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Der Mensch beginnt mit Zerbrechen

Am Anfang ist Malchut nur ein Punkt. Später entwickelt sie sich mit Hilfe des auf sie einwirkenden Höheren Lichtes, übernimmt die Eigenschaften von Seir Anpin, weitet sich aus und denkt, dass sie fähig ist, um des Gebens willen zu empfangen! Sie empfängt dieses Licht und zerbricht.

Doch aufgrund dieses Zerbrechens dringen die gesamten Verlangen von Seir Anpin in Malchut ein, die nun die Eigenschaften des Gebens mit einschließt, an die sie früher noch nicht einmal gedacht hat.

Von hier aus kann man bereits in zwei Richtungen gehen. Man kann versuchen, mit Hilfe dieser gebenden Verlangen möglichst viel Licht für den eigenen Genuss zu empfangen, d.h., geben, um zu empfangen.

Genauso entwickelt sich auch die Menschheit, bis sie beginnt, zu entdecken, dass das ein schlechter Weg ist.

Mit dem egoistischen Verlangen ist alles klar – es ist schlecht und wird von allen verurteilt. Doch wenn ich gebe, muss ich überprüfen, ob das kein egoistisches Geben ist. Vielleicht gebe ich den anderen nur, um daraus einen Vorteil zu ziehen?

Letztendlich enthüllen wir, dass unser ganzes „Geben“ egoistisch ist. Doch dafür brauchen wir jahrtausendlange Entwicklung, und erst jetzt beginnen wir allmählich zu verstehen, dass wahres Geben nur Geben um zu geben und Empfangen um zu geben ist.

Das Zerbrechen war jedoch eine notwendige Vorbereitung auf die darauffolgende wunderbare Korrektur.

Sonst hätten wir niemals verstehen können, dass es etwas Höheres als unsere Natur, unser egoistisches Material gibt.

Wir wären für ewig in ihm geblieben, wie die ganze unbelebte, pflanzliche und tierische Natur. Doch der Mensch beginnt damit, dass er das Zerbrechen durchläuft! Ohne diesem geht es nicht.

Zuerst fallen die gebenden Verlangen in die empfangenden, und der Egoismus kann sie noch beherrschen – genau das geschieht in unserer Welt.

Wir entwickeln Wissenschaft, Kultur, Bildung – und all das dank der Verlangen zu geben, die in uns gefallen sind. Mit ihrer Hilfe kommen wir voran, bis wir anfangen, zu sehen, dass nichts Gutes daraus wird…

Wir können mit Hilfe der gebenden Verlangen geben, doch sobald wir dadurch genießen wollen, stellen wir fest, dass unser Verlangen zu genießen keinen Genuss in sich empfangen kann. Wozu soll ich dann geben?!

Dann beginnt die ganze Entwicklung, sich allmählich zu verlangsamen, was wir heutzutage auch spüren, und letztendlich wird die Wahrheit enthüllt, dass man nur um des Gebens willen handeln kann.

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