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Beneide den Schöpfer!

Es steht geschrieben, dass „Neid, Genusssucht und Ehrgeiz“ den Menschen aus dieser Welt hinausführen – diese Eigenschaften müssen also genutzt werden, um in die spirituelle Welt zu gelangen. Das Problem ist aber, dass der Mensch sich verzettelt und nach allen diesen Verlangen in der materiellen Welt sucht.

Wenn er seine ganze Kraft aufwenden würde, um Mensch zu werden, zu der spirituellen Ebene, zu der menschlichen Stufe aufzusteigen, würde er Erfolg haben. Stattdessen jagt er dem Geld, dem Ruhm und der Macht hinterher und ihm fehlt der Neid nach den spirituellen Eigenschaften, der es ihm ermöglichen würde, zu einem Menschen zu werden.

Wir müssen eine Selbstanalyse durchführen und uns in die Umgebung einfügen, die uns so formt, dass wir aus allen Verlangen das wichtigste hervorheben: Mensch zu werden, damit weder Macht noch Geld, noch Ruhm uns mehr anziehen, als es nötig ist. Alle diese Eigenschaften müssen nur unser Bestreben nach dem richtigen Neid unterstützen – wir sollen den Schöpfer beneiden und uns danach sehnen, so wie Er zu werden!

Und wenn ich abstürze und beginne, die Anderen um ihr Geld, ihre Macht oder ihren Ruhm zu beneiden, dann ist es klar, dass ich nicht mehr nach oben, zum Ziel gerichtet bin.

Doch wie kann ich den Schöpfer beneiden, wenn ich Ihn nicht sehe und nicht spüre? Deswegen ist uns die Gruppe gegeben, um uns die Wichtigkeit der spirituellen Eigenschaften einzureden. Du wirst niemals wissen, wer der Schöpfer ist, bis du Seine Stufe erreicht hast. Außerdem sind Seine Eigenschaften dir entgegengesetzt und stoßen dich ab – deshalb wird hier nur die richtige Umgebung helfen, in der du arbeiten wirst. Nur sie kann dein Wertesystem verändern.

Das Problem besteht aber darin, dass, selbst wenn der Mensch seine Vorausentwicklung auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe abgeschlossen hat und zu Kabbala, zu dem Beginn der menschlichen Stufe und zum freien Willen, gekommen ist, er plötzlich vom Weg abkommen und sich für mehrere Jahre auf die Suche nach Geld, Macht und Ruhm machen kann. Und bis er zurückkommt, läuft das Leben weiter und, schau her, ist vielleicht schon vorbei…

Auszug aus dem Unterricht nach dem „Vorwort zu Panim Meirot“, 17.02.2011