Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Durch Hingabe zu einer neuen Stufe gelangen

Die Anstrengungen, die der Mensch macht, sind nur eine Vorbereitung, um zur Hingabe zu gelangen. Daher sollte er sich zunehmend an die Hingabe gewöhnen, denn ohne Hingabe kann man keine Stufe erlangen. Sie ist das einzige Hilfsmittel, das den Menschen befähigt, jeder Stufe würdig zu werden. (Baal HaSulam, Shamati 208. die Anstrengung)

Frage: Was bedeutet es, sich um einer neuen Stufe willen zu verlieren, d.h. sich zu opfern, ohne den Zustand zu kennen, in den man sich begibt?

Antwort: Es bedeutet, unseren Egoismus zu verlieren, ihn nicht mehr zu spüren. Ohne diesem können wir nicht auf die nächste Stufe aufsteigen. Wir müssen bereit sein, unser Ego zu opfern.

Frage: Opfern wir unsere Eigenschaften oder einige Schichten des Verlangens zu empfangen?

Antwort: Im Prinzip opfern wir nichts. Wir stimmen zu, dass das höhere Licht unseren Egoismus Schritt für Schritt annulliert. Vor jedem neuen Zustand, der vom Schöpfer durch unsere Freunde zu uns kommt, müssen wir uns selbst annullieren und bereit sein, uns gegenseitig in allem zu helfen.

Wir müssen uns ständig in diese Richtung bewegen, um dem Schöpfer näher zu kommen, um unseren Zustand so zu verändern, dass wir mit Ihm verschmelzen. Die Hauptsache ist, nicht stehen zu bleiben und vorwärts zu gehen. Wir alle haben eine gute Zukunft vor uns.

Frage: Wie kann man eine neue Stufe effektiv aufbauen, so dass sie von Liebe und Geben geprägt ist?

Antwort: Um dies zu tun, muss man einfach lieben.

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Aus einer Lektion über einen Artikel aus dem Buch „Shamati“, 18.02.2024

Was bedeutet es, auf dem spirituellen Weg fleißig zu sein

Frage: In Baal Sulams Artikel „Shamati“ 248 heißt es: der Fleißige wird belohnt. Wen meint Baal HaSulam damit?

Antwort: Das ist ein Mensch, der seine Handlungen verstärken will, um auf andere zuzugehen. Er wartet nicht darauf, dass sein Freund ihn liebt, sondern versucht, ihn zuerst zu lieben, wie es heißt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.

Derjenige, der schnell handelt und versucht, sich seinen Freunden anzunähern, ist ihnen immer voraus.

Frage: Die Quellen sagen, dass der Schöpfer der Erste und der Letzte ist. Ist das Bemühen zwischen dem Ersten und dem Letzten das Werk des Fleißes?

Antwort: Deine Arbeit besteht darin, dass du versuchst, deine Freunde und den Schöpfer mit all deiner Kraft und deinem Verlangen zu lieben.

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Aus einer Lektion über einen Artikel aus dem Buch von Shamati, 12.02.2024

Ausgewählte Auszüge aus M. Laitmans Buch „Offenbarung der höheren Welten“


Der große Kabbalist des letzten Jahrhunderts, Magid von Mezrich, formulierte 10 Grundsätze für die spirituelle Arbeit, die ein Mensch von einem Säugling und von einem Dieb lernen kann.

Drei Regeln die von einem Säugling erlernt werden können:

  1. Sich ohne Rücksicht auf alles freuen
  2. Keine Minute ruhig sein
  3. Das mit aller Kraft verlangen, was man will

Sieben Regeln die von einem Dieb erlernt werden können:

  1. Nachts arbeiten
  2. Was man in der vorigen Nacht nicht geschafft hat, versucht man in der Nächsten zu erreichen
  3. Seinen Freunden gegenüber loyal sein
  4. Alles riskieren, selbst, für unbedeutende Dinge 
  5. Nicht das schätzen, was man erbeutet hat und es für einen Hungerlohn verkaufen
  6. Lass dich nicht unterkriegen, selbst wenn du Schläge erhältst
  7. Vorteile in der Arbeit sehen und nichts daran ändern wollen

Magid fügte hinzu: Zu jedem Schloss gibt es einen Schlüssel, aber wenn das Schloss nicht nachgibt, bricht der kühne Dieb es auf. Der Schöpfer liebt den Menschen, der sein Herz bricht, um das Haus des Schöpfers zu betreten.

