Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das ewige Streben der Zukunft entgegen

Frage: Jede wissenschaftliche Untersuchung beinhaltet drei Etappen: 1) die Hypothese, deren Richtigkeit es zu beweisen gilt; 2) Versuchsmaterialien; 3) das Prozedere selbst, die Beweisführung. Wie ist das in der Kabbala anwendbar?

Meine Antwort: Es ist der gleiche wissenschaftliche Versuch. Du kommst mit einer Frage nach dem Sinn des Lebens. Die Kabbalisten erzählen dir: „Koste und siehe, dass der Schöpfer gut ist“. Führe diese Handlung aus und du wirst ein Ergebnis erzielen.

Wir befinden uns im Inneren eines sehr einfachen Systems. Neben mir existiert meine nächste Stufe, die sich „Gruppe“ nennt. Ich muss mich in sie hineinbringen, und wenn ich mich in das Innere der Gruppe eingeordnet habe, beginne ich das Licht in mir wahrzunehmen. Es gibt darin nichts Irreales oder Erdachtes.

Um zu der Stufe der Gruppe aufsteigen zu können, muss ich mein Informationsgen, die Reshimo 0/1 (Shoresh de Awiut / Alef de Hitlabshut) realisieren. Ich selbst bin die Reshimo „0/1“, die ich ins Innere der Gruppe einsetzen will, dann wirkt das Licht aus meinem nächsten, korrigierten Zustand auf mich ein und lässt mich zu diesem aufsteigen.

Alle diese Zustände von mir existieren bereits, bis hin zum letzten, und ich strebe meiner Zukunft entgegen. In dieser Zukunft bin ich mit allen in der Gruppe durch die gegenseitige Bürgschaft zu einem Herzen vereint. Wenn ich diesen Zustand erreichen will, wirkt aus ihm heraus das Licht auf mich ein – denn ich befinde mich bereits dort. Das Licht verändert meine Eigenschaften und zieht mich wie auf einem Gummiband hinein, damit ich mich genau dort einordnen kann, woher das Licht kommt.

Und wenn ich mich in die Gruppe auf meiner nächsten Stufe eingeordnet habe, wird mir plötzlich enthüllt, dass die Gruppe mit mir zusammen mein Ich ist, aber mein neues Ich, mein zweites. Und die Gruppe ist höher, auf der nächsten Stufe, und in ihr befindet sich mein nächster Zustand.

Das heißt, es eröffnet sich mir ein noch größerer Unterschied, eine noch größere Kraft des Verlangens, ein noch größerer Hass zwischen uns – und wieder muss ich auf die gleiche Weise arbeiten, um mich ganz in die Gruppe einzuordnen. Alle zehn Sefirot des Unteren müssen sich in die Malchut des Höheren einordnen – weil es nichts Anderes außer den zehn Sefirot gibt…

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“, 06.02.2011


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