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Das spirituelle Trio

Eine Frage, die ich erhielt: Worin liegt der Unterschied zwischen den Begriffen „Siwug“ (die Verschmelzung) und „Bitusch“ (der Zusammenstoß)?

Meine Antwort: Siwug ist eine Verschmelzung zweier spiritueller Objekte, die einander nicht entgegengesetzt sind und sich deshalb aufgrund der Ähnlichkeit von Eigenschaften, Absicht, oder Ziele verbinden können – wie zwei Menschen sich in der Partnerschaft oder in der Ehe verbinden.

Angenommen, es gibt zwei Menschen, die ein gemeinsames spirituelles Ziel haben. Sie befinden sich untereinander im Antagonismus und in den Zusammenstößen, da zwischen ihnen die Kraft des Zerbrechens gilt.

Sie entdecken jedoch, dass sie nicht in der Lage sind, dieses Ziel einzeln zu erreichen. Wenn ich abgesondert vorankommen möchte, dann entsteht vor mir das unüberwindliche Hindernis. Wenn der Andere abgesondert vorankommt – dann hat er auch dasselbe Hindernis zu überwinden.

Was kann man dann machen? Dann hebe ich mein Ego auf, und er hebt seins auf. Und in jenem Maße, in dem wir unser Ego aufgehoben haben, können wir uns verbinden. In diesem Maß erreichen wir das Ziel.

Dies ist die Bedingung des Schöpfers, denn das Ziel wird nur in der Verbindung zwischen allen erreicht, weil dieses Ziel das Geben ist. Du willst es erreichen? – Bitte! Hebe dein Ego auf, bereite das Kli/Gefäß für das Geben vor, und in diesem Maß kannst du dich mit dem Licht des Gebens ausfüllen.

Aber, es geschieht nur unter der Bedingung, dass man sein Ego aufhebt. Deshalb „schlage“ ich mein Ego (Akaa), und der Andere tut dasselbe mit seinem Ego, wonach die Vereinigung zwischen uns (Siwug de-Akaa) erfolgt. Der Schlag erfolgt also in meinem Inneren, man „schlägt“ das Ego, wonach ein Siwug mit den Anderen zustande kommt.

An dieser Stelle entsteht natürlich die nächste Frage: warum möchte man sogar nach dem Schlag des Egos mit den anderen nicht verbunden sein, und ein Siwug trotzdem erfolgt? Weil man infolge des Schlages, das Licht hervorruft, das zur Quelle zurückführt, und es die Vereinigung, ein Siwug vorbereitet.

Aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Die Erklärung zu Pticha“, 10.12.2010