Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Meine Gedanken auf Twitter 29/05/2018  Teil 1

Es scheint uns als würden wir unsere Handlungen selbständig ausführen. In Wirklichkeit aber arbeitet das System für uns. Auch unsere Empörung über das System und seine Ablehnung sind schon in diesem Programm enthalten. Das System reagiert nicht auf unseren Schrei, es leitet uns durch alle Handlungen zu einem bestimmten Zustand.

Alle Ursachen, Folgen und Handlungen sind darauf ausgerichtet, dass man die Geschöpfe zur Vollkommenheit bringt, indem man sie dem vollkommenen System der Natur ähnlich macht. Darin verbirgt sich die Absicht des Schöpfers.

Wir wurden nicht zur Strafe dem System entgegengesetzt erschaffen, sondern umgekehrt sollen wir durch das System zu den Geschöpfen werden, die ihm genau entsprechen: wissende, wahrnehmende, fühlende, liebende Wesen.

In der Welt gibt es nichts Überflüssiges, nichts was nicht aus Ursache und Folge besteht.

Mit der Gruppe laden wir uns gegenseitig auf wie ein Akkumulator. Wir pumpen die Luft in sie hinein wie in ein Rad und bringen auch den Mangel an Luft: die Aufstiege und die Abstiege.

Unser gemeinsames Kli akkumuliert in sich viel Kraft (+ und -) und erreicht das Volumen, die Leistungskraft, wenn der Schöpfer sich innerhalb unserer richtigen Verbindung offenbart.

Die Fähigkeit zur Kommunikation und zur Teamarbeit ist heutzutage das Wichtigste.

Die Juden sind individuell stark, aufgrund des vor 2000 Jahren entstandenen unbegründeten Hasses halten sie sich aber von der Kollektivarbeit fern.

Kabbala Akademie auf Twitter

Wie man einen Tunnel in die spirituelle Welt baut

Wir versuchen, die Kabbala den Menschen näher zu bringen und zu erklären, dass dies eine Wissenschaft ist, die uns unser Leben erklärt, die dazu beiträgt, Probleme mit der Gesundheit, der Erziehung  und allem anderen zu lösen. Aber das alles ist nur der äußerliche Aspekt.

In Wirklichkeit spricht die Kabbala einzig und allein von der spirituellen Welt und reißt auf der Ebene von Bina de-Malchut de-Malchut der Welt von Assija ab. Zwischen dieser Bina und unserem Zustand in dieser Welt, Malchut de-Malchut de-Malchut der Welt von Assija, gibt es einen Riss.

Diesen Abgrund können wir weder überspringen noch die Distanz verkürzen oder ihn mit etwas auffüllen. Solange bis du diesen Riss nicht übersprungen hast, wird dir die Kabbala wie eine abstrakte Wissenschaft, Philosophie oder Mystik vorkommen, das heißt, als etwas Unwirkliches. In Wirklichkeit nimmst du ausschließlich das wahr, was du sehen und in die Hände nehmen kannst. Was kann man dir aber geben, wenn man dir weder rote Bändchen noch „heiliges Wasser“ verkaufen kann?

Dieser Riss zwischen unserem gegenwärtigen Zustand und der nächsten Bina wird nur durch intensivierte Arbeit im Inneren des eigenen Materials überwunden – dem egoistischen Verlangen zu genießen. Ich versuche dies mit Hilfe einer Umgebung zu tun, die anfangs selber egoistisch ist, mit Hilfe des Studiums, welches ich ebenfalls für mich selbst mache – aber ich versuche, mit meiner ganzen Kraft, wie ein kleines Kind, zu wachsen und über mich selbst hinaufzusteigen.

Die Kabbala wird niemals in der Lage sein, sich direkt in die Materie unserer Welt zu kleiden – du wirst immer zu ihr hinauf springen müssen! Mit dem allerletzten ACHaP (der untere Teil des höheren spirituellen Objekts) wirst du nie etwas machen können  – du hast keine Galgalta we Ejnaim, mit denen du dich in ihn einkleiden könntest.

So sind alle Welten und die ganze spirituelle Leiter aufgebaut: GE des Unteren kleiden sich in ACHaP des Höheren ein und dann können sie von ihm empfangen. Möge eine völlige Dunkelheit im ACHaP des Höheren herrschen, es ist unwichtig, ich bin dennoch bereit, diese Dunkelheit mit meinen GE zu empfangen, sie zu akzeptieren, damit ich mich an den Höheren anheften kann. Ich bin bereit, diese Dunkelheit dem Licht vorzuziehen, welches ich jetzt in meinen GE habe.

 

                                              

Aber ich habe keine GE für den letzten ACHaP zwischen Bina und Malchut de-Malchut de-Malchut de-Assija! Immerhin befinde ich mich mit meinem Egoismus unter diesem ACHaP – ich habe nichts, womit ich mich in den Höheren einkleiden kann. Ich kann nichts tun, und deshalb ist die Kabbala für mich vorerst ein abstraktes Wissen.