Den Schöpfer in sich aufnehmen

Es scheint dem Menschen, dass der Schöpfer sich verbirgt, es ist schwer, an seine Existenz und Lenkung zu glauben. Aber wenn der Mensch das Gefühl hat, dass der Schöpfer sich vor ihm verbirgt, ist es keine Verhüllung mehr, sondern ein Zustand, aus dem heraus der Schöpfer auf die Bemühungen des Menschen wartet, sich ihm zu nähern.

Warum fühlt sich ein Mensch, der sich um eine Annäherung an den Schöpfer bemüht und das Gefühl hat, Ihm bereits in gewissem Maße nahe zu sein, plötzlich fern? Die Antwort darauf gab der große Kabbalist Baal Shem Tov aus dem 18ten Jahrhundert

„Es ist, wie wenn man einem Kind das Laufen beibringt: Man unterstützt es und es nähert sich seinem Vater, indem es ein paar Schritte macht, aber der Vater, der seinem Sohn das Laufen beibringen will, entfernt sich, bis der Sohn laufen gelernt hat.“ Die Arbeit des Menschen besteht darin, bis zum letzten Atemzug mit dem Egoismus zu kämpfen und an seiner Stelle immer wieder den Schöpfer in sich aufzunehmen.“

Der Schöpfer wird gerade deshalb Ort („Mohn“) genannt, weil der Mensch mit seinem ganzen Wesen in ihn eintreten muss, so dass der Schöpfer ihn umgibt und sein Ort ist. Wir befinden uns im Ozean des Lichts des Schöpfers und müssen uns dessen nur bewusst werden.

Man braucht sich nicht mehr zu quälen

Einst fragte der Enkel des Baal Shem Tov: „Es ist bekannt, dass in alten Zeiten diejenigen, die den Schöpfer offenbaren wollten, sich ständig Beschränkungen unterwarfen und du hast sie aufgehoben, gemäß dem Gesagten, dass jeder, der sich freiwillig Entbehrungen unterwirft, ein Übertreter der Tora ist und sich dafür verantworten muss. Was ist also das Wichtigste bei der Arbeit des Menschen an sich selbst?“

Baal Shem Tov antwortete: „Ich bin auf diese Welt gekommen, um einen anderen Weg zu zeigen – ein Mensch sollte danach streben, drei Dinge zu beherrschen: die Liebe zum Schöpfer, die Liebe zu den Menschen und die Liebe zur Tora – und dann gibt es keine Notwendigkeit für freiwillige Entbehrungen.“

Es gibt kein Übel in der Welt

Es gibt nichts, was sich der Kontrolle des Schöpfers mehr entzieht als Entmutigung. Die Gründe dafür sind vielfältig: Leid, Ohnmacht, Mangel an dem, was man will, usw. Es ist unmöglich, die Schläge zu spüren und sich über sie zu freuen, es sei denn, man erkennt die Notwendigkeit und ihren großen Nutzen für den eigenen spirituellen Fortschritt. Dann wird jeder Schlag als Medizin wahrgenommen. Die einzige Sorge des Menschen sollte daher sein, warum er sich fürchtet.

Über das Leiden, sagte Rabbi Moshe von Kovrin, sollte man sagen, dass es nicht schlecht ist, denn es gibt nichts Schlechtes in der Welt, sondern bitter, denn das ist der wahre Geschmack der Medizin.

Man muss sich ernsthaft bemühen, das Gefühl der Niedergeschlagenheit zu „heilen“, denn die Folge des Glaubens ist die Freude und nur durch die Erlangung des Glaubens kann man von der Verzweiflung gerettet werden. Deshalb fügt der Talmud zu dem, was in der Mischna gesagt wird: „Man ist verpflichtet, für schlechte Dinge zu danken“, sofort hinzu: „Man ist verpflichtet, mit Freude zu empfangen“, denn es gibt kein Übel in der Welt!

