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Befolgung religiöser Regeln ist in der Kabbala nicht erforderlich

Fragen, die ich bezüglich der Beachtung religiöser Regeln erhielt:

Frage: Ich praktiziere Tora und Mitzwot (Gebote) in meinem täglichen Leben und meine Ausübung ist oftmals mechanisch – nicht spirituell. Sie haben ausgeführt, dass Kabbala nichts mit Religion zu tun hat, jedoch scheint sie untrennbar mit der Tora verbunden zu sein.

Bitte geben Sie mir einen Rat, wie ich mich wieder mit den Mitzwot in jener Hinsicht beschäftigen kann, dass mein „Verlangen zu empfangen“ zu einem „Verlangen zu geben“ korrigiert wird. Dafür sind sie doch gemacht. Bitte erhellen Sie die Verbindung der Mitzwot zur Kabbala und die Bedeutung der Mitzwot für einen Juden.

Meine Antwort: Kabbala ist die Methode der Korrektur der Seele durch die Enthüllung des Schöpfers. Die Seele übt keine Verbindung mit dem Körper aus.

Wenn Sie den Grundsätzen des Judentums folgen wollen, ist das Ihre Sache. Ich persönlich halte diesen Rahmen aufrecht, denn es ist die Tradition jener Nation, zu der ich gehöre. Allerdings habe ich hunderte von tausend Studenten die keine Juden sind und die diesen Geboten nicht folgen. Das beeinträchtigt in keiner Weise deren spirituelle Entwicklung. Es steht geschrieben: „Alle werden Mich kennen, vom Geringsten bis zum Größten unter ihnen,“ und „Mein Haus wird ein Haus des Gebetes für alle Menschen genannt werden.“ Das bedeutet, dass jedermann sich vereinigen wird, indem er den Schöpfer offenbart.

Kabbala wurde im alten Babylon für jedermann offenbart, und heute wird es wieder jedermann enthüllt. Trotzdem kann jeder Mensch seine eigene, äußere kulturelle Tradition praktizieren.

Frage: Wie können wir die 613 Gebote beachten, wenn wir keine Juden sind? Wo können wir die Auflistung dieser Gebote finden? Wie soll ich Shabbat und Feiertage befolgen? Soll ich zur Synagoge oder zu einem Kabbalazentrum gehen, um solche Ereignisse einzuhalten?

Meine Antwort: Die 613 Gebote sind die Korrektur der 613 Verlangen. Diese Verlangen werden lediglich in Ihrem Innern offenbart werden, nachdem Sie den Machsom (Barriere, die unsere Welt von der spirituellen Welt trennt) überquert haben. Sie gehören in keiner Weise zu irgendwelchen Aktivitäten in unserer Welt – sie sind Verlangen.

Religiöse Aktivitäten hingegen sind Traditionen und korrigieren nicht den Menschen oder seine Seele. Es ist nicht notwendig, sie zu beachten, um das Ziel der Schöpfung zu erreichen. Sie sind für den Fall da, wenn Sie mit der Kultur Ihres Volkes verbunden sein wollen.

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