Die Spiritualität endet in der letzten Bina, auf dieser roten Markierung. ACHaP des Höheren ist für mich eine undurchdringliche Finsternis.  Wenn ich aber in diesen Zwischenraum „Gruppe, Bücher, Lehrer“ hineingehe und beginne mit ihnen zu arbeiten, dann habe ich eine Möglichkeit, mich mit dieser Bina zu verbinden.

Das bedeutet, dass diese Gruppe sich nicht einmal im Spirituellen befinden muss. Aber diese Mittel (Gruppe, Bücher, Lehrer) besitzen so eine wundertätige Eigenschaft (Segula), dass sie sich in meiner Vorstellung auf einer höheren Ebene befinden. Wenn ich mich ihnen anschließen möchte und mein Ego sich vor ihnen verbeugt, dann kristallisiert sich ihre  spirituelle Komponente aus ihnen heraus. Durch sie dringt aus GE des Höheren das Licht zu mir durch.

Meinerseits  bringe ich das Verlangen (das egoistische Verlangen!) ein, als Antwort darauf kommt Licht zu mir. Wir treffen uns in dem Bereich, der „Lehrer, Bücher, Gruppe“ genannt wird. Es handelt sich dabei um einen qualitativen Begriff und nicht um physische Menschen oder Bücher. Es ist genau dieser Ort, an dem ich den ACHaP des Höheren, der spirituellen Welt offenbare.  

Deswegen muss ich mir vorstellen, dass sie erhaben und groß sind und dass sich in ihnen der Schöpfer befindet. Nur in dieser Form kann ich mir den ACHaP des Höheren vorstellen – eine höhere Stufe, und mich an ihr festhalten, denn ich habe weder GE noch eine andere Möglichkeit.

 

Aus der Lektion nach dem Artikel „Das Wesen der Wissenschaft der Kabbala“, 26.01.2011

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Verbindung durch Unterschiede

Erfolg hängt von der Verbindung mit der Gruppe ab, da die Umgebung uns mit vielen inneren Wahrnehmungen versorgt, die wir nicht mehr selbst erleben müssen.

Das liegt daran, dass wir jeden in uns einschließen und wenn ich mit zehn anderen Freunden verbunden bin, nehme ich alle persönlichen Zustände jedes Freundes auf. So komme ich voran.

Unsere Verbindung spart uns nicht nur Zeit, ohne sie werde ich niemals die spirituelle Geburt erreichen. Beginnend mit einem Samentropfen, geschieht das Wachstum des Körpers durch die Vermehrung der Zellen und deren Verbindung miteinander. Wir nennen das Entwicklung oder Wachstum. Alles hängt von der Verbindung zwischen uns ab.

Es ist gut, dass wir alle unterschiedlich sind, anders wahrnehmen, verstehen und reagieren. Das gibt uns die Möglichkeit, über alle Unterschiede hinweg ineinander eingeschlossen zu sein und dadurch ein integrales Gefäß zu formen – das gemeinsame Verlangen, das in einer sehr komplexen, vielschichtigen Weise organisiert ist, bereit, das Höhere Licht zu empfangen.

Schließlich kann die Offenbarung des Schöpfers nicht in einem individuellen Verlangen geschehen: es ist zu primitiv, eindimensional und flach.

Daher verbinden wir viele verschiedene, entgegengesetzte Eigenschaften miteinander.
Aus dieser Vielfalt der Verbindungen und verbundenen Qualitäten (die ihre Einzigartigkeit erhalten wollen, während sie gleichzeitig, unabhängig von ihren Unterschieden, verbunden sind) erschaffen wir ein komplexes, spirituelles Gefäß, das es wert ist, den Schöpfer zu offenbaren.

Deshalb ist unsere Verbindung zueinander so wichtig: diese Verbindung erbaut das spirituelle Gefäß (Kli). Der Schöpfer, das Höhere Licht, füllt den gesamten Raum.

Das Problem besteht nur darin, wie wir aus unserem egoistischen Verlangen zur Ähnlichkeit mit dem Licht kommen und es entsprechend der Ähnlichkeit unserer Qualitäten annehmen können.

Dies wird gerade durch die Vielzahl der widersprüchlichen Qualitäten erreicht, die trotz ihrer Unterschiede mit einem gemeinsamen Ziel verbunden sind: den Schöpfer in unserer Verbindung zu offenbaren. Die Verbindung zueinander wird „der Schöpfer“ (Bore) genannt, das heißt „komm und siehe“ (Bo-Re).

Daher sollten wir die Vorbereitung, die die Natur geschaffen hat, wertschätzen, das heißt, das Zerbrechen der gemeinsamen Seele und die Möglichkeit, verschiedene Verlangen für ein Ziel zu vereinen: die Offenbarung des Schöpfers. Unsere Einheit erlaubt es uns, die Form der Verbindung zu schaffen, die der Schöpfer genannt wird.

 

Aus Teil 1 der täglichen Kabbala-Lektion 18.3.2018
Schriften von Rabash, Vol.2, Artikel 19, „Komm zum Pharao“

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