Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Pessach ist für jeden

Frage: Müssen Ihre nichtjüdischen Kabbalaschüler das Pessachfest und andere jüdische Feste feiern? Bei uns sagen viele, dass wir schnellstens Matzen kaufen und Pessach Seder ausrichten sollten.

Meine Antwort: Meine lieben Schüler! Ich versuche, diese Frage einfach und endgültig zu beantworten, da ich sie immer wieder gestellt bekomme und bereits mehrmals beantwortet habe.

Das jüdische Volk ist eine kabbalistische Gruppe, die bis zum ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung existiert hat und 1700 Jahre zuvor von Abraham in Babylon gegründet wurde. Im ersten Jahrhundert haben die Juden ihre spirituelle Stufe verloren und vergessen, wer sie sind. Heute lebt das wieder auf, weil die Kabbala von der Welt zur Korrektur gebraucht wird.

Ihr müsst alle authentischen jüdischen Quellen studieren, weil sie alle von Kabbalisten geschrieben wurden; und wir studieren sie in deren wahrer kabbalistischer Deutung und nicht so, wie sie das jüdische Volk seit dem ersten Jahrhundert studiert: rein materiell, als würde es sich um unsere Welt handeln.

Unter anderem muss natürlich auch die Haggada schel Pessach – die Pessach-Erzählung über den Auszug aus Ägypten – studiert werden, weil es darin nicht um den Auszug aus dem Land Ägypten, sondern um den Aufstieg über unseren Egoismus geht.

Ihr könnt zusammen mit uns dem Brauch folgen, ihr könnt virtuell zusammen mit uns abends am feierlichen Pessachmahl teilnehmen und Matzen mit gefülltem Fisch oder auch Brot mit Schweinefleisch essen – wie ihr wollt.

Baal HaSulam schreibt im Buch „Die letzte Generation“, dass jedes Volk selbst in der Endkorrektur nach Belieben in seiner Religion und seinen Bräuchen bleiben soll. Nur die Beziehungen zwischen den Menschen sollen sich vom Hass zur Liebe verändern – genau das bedeutet der Auszug aus Ägypten.

Ich wünsche uns allen ein solches Fest!

Pessach

Pessach bedeutet den Übergang aus der Wahrnehmung unserer Welt, die jedem Menschen unserer Welt eigen ist, in die Wahrnehmung der höheren Welt. Das ist nur dem Kabbalisten möglich. Pessach ist wie alle jüdischen Feiertage ein kabbalistischer Feiertag. Er besagt, dass der Mensch vom Zustand der Unmöglichkeit, sich mit anderen zu verbinden, zum Zustand gelangt, wo er seinen Egoismus überwindet und es tun kann. Der Auszug des Menschen aus der Macht des Egoismus hin zur Verbindung mit ihm geistig nahestehenden Menschen heißt „Pessach“.

Frage: Wie kann er diesen Sprung zu schaffen?

Antwort: Durch das Verlangen. Weil vom Einzug in Ägypten bis zum Auszug sich das riesige egoistische Verlangen ständig entwickelt, welches dem Volk Israel nicht erlaubt, sich miteinander zu verbinden.

Das Volk Israel muss sich verbinden, damit es durch die Verbindung den Schöpfer offenbaren kann – die Eigenschaft des Gebens und der Liebe. Sobald Israel sieht, dass es sich nicht verbinden kann, fühlt es sich in der ägyptischen Finsternis. Doch nun ist das Volk bereit für alles, um da raus zu kommen! Das heißt „Auszug aus Ägypten“ oder die „Errettung aus Ägypten“.

Wenn wir das von der