Und das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ ist eine natürliche Folge der Verschmelzung mit dem Schöpfer, denn es gibt niemanden außer Ihm, und wenn der Mensch dies begreift, ist die gesamte Schöpfung, einschließlich unserer Welt, mit dem Schöpfer vereint.

Liebe ausstrahlen

Frage: Wenn ich mich in der Außenwelt als böse wahrnehme, aber gleichzeitig Liebe im Zehner spüre – wo und was verzerre ich da?

Antwort: Du musst es so machen, dass du auch in der Außenwelt als Liebe ausstrahlend wahrgenommen wirst. Du solltest dieses Gefühl gegenüber der ganzen Welt haben, sogar gegenüber deinen Feinden.

Kommentar: Das ist sehr schwierig.

Antwort: Das ist gut. Versuche über deine Ablehnung doch noch eine liebevolle Beziehung herzustellen.

Du musst darauf achten, dass du die Atmosphäre auffrischst, du dich nicht schämst, anderen zu sagen, dass du sie liebst, auch wenn es vielleicht nicht zu 100 Prozent stimmt, dass du sie liebst.

Kommentar: Aber es muss doch ein inneres Gebet dabei geben.

Antwort: Man bekommt ein Gefühl dafür, was Gebet bedeutet.

Ich sehe das wir vor kurzem begonnen haben, solche inneren Zustände zu durchlaufen, die uns helfen werden, uns dem Schöpfer anzunähern. Ich bin sehr stolz auf euch.

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Aus einer Lektion über einen Artikel von Shamati, 04.11.2023

Das Wesen des Schöpfers erfassen

Es ist alles eins, denn Er und Sein Name sind Eins, wie geschrieben steht: „So werden sie erkennen, dass Du allein Ewiger heißt.“ (Baal HaSulam, Sohar, Der Eseltreiber, Punkt 122)

Es geht darum, dass man selbst durch die entgegengesetzten Eigenschaften – egoistische, scheinbar unangenehme – immer noch die Einheit des Schöpfers und seine Größe erfasst.

Frage: Was bedeutet „Er und Sein Name sind Eins“?

Antwort: Er ist der Schöpfer und sein Name ist seine Manifestation in allen Geschöpfen. Alles, was wir sehen, ist lediglich eine Manifestation des Schöpfers in uns.

Daher erkennen wir durch alles, was in uns ist, egal wie negativ und entgegengesetzt unsere Eigenschaften sein mögen, den Schöpfer und offenbaren, dass seine Manifestation die Manifestation von Liebe und Geben ist.

Frage: Wird am Ende die gesamte Menschheit und jeder von uns zu jedem Zeitpunkt – in der Vergangenheit, in der Zukunft, in allen Zuständen, die die Menschheit durchlaufen hat – feststellen, dass in Seinen, selbst negativsten Handlungen, die Manifestation der Liebe und des Gebens war?

Antwort: Ja. Ausschließlich, ununterbrochen, der Einzige und der Eine! Was uns negativ erschien, war, dass unsere Eigenschaften Ihm entgegengesetzt waren.

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Aus der Fernsehsendung „Vorwort zum Buch Sohar“, 06.08.2023

Nicht Zerstörung, sondern Wiederherstellung

Frage: Verstehe ich es richtig, dass gewöhnliche Handlungen, wenn wir die Liebe nicht vermehren, nicht ausreichen und wird es in jedem Fall zur Zerstörung kommen?

Antwort: Ich glaube nicht, dass es Zerstörung geben wird. Ich hoffe das wir alles mit der Absicht tun, deshalb sollten wir vor uns nicht die Zerstörung sehen, sondern die Wiederherstellung der richtigen Beziehungen zwischen uns und in ihnen den Beginn der richtigen Beziehungen in der ganzen Welt.

