Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das doppelgesichtige Ich

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann man das Streben nach der Spiritualität nach dem Kongress neu aufleben lassen?

Meine Antwort: Auf dem Kongress habt ihr ein euch störendes Hindernis, den Pharao, gespürt.

Ihr habt ihn zum ersten Mal getroffen und verstanden, was zehn Plagen sind: wir wollen zu der Verbindung mit den Anderen durchkommen, werden jedoch zurückgestoßen.

Nun müssen wir verstehen, dass wir als Reaktion auf den erlittenen Schlag unser eigenes Verlangen entwickeln müssen, das den gleichen Wert wie die Abstoßungskraft hat.

Dazu kommt man nur durch die Verbindung mit den Freunden während des Studiums, das zu einer Bitte um die Vereinigung von Verlangen wird.

Jetzt haben wir bereits ein Bedürfnis, einen Eindruck vom Zusammenstoß mit dem Egoismus-Pharao, der mich von der Spiritualität trennt, bekommen.

Ich bin buchstäblich auf eine Mauer zwischen mir und der Spiritualität gestoßen, und diese Mauer ist jene potenzielle negative Kraft, die mich zurückgestoßen hat.

Ich habe einen Schlag erlitten, muss jedoch unterscheiden, dass ich der Egoismus bin, und wenn ich mich über diesen Schlag durch den Glauben über dem Verstand erheben und die entgegengesetzte Kraft entwickeln kann, dann werde ich in diese Struktur, in diese Mauer eindringen.

Dann kommt der nächste Schlag und noch einer und noch einer – auf diese Weise überquere ich den Machsom, der wie jede Erscheinung in der Spiritualität ebenfalls über fünf Ebenen der Tiefe (Awiut) bzw. über zehn Serirot verfügt.

Diese Attacke haben wir bereits begonnen, und jedes Mal wird uns verständlicher und klarer, was wir erreichen und wogegen wir kämpfen müssen.

Im Moment muss ich die Enttäuschung, den Schmerz, den Schlag, die Abstoßung in mir abtrennen und nicht auf mich selbst, sondern auf den Pharao in mir beziehen. Ich befinde mich außerhalb der Reichweite des Schlags, über der Abstoßung und Enttäuschung, wenn ich mit der Gruppe verschmolzen bin.

Das hilft mir jenes Ich in mir hervorzuheben, welches nach dem Schöpfer strebt, und jenes Ich, welches der Pharao ist.

Was soll man aber mit dieser Enttäuschung und Machtlosigkeit tun? – Den Schöpfer um Hilfe bitten! Gerade jetzt berauche ich Ihn und nicht früher.

Früher haben wir geglaubt, dass wir Verbindung mit der Gruppe, Bürgschaft und Enthüllung aus eigener Kraft erreichen können.

Wir haben niemals den Schöpfer als die dritte, wichtigste Kraft wahrgenommen, welche die ganze Arbeit ausführt. Sie heißt auch so: die Arbeit des Schöpfers (Avodat Ashem). Und wir rufen sie lediglich hervor.

Aus dem Programm „Kabbala für Anfänger“ vom 15.11.201


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