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Das Land kultivieren, in das der Same gepflanzt wurde

Baal HaSulam, „Der Frieden“: Würde jemand die gute Umgebung, die er gewählt hatte, verlassen und in eine schlechte Umgebung fallen – in eine Stadt, in der es keine Tora gibt –  wären nicht nur seine einstigen Konzepte beeinträchtigt, sondern auch alle anderen Kräfte, die dort ursprünglich verborgen waren und die man noch nicht in die Tat umgesetzt hat – würden verhüllt bleiben. Und zwar deshalb, weil sie nicht mit der richtigen Umgebung in Verbindung gebracht würden, die sie aktivieren  könnte.

Und wie wir oben geklärt haben wird nur in Form der Wahl der Umgebung die Herrschaft des Menschen über sich selbst bemessen und dafür sollte er entweder Belohnung oder Strafe empfangen. Und so warnten unsere Weisen: „Mache dir einen Rav, und kaufe dir einen Freund“

Ein Mensch hat lediglich ein Reshimo (spirituelles Gen), einen spirituellen Samen. Wenn wir diesen jedoch nicht in den Boden pflanzen, ihn nicht der richtigen Umgebung aussetzen, wird er sich nicht entwickeln. Deshalb achteten Kabbalisten vor allem immer auf die Umgebung, dass es zumindest zwei Menschen wären, wie gesagt wird „zwei sind bereits eine Gruppe“ – das heißt ein Schüler und sein Lehrer. Gibt es mehrere Schüler, bildet sich eine Freundesgruppe, in der jeder in gleichem Maße tätig ist.

Zuerst sollten wir also sicherstellen, dass die Umgebung stimmt: Dass jeder gleich ist, dass jeder sich vor den anderen annulliert und dass es keine außertourlichen Ziele, sondern nur das Ziel der Verbindung gibt, damit sich der Schöpfer zwischen uns offenbaren kann. Das Ziel der Weisheit der Kabbala und somit des Zwecks der Schöpfung ist die Enthüllung des Schöpfers an die Geschöpfe, als gut und Gutes Tuender und Sein Wunsch, die Geschöpfe zu erfreuen.

Unsere Entwicklung hängt also davon ab, wie sehr wir uns um die richtige und wahre Umgebung kümmern. In einem solch großen Umfeld wie unserem, das mit vielen unterschiedlichen Projekten betraut ist, gibt es verschiedene Arbeitsgemeinschaften und die selben Leute stehen in unterschiedlichen Beziehungen zueinander.

Wir müssen sicherstellen, dass alle externen Beziehungen sich nur auf externe Verbreitung und Arbeit beziehen – das Wichtigste jedoch ist, dass in unserer vereinigten inneren Gruppe alle gleich sind, jeder sich vor den anderen annulliert, sich dem Ziel hingibt und dessen Wichtigkeit erhebt. Es gibt nichts Wichtigeres als das – unsere generelle Einheit und Verbindung als eine Mensch mit einem Herzen.

Diese innere Verbindung in der Gruppe muss für uns am wichtigsten sein. Alle anderen Verbindungen, die im Zusammenhang mit unseren Berufen stehen oder in der Erfüllung verschiedener Ziele oder Aufgaben liegen, richten sich, wie bei einem Unternehmen, nach einem anderen Prinzip. Aber dieses äußere Verhalten hat nichts mit der inneren Gruppe zu tun. Die Gruppe ist etwas, das ausschließlich auf spirituellen Regeln aufgebaut ist und wir müssen uns konstant um sie kümmern.

Es gibt das „äußere Leben“, ohne das wir in unseren irdischen Körpern nicht existieren können und es gibt ein erhabenes Ziel, das ewig und ganzheitlich ist und für welches unsere Seelen existieren. Wir müssen uns um die innere Gruppe sorgen, damit sie einwandfrei und exakt nach den Prinzipien, die Baal HaSulam, Rabash und allen anderen Kabbalisten niedergeschrieben haben, aufgebaut ist.

Diese beiden nicht zu verwechseln ist sehr wichtig. Die äußeren Beschäftigungen können wir augenblicklich stoppen oder verändern, das Wichtigste aber ist es, die innere Struktur der Umgebung, in der alle gleich und miteinander verbunden sind, aufrechtzuerhalten. Auf diese Art und Weise entwickeln wir uns weiter. [120122]