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Das Leben im Geben und der Tod im Empfangen

Um Existenz und Wachstum der Schöpfung zu gewährleisten, muss sie sich zwischen zwei Systemen aufhalten: zwischen Sünde (Klipa) und Heiligkeit (Kedusha). Folglich gibt es fünf unreine und fünf heilige Welten АBYА. Es wird darüber gesagt: „Das Eine gegenüber dem Anderen hat der Schöpfer geschaffen“. Die Seelen befinden sich in der Mitte und gehen die Etappen der Entwicklung durch, wobei sie ständig dem wechselnden Einfluss der beiden Systeme unterliegen.

Derjenige, der sich „von Sünden ernährt“, heißt „Toter“, und der sich „von der Heiligkeit ernährt“, heißt „Lebender“. So entwickelt die Einwirkung der spirituellen Welten die Seelen in der ständigen Veränderung zwischen dem Leben und dem Tod.

 Allmählich gehen wir vom einfachen Verlangen des materiellen, körperlichen Lebens zum spirituellen Niveau über. Dort gibt es weder Leben noch Tod im gewöhnlichen Sinne. Dort sind wir mit dem Körper nicht verbunden – wir steigen über ihn auf und empfinden eine andere Stufe des Daseins.

Folglich gilt unsere Existenz unter der Kraft des Gebens als „Leben“ und die Existenz unter der Kraft des Empfangens als „Tod“. Dies unterrichtet uns darin, wie wir allen Kräften der egoistischen Absicht den bösen Trieb zu entziehen haben, um sie ins Gute umzuwandeln. So bauen wir unser spirituelles Leben auf.

Somit bedeutet das Prinzip des Widerstands, dass, wenn in uns ein Wert hervorgehoben wird, der andere fällt. Zwei Systeme können nicht gleichzeitig wirken. Die Einwirkung eines Systems kommt aufgrund der Abwesenheit der Einwirkung des anderen Systems. So wechseln sie sich entsprechend dem höheren Programm ab, das sich in der Welt Azilut befindet, um uns voranzubringen.

Wenn wir uns dabei unter der Einwirkung des unreinen Systems BYА bewegen, dann entwickeln wir uns „fristgerecht“. Wenn uns aber das reine System BYА bewegt, so beschleunigen wir unsere Entwicklung. [124583]

Auszug aus dem Unterricht „Vorwort zu Buch Sohar“, 01/01/14