Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Je höher der Aufstieg, umso geringer das Unbehagen

Frage: Ist die Geburt der Seele von körperlichem Unbehagen begleitet?

Antwort: Physisch durchläuft der Mensch viele Zustände. Aber je weiter du vorankommst, desto weniger Unbehagen gibt es, weil du anfängst zu verstehen, dich daran gewöhnst und sogar aufgrund deiner Erfahrung errätst, welche Handlungen dir auferlegt werden.

Deshalb gehst du ruhig weiter, wissend, dass es wieder einen Abstieg geben wird. Das Licht „geht aus“, du fällst durch alle Stufen des Aufstiegs, wie in einem Aufzug, der nach unten fliegt, und kommst dann allmählich wieder zur Besinnung.

Zuerst verstehst du nicht, wo du bist und was du bist, wenn alle Verbindungen abbrechen und das Gefühl der oberen Welt verschwindet. Du bleibst nur in der Wahrnehmung dieser Welt, verstehst nicht wirklich, was hier passiert, welche Art von Menschen dich umgeben und was sie hier tun.

Dann beginnst du durch eine noch größere Verbindung mit der Gruppe wieder aufzusteigen, aber die extremen Zustände sind erstaunlich.

In der Tat ist nichts beängstigend. Im Gegenteil, du spürst die ungeheure Kraft des Lebens, der Welt, der Natur, des Schöpfers, und du selbst bist darin wie ein Komplize.

Du siehst gleichzeitig mit Bedauern, wie die Menschen in dieser Welt leben, weil sie eine großartige Gelegenheit haben, sich mit der ganzen Schöpfung zu füllen, von Anfang bis Ende, und sie sind mit etwas Kleinem, Unbedeutendem beschäftigt und vegetieren auf diese Weise dahin. Wir müssen alles tun, um ihnen zu helfen. Indem du ihnen hilfst, hilfst du dir selbst und umgekehrt.

 

Aus der Kabbala-Lektion in Russisch 1/14/18

[225881]

Studium, Arbeit und Verbreitung

Drei Fragen, die ich zum Studium, der Arbeit und der Verbreitung erhielt

Frage: Spielt es eine Rolle, wieviel Zeit ich mit dem Lernen verbringe – zwei Stunden oder eine halbe Stunde? Werde ich mehr Or Makif (Umgebendes Licht) anziehen, wenn ich zwei Stunden lang lerne?

Meine Antwort: Es reicht aus, zwischen ein bis drei Stunden pro Tag zu lernen. Das Wichtigste ist deine Absicht während des Studiums. Lies die „Einführung in Talmud Eser Sefirot“, die Punkte 10-20, die dies erörtern. Du solltest deine Zeit so aufteilen, dass die eine Hälfte davon für das Studium und die andere Hälfte für die Verbreitung der Kabbala in der Welt verwendet wird. Und es ist am besten, beides in einer Gruppe zu tun – entweder physisch oder virtuell.

Frage: Nach dem Kabbalaunterricht sind wir mit dem Leben, der Arbeit oder der Schule konfrontiert. Was soll ich machen, wenn ich in der Schule bin?

Meine Antwort: Alle Gedanken über die Kabbala beiseite schieben und nur das tun, was du tun sollst. Später wirst du die beiden richtig kombinieren können.

Frage: Kann ich verbreiten, auch wenn ich immer noch nicht verstehe, worüber die Kabbala spricht?

Meine Antwort: Das Verständnis wird allmählich zu dir kommen, genau in dem Maße, wie du dich an der Verbreitung beteiligst. Schau dir das Beispiel von Joshua an – er half Moshe, das Wissen zu verbreiten, half dabei, Dinge zu arrangieren, aber er selbst studierte nicht. Indem er half, meisterte er das Wissen und wurde Moshes Nachfolger – der spirituelle Führer der Nation. Kabbala wird nicht durch Fleiß und intellektuelles Verständnis weitergegeben, sondern durch den Wunsch, in diesem Wissen zu sein: Verlangen = Kli! Deshalb wird über die Kabbala geschrieben: „Es ist nicht der Kluge, der versteht (sondern der, der danach strebt).“

Zwei Vektoren des Weltalls

Frage: Wie kann man Egoismus von Altruismus unterscheiden?

Antwort: Baal HaSulam definiert Egoismus als Selbstliebe: wenn der Mensch nur seinen eigenen Wünschen nachkommt und keine Rücksicht auf die Wünsche der anderen nimmt.

Der Altruismus ist ein Verlangen, den Wünschen der anderen nachzukommen, alles zu geben, was man hat. Trotz eigener Wünsche handle ich nicht um meiner selbst willen, sondern um dem Wunsch des Freundes nachzukommen.

Im Weltall existieren nur zwei Vektoren: eine Kraft, die entweder auf sich selbst oder auf andere gerichtet ist. Ihre Kombination bewirkt alles, was in der Natur auf allen Ebenen existiert: unbelebte, pflanzliche, tierische und menschliche Materie.

Frage: Warum wurde ein solches Mehrebenensystem erschaffen?

Antwort: Vier Ebenen der Natur verkörpern vier Stadien der Entwicklung des direkten Lichtes. Die unbelebte, pflanzliche, tierische und menschliche Natur entsprechen der ersten, zweiten, dritten und vierten Ebene des Verlangens.

 

Aus dem Unterricht in Russisch, 04.02.2018

[#227078]