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Das Licht sucht nach einem vereinten Herzen

Auszug aus der 3. Kongresslektion in Berlin
Die Kabbala, die Methode der Erkenntnis der Höheren Welt, besteht aus zwei Teilen:

• Der erste Teil erzählt uns davon, wie wir uns untereinander verbinden sollten, wie wir versuchen sollten, uns zu verbinden, zu vereinigen.
• Der zweite Teil erklärt, wie wir den Einfluss, die Einwirkung des Höheren Lichts auf uns hervorrufen könnten.

Bevor wir mit dem Studium beginnen, müssen wir uns vom Bestreben, unsere Verlangen zu vereinen, durchdringen lassen. Dann wird jeder ein viel größeres Verlangen als sein eigenes haben. Er beginnt, sich in die Gedanken, Eigenschaften, Verlangen anderer Menschen einzufühlen, die ebenfalls nach dem gleichen Ergebnis, nach dem gleichen Ziel wie er streben. Darin besteht unsere wichtigste Absicht vor dem Studium.
Derjenige, der nicht auf diese Weise auf das Studium vorbereitet ist, verpasst praktisch alles, weil das Höhere Licht nicht auf das persönliche Verlangen jedes Einzelnen einwirkt, sondern auf das Bestreben eines jeden von uns den Anderen entgegen, sprich auf unser gemeinsames Bestreben, uns miteinander, mit allen Anderen zu einem gemeinsamen Verlangen zu verbinden.

Wenn ich mir ein solches gemeinsames Verlangen vorstelle, in welches ich mich einfügen will, „wie ein Mensch“ vor dem Zerbrechen von Adam in einzelne Seelen, wenn ich das anstrebe, dann kommt auf mein Bestreben hin die Einwirkung des Höheren Lichts. Und dann, infolge dieser Anstrengungen, erlange ich wirklich die spirituelle Erkenntnis.

Wenn ich aber komme und zuhöre, ohne mich anzustrengen, ohne zu versuchen, mich in das gemeinsame Verlangen einzufügen, dann hat das Höhere Licht nichts, worauf es in mir einwirken kann. Ich habe ihm nicht jene Unterlage, jene Grundlage gegeben, auf die es einwirken kann, deshalb werden meine gesamten Handlungen rein formelles Wissen zur Folge haben, das heißt, ich werde das, was im Buch steht, hören und mir merken, aber auch nicht mehr.

Deshalb müssen wir uns genau einprägen, dass das Höhere Licht nur durch unsere gemeinsamen Anstrengungen hervorgerufen wird. Gemeinsame! Aus diesem Grund ist die Bedingung für die Anziehung des Lichts von uns die gleiche wie beim Empfangen der Tora: „Wie ein Mensch mit einem Herzen zu sein“. Nur in diesem Fall kommt das Licht – lasst uns also versuchen, daran zu denken.

Auszug aus der 3. Kongresslektion in Berlin, 28.01.2011