Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wer ist der Schöpfer? Wer bin ich?

LaitmanZwei Fragen, die ich über „Wer ist der Schöpfer?“ und „Wer bin ich?“ erhielt:

Frage: Einerseits wird gesagt, dass der Schöpfer eine Eigenschaft ist – die Eigenschaft des Gebens, die der Mensch erlangen muss und die innerhalb des Menschen ist. Andererseits jedoch wird der Schöpfer immer als etwas beschrieben, das außerhalb von mir ist, jemand, zu dem ich beten muss. Er wird als eine Essenz beschrieben, die von mir getrennt ist, als eine Kraft, die alles lenkt. Wer ist also der Schöpfer? Ist Er in meinem Innern oder außerhalb?

Antwort: Der Schöpfer ist Ihr innerster Teil, aber solange Sie Ihn nicht in dieser Weise wahrnehmen, stellen Sie sich alles außerhalb von sich vor, einschließlich Ihm.

Frage: Am Morgen sagen wir: „Herr, die Seele, die Du mir gegeben hast, ist rein… Du hast sie mir eingehaucht… und Du wirst sie mir in der Zukunft zurückgeben…“ Meine Frage ist: Wer oder was ist dieses „Ich“, „innerhalb von mir“, „in meinem Innern“,usw., von dem in diesem Segensspruch die Rede ist? Wenn die Seele gemäß dieses Segens innerhalb dieses „Ich“ ist, wer bin „Ich“ dann ?

Antwort: Du bist ein Wunsch, ein Verlangen, ein Streben nach dem Schöpfer. Das ist es, was die Seele ist. Alles andere ist die notwendige Anbindung der Verlangen an dieses Streben und Sie sind derjenige, der solche eine Anbindung machen muss. Dies ist in dem Umfang möglich, in dem Sie die Wichtigkeit des Schöpfers empfinden. Jedoch müssen Sie zuerst genau bestimmen, wer der Schöpfer ist: die Eigenschaft des Gebens und die Liebe für Andere.

 

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Wie erhält man eine höhere Intelligenz?

Frage: Ist es möglich zum Geben überzugehen, ohne Schmerzen und Leiden dabei erdulden zu müssen?

Antwort: Ja. Man kann solch einen Übergang ohne Leiden durchführen, wenn er unter dem Einfluss von der Umgebung geschieht.

Die Umgebung ist dazu in der Lage, mir ein Streben zu jeglichem, sogar einem irrealen Ziel aufzudrängen. Wenn alle Menschen um mich herum danach streben, werde ich das auch tun.

Und dann wird es gar nicht so schwierig sein, die Eigenschaft des Gebens wie eine große Belohnung zu schätzen, anstatt des heutigen egoistischen Empfangens, unter der Bedingung dass die anderen auch so denken und handeln.

Der Mensch ist einem Rechner ähnlich und die Gesellschaft kann sein altes Programm löschen und ein neues, fortgeschrittenes Programm mit neuen Daten installieren. Dementsprechend entwickle ich mich.

Es steht geschrieben, dass das Volk Mosche und Aaron wie eine Herde folgte [Ps, 77:21]. Es heißt nicht, dass sie, wie Tiere, Mosche und Aron folgten.

Ich gebrauche meinen Verstand nur dafür, um denen zu folgen, die mir den spirituellen Weg zeigen. Das ist gar nicht so einfach ihnen zu folgen, denn so wirst du nicht zu einem Roboter, sondern du wächst!

Dir werden die ganze Zeit Störungen gegeben, auf allen Stufen: bewegungslos, pflanzlich, tierisch und sprechend, die dich daran hindern dem spirituellen Weg zu folgen.

Und du musst dich von der Stufe deines hohen Egoismus verbeugen und erniedrigen, um den spirituellen Mentor folgen zu können. Deshalb wird das deine Größe sein,wenn du ihm folgst und nicht deine Kleinheit.

Deshalb musst du eine große Vernunft haben, um alle Intrigen und Komplotte des eigenen Egoismus zu entziffern, und anstatt deinen Egoismus zu befolgen, über dem eigenem Verstand hinter deinem Lehrer zu gehen.

Dir werden solche Verwirrungen und Zustände geschickt, wo du beginnst den Lehrer so gering zu schätzen in jeder Sache; manchmal hasst du ihn sogar.

Und wenn du in der Lage bist dich darüber zu erheben und aus dir selbst eine „Null“ zu machen, so wie geschrieben steht:“Staub unter den Füßen der Gerechten“, so bedeutet es das du ihnen folgst, den Rechtschaffenen auf dem spirituellen Weg.

Dann bist du groß, du bist so wie Er. Du bekommst all das, was in Seinem Kopf ist. Alles hast du vom Schöpfer erhalten, durch Ihn.

Das ist eine besondere Form der Entwicklung, wo du dich gegenüber dem Lehrer annullierst,vor Mosche und durch ihn annullierst du dich gegenüber dem Schöpfer.

Genauso wie man von der Liebe zu den Geschöpfen, zur Liebe zum Schöpfer gelangt, so haben wir hier selbst, keine andere Möglichkeit uns zu verändern. Die frühere Form wird gegen eine neue, die dem Schöpfer ähnlich ist, von oben, ersetzt.

Solche Wörter wie „sich annullieren“, „wie eine Herde dem Hirten zu folgen“ drücken keine Geringschätzung aus. Damit ist nicht gemeint, dass wir wie Tiere ohne Verstand sind.

Wenn du dich auf der Stufe der Klipot, von Assija, Jetzira, Brija und Atzilut annullierst und deinem Lehrer folgst, steigst du auf die Höhe dieser Welten hinauf. Alles hängt nur von der Größe des Widerstandes gegen die Störungen ab.

Das nennt man „mit dem Glauben über dem Wissen (Verstand) gehen“. Denn ich habe kein solches Wissen, wie mein Lehrer und ich annulliere mich im Bezug auf ihn, annulliere mein Verstand und bekomme von ihm ein neues Wissen, ein Wissen der höheren Stufe, den „Glauben“.

Der untere Teil seines spirituellen Parzufs, ACHaP, senkt sich in mich und ich nehme die Dunkelheit als Licht an, obwohl dieses mir als Dunkelheit in meinem egoistischen Willen vorkommt. Auf diese Weise kann ich auf dem spirituellen Weg weiterkommen.

Aus einem Unterricht über „Einführung zu „Panim Meirot“, 01.08.2010

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