Frage: Rabash schreibt in „Was ist unbegründeter Hass in der spirituellen Arbeit“, sie haben alles getan, aber die Heiligkeit nicht erhöht, so wurde der Tempel zerstört. Wir tun doch alles, aber wenn wir keine Liebe hinzufügen, wenn wir nicht darum bitten, wird es dann Zerstörung geben?

Die Antwort lautet: Nein, das wird es nicht. Wir müssen darauf vertrauen, dass die Kabbalisten uns den Weg zeigen, und wir können nur die richtige Verbindung aller Seelen wiederherstellen.

Frage: Was ist der richtige Weg, um dieses Geschenk aus der „Schatzkammer des selbstlosen Gebens“ zu erbitten, damit der Schöpfer uns weiterhin Liebe schenkt?

Antwort: Es ist ein besonderes Licht, das von oben herab kommt und uns über unseren Egoismus, über all unsere Berechnungen erhebt. Es stellt sich heraus, dass wir trotz unseres ursprünglichen Egoismus in der Lage sein werden, uns mit Banden der Liebe und Freundschaft zu verbinden. Wir werden es tun, auch wenn es nicht leicht oder schnell geht.

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Aus einer Lektion zum Artikel von Rabash.

Fragen zur spirituellen Arbeit- 2

Frage: Alles Leiden kommt durch den Wunsch zu empfangen. Ist es ein Geschenk des Schöpfers, wenn wir im Geben sind?

Antwort: Ja

Frage: Sie sagen, dass wir zwischen dem Weg des Leidens und der Liebe wählen können. Es kommt oft vor, dass man alles tut, um den Weg der Liebe zu gehen, aber trotzdem Leid empfängt. Warum ist das so?

Antwort: Wir kennen das aus unserem Leben. Wir empfangen zuerst Leiden, dann enthüllen wir im Leiden die Liebe. Es kann nicht das Eine ohne dem Anderen geben.

Frage: Wenn ein Mensch in seiner Arbeit kein Leid und keine Hindernisse spürt, bedeutet das, dass er sich überhaupt nicht in der spirituellen Arbeit befindet?

Antwort: Ja. Ohne Widerstand gibt es keine Vorwärtsbewegung.

Frage: Es gibt Zustände, in denen man mit Überwindung zum Unterricht, zu einem Treffen oder in die Gruppe kommt.

Schadet das der Gruppe?

Antwort: Im Gegenteil, es hilft der Gruppe und einem selbst sehr.

Frage: Kann man sagen, dass das Leiden vom Schöpfer kommt, um die Qualität der Verbindung zwischen uns zu stärken und uns noch mehr zu verbinden?

Antwort: Natürlich. Wie könnte man sonst erweckt werden, wenn nicht durch Leiden? Ein Egoist kann nur durch Leiden erweckt werden.

Frage: Wie wird das Kli/ Gefäß gebaut:über mein Verlangen oder kann ich mit dem Verlangen eines Freundes arbeiten und ihm helfen ein Kli zu bauen?

Antwort: Beides ist gut.

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Aus der Lektion “Belohnung gemäß des Leids”.

Wie man zu einer wahren Schöpfung wird

Frage: In „Einführung in die Weisheit der Kabbala“ schreibt Baal HaSulam, dass man den wahren Unterschied zwischen der Spiritualität und dem Materiellen verstehen muss. Alles, worin es das vollkommen vollendete Verlangen zu empfangen in allen seinen Eigenschaften gibt, d.h. Bina Dalet (die vierte Stufe), wird als materiell bezeichnet. Alles, was sich darüber befindet, wird spirituell genannt.

Was ist damit gemeint?

Antwort: Es bedeutet: Alles, was vom Schöpfer kommt und die vorangegangenen Stufen bis hin zu Malchut durchläuft, ist immer noch wie im Schöpfer selbst. Dort herrscht das eine Licht. Wenn das Verlangen erscheint, dann kann man schon von der Schöpfung sprechen.

