickeln, indem ich das Licht, die Füllung verbreite.

Auszug aus dem Unterricht nach „dem Vorwort zum Buch Sohar“, 11.04.2013