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Antworten auf die Fragen der Blog-Leser, vom 18.02.2013

Frage: Wenn ein Mensch einem anderen verzeiht, weil er weiß, dass der andere Mensch nicht schuldig ist, dann hindert ihn doch dieses Wissen daran, die Leiden zu empfinden, die uns unsere Nächsten bereiten?

Meine Antwort: Die Leiden bereiten uns weder die Menschen, die uns nahe stehen, noch fremde Menschen. Die Leiden kommen vom Schöpfer, und wie es im Buch Schamati gesagt wird: „sind alle Leiden dieser Welt nur die Vorbereitung zu den wahren Leiden – zu den Leiden der Liebe zum Schöpfer“.

Frage: Kann die Seele sterben?

Meine Antwort: Die Seele ist „ein Teil des Schöpfers“, der einheitlichen, schöpferischen Kraft des Gebens, und nur unsere Selbstsucht, die alles teilt, empfindet sie wie „einen Teil“, d.h. wie etwas Abgesondertes.

Zu sterben, d.h. aufzuhören “Lebenszeichen zu empfinden“, kann der sogenannte „Keim der Seele“ sein – die ersten Impulse der Kraft des Gebens und des Verlangens, das den Menschen zur Entwicklung, zur Methode der Kabbala bringt. Wenn der Mensch keine Bemühungen für den Aufstieg unternimmt, dann können „die Impulse“  schwächer werden oder komplett aufhören.

Frage: Die Absicht ist ein Gebet von vielen?

Meine Antwort: Die Absicht ist ein Ziel, mit dem der Mensch seine Verlangen verwendet, oder anders gesagt – der allgemeine Hintergrund, wo das Leben der Verlangen verläuft.

Man muss sich bemühen, damit die Absicht zum ständigen „Gebet für viele Menschen wird“.

Frage: Ich bezweifle, dass der kabbalistische Weg der wahre Weg zu Gott ist? Das heißt, es gibt viele Religionen, und ob wir tatsächlich die richtige gewählt haben? Viele sagen, dass es eine Sekte ist.

Meine Antwort: Die Kabbala begrüßt die Zweifel, weil sie nicht nur ein unvermeidlicher, sondern auch ein notwendiger Teil der Entwicklung sind. Was die Kabbala betrifft, um ihre Frage zu beantworten – ob dieser Weg richtig ist, und wohin er führt, ob es eine Sekte ist oder nicht, das soll der Mensch sich selbst, sich persönlich beantworten. Wenn er jedesmal eine fremde Meinung ohne die eigene Erfahrung annehmen wird, dann kann diese Einstellung zum schwerwiegenden Hindernis in seiner Entwicklung werden.

Frage: Wer war im Laufe der Geschichte der stärkste Kabbalist: Solmon, Mosche, Rabbi Akiwa oder noch jemand anders?

Meine Antwort: So darf man die Frage nicht stellen. Jeder Kabbalist hat seine eigene Mission in dieser Welt, und durch ihre Arbeit ergänzen sie einander.

Frage: Wie lernt man, richtig zu empfangen?

Meine Antwort: Das Empfangen ist ohne Verlangen, das in der Kabbala als „Kli“, Gefäß bezeichnet wird, unmöglich. Das Licht befindet sich in der absoluten Ruhe, wenn das richtige Verlangen entstehen wird, so wird es sich sofort mit dem Licht ausfüllen. Und wir nehmen die Verlangen aus der Umgebung wahr. Deshalb besteht unsere ganze Arbeit in der Konstruktion der richtigen Umgebung, die uns ermöglichen wird, die spirituellen Verlangen den Materiellen zu bevorzugen.