Die Schöpfung beginnt Möglichkeiten zu entwickeln um das Licht des Schöpfers zu empfangen und zu studieren, bis sie sich in ihren Handlungen dem Schöpfer angleicht.

Frage: Wie stellt man fest, dass es sich um die Spiritualität handelt?

Antwort: Die Spiritualität ist das, was uns befähigt, dem Schöpfer ähnlich zu werden.

Bemerkung: Aber niemand weiß, wer der Schöpfer ist.

Antwort: Der Schöpfer ist die Eigenschaft des Gebens, der Liebe und der Fürsorge für andere. Es ist seine Liebe, die das gesamte Universum und unsere Existenz erschaffen hat. Wenn wir also Handlungen so wie Er ausführen, dann werden wir als wahre Geschöpfe bezeichnet.

Frage: Wenn ich also ein spiritueller Mensch werden will muss ich die Eigenschaft der Liebe zu den Geschöpfen entwickeln?

Antwort: Ja. Den anderen zu lieben wie sich selbst ist das Grundgesetz der Natur, denn auf diese Weise wird man dem Schöpfer ähnlich. Die materielle Welt ist das Gegenteil davon, sie entfernt dich vom Schöpfer.

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Aus der TV Sendung „Einführung in die Weisheit der Kabbala“, 16.07.2023

Wie kann ich jemanden lieben, der mich hasst?

Kommentar: Sergej fragt: “ Sie wiederholen immer wieder „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Sie kommen immer wieder auf dieses Gesetz zurück und sagen, dass es das Wichtigste ist.

Frage: Wer ist dieser Nächste, den man lieben sollte wie sich selbst? Wie kann man einen Nächsten lieben, der viele böse Taten geplant und begangen hat und noch nicht einmal die geringste „Reue“ zeigt?

 Antwort: Ja, dennoch müssen wir unsere Haltung gegenüber allen Menschen überdenken und erkennen, dass unsere Haltung gegenüber allen Menschen eine schreckliche, negative, egoistische ist und wir unbedingt absolute Vergebung brauchen, für jeden Einzelnen von uns. Man muss über sich selbst urteilen und den Schöpfer bitten, sich zu rechtfertigen.

Frage: Wollen Sie damit sagen, dass ich meinen Nächsten nicht so behandle, da ich so schlecht bin und nicht er?

Antwort: Natürlich. Wie soll es sonst sein?

Kommentar: Er hat so viele schreckliche Taten gegen mich, meine Angehörigen und meine Familie begangen….

Antwort: Die Schlussfolgerung ist, dass entweder der Schöpfer vollkommen ist und Sie ihm entgegengesetzt sind, oder umgekehrt.

Frage: Entweder ist der Schöpfer oder ich vollkommen? Sie sagen: „Der Schöpfer ist vollkommen“?

Antwort: Ja, in diesem Fall sind Sie Ihm entgegengesetzt.

Frage: Wenn man also sagt, dass all diese Handlungen die Handlungen des Schöpfers sind, dann macht der Schöpfer all diese Dinge nur, damit ich mich selbst auf diese Weise betrachte, also meine Sicht auf mich so ausrichten kann?

Antwort: Ja.

Frage: Absolut alles? Tragödien, Kriege, alles, was um mich herum passiert?

Antwort: Auf jeden Fall. Nichts ist von Bedeutung, die Hauptsache ist die Möglichkeit, die eigene Haltung gegenüber dem Schöpfer zu korrigieren.

Frage: Ist das der einzige Weg des Menschen?

Antwort: Ja, das ist sein ganzes Leben.

Frage: Und all unsere jahrhundertelange Geschichte, die Tragödien der Kriege, dienen nur diesem Zweck?

Antwort: Absolut nur dafür.

Frage: Wenn der Mensch Erfolg hat, bedeutet das, dass die ganze Kette funktioniert hat? Im Allgemeinen alles, was passiert ist?

Antwort: Ja. Wie in einem Traum.

Frage: Das war ein Traum. Was ist kein Traum?  

Antwort: Kein Traum – wenn man all das rechtfertigt und den Schöpfer über sich und die eigene Meinung erhebt, dann wird man sehen, was es bedeutet, außerhalb eines Traums zu existieren.

Frage: Sie sagen “ den Schöpfer erheben“. Was meinen Sie mit „Schöpfer“?

Antwort: Das Schicksal.

Frage: Mein Schicksal? Das heißt, mein Schicksal hat mich zu mir geführt?

Antwort: Natürlich.

Frage: Mein Schicksal ist der Schöpfer? So sollte jeder denken, jeder einzelne der acht Milliarden Lebenden?

Antwort: Ja. Dadurch verbinden wir uns miteinander zu einem gemeinsamen guten Verlangen.

Frage: Wenn wir also ähnliche Absichten in unserem Verlangen haben, uns miteinander beschäftigen, dann sind wir dadurch untereinander verbunden?

Antwort: Ja.

Kommentar: Das verstehe ich. In diesem Moment denke ich aber nur an mich, ich bin derjenige, der schlecht ist. Ich denke nicht an jemand anderen.

Antwort: Das macht nichts. Du korrigierst deinen Teil des Verlangens in der Welt.

Frage: Noch eine letzte Frage. Wir haben mit „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ als Lebensgesetz begonnen. Wo steht hier „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, wenn ich anfange, mich mit mir zu beschäftigen, mich zu korrigieren?

Antwort: Liebe den Nächsten bedeutet, wie du ihn siehst, ihn dir vorstellst, so musst du ihn lieben, wie du dich selbst liebst.

Frage: Es stellt sich heraus, dass „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ eine Arbeit an sich selbst ist?

Antwort: Ja, natürlich. Was verlangt sie? Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Das heißt, in dem Moment, in dem man merkt, dass man nicht lieben kann, fängt die Arbeit an.

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Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“

Der Weg zur Endkorrektur

Wir Menschen wurden wie kleine nicht korrigierte Kinder erschaffen, damit wir hart daran arbeiten, uns zu korrigieren und durch unsere Bemühungen einen Zustand erreichen, der dem des Schöpfers gleich ist, damit wir ihm ähnlich werden und seine Gedanken und seinen Plan in Bezug auf uns verstehen.

Dies geschieht, damit wir uns auf den Weg zur endgültigen Korrektur begeben und herausfinden, warum der Schöpfer uns so sehr verdorben hat, warum wir es selbst korrigieren müssen, in welchem Zustand wir uns zu jedem Moment befinden sollten und was wir daraus lernen können. Wenn wir diesen Weg zu Ende gehen, werden wir verständnisvoll und bereit für etwas sein, wir wissen aber noch nicht für was.

Wir haben erst jetzt das Verständnis erlangt, dass es in unserer Welt eine Gelegenheit gibt zu entdecken, dass wir unkorrigiert sind, eine Möglichkeit, uns mit Hilfe der Kabbala zu korrigieren und einen Zustand der endgültigen Korrektur zu erreichen. Was danach mit uns geschieht, ist unbekannt.

Schließlich ist der korrigierte vollkommene Zustand der gesamten Schöpfung erst dann erreicht, wenn sie zu einem  Ganzen und zu einem einzigen Organismus gegenüber dem Schöpfer wird. Der Schöpfer und die Schöpfung werden entgegengesetzt in ihren natürlichen Eigenschaften und absolut identisch in ihren äußeren Zuständen der Liebe und des Gebens. Was dann mit ihnen geschieht, wissen wir nicht. Wir können es nicht verstehen.

Wenn alles zu einem einzigen Ganzen verschmilzt, ist es ein ganz anderer Verstand, ein anderes Gefühl. Das ist der wahre Zustand dieser einen Kraft, die man Schöpfer nennt.

Eines Tages werden wir dort ankommen. Ich hoffe bald. Dann, wenn wir wieder vollständig verbunden sind, und ein einziges Ganzes und ein einziger Organismus sind, wird die nächste Stufe kommen.

[312102]

Aus dem Gespräch „Bei mir klingelte das Telefon. Wie ist es, nicht in seinem Körpers zu sein?“