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Wer soll verurteilt werden und wofür?

Frage: Wenn man Abstoßung gegenüber der Gruppe empfindet, muss man die Geduld bewahren und darf die Freunde nicht verurteilen?

Meine Antwort: Man muss sich selbst und nicht sie verurteilen, denn sie werden von mir negativ wahrgenommen, weil sie so von meinem Egoismus gesehen werden. Doch diese unterschiedlichen Menschen wurden von dem Schöpfer zu einer Gruppe vereint, und Er will, dass ich mich mit ihnen verbinde. Er ruft die Feindseligkeit ihnen gegenüber in mir hervor, und mein egoistisches Verlangen stößt mich von der Vereinigung weg. Das bedeutet, dass ich das Böse in mir enthüllt habe, wie geschrieben steht: „Ich erschuf den bösen Trieb und erschuf die Tora zu dessen Korrektur“.

Nun muss ich während des Studiums das Licht anziehen, und zwar nur zu einem Zweck: mich mit den Menschen in der Gruppe zu verbinden, die ich abstoße. Ich brauche nichts anderes. Wenn sich meine Einstellung ihnen gegenüber infolge des Studiums verändert hat, dann bedeutet das, dass das Licht der Tora auf mich eingewirkt hat und ich die Eigenschaft des Gebens erlangt habe.

Das heißt, das Ziel besteht nicht darin, sich mit den Freunden zu verbinden oder den eigenen Egoismus zu korrigieren – das sind lediglich Mittel. Das Ziel besteht darin, durch das Anziehen des Lichts die Eigenschaft des Schöpfers, Sein Abbild zu erlangen.

Deshalb ist es so arrangiert worden, dass ich die Freunde zurückweise, damit ich die Einwirkung des Lichts brauche, welches mir die Eigenschaft des Schöpfers verleiht. Ansonsten besteht keine Notwendigkeit darin. Also müssen wir nicht an die Notwendigkeit denken, etwas zu korrigieren, sondern daran, dass wir durch die Korrektur das Ziel erreichen.

Auszug aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash, 18.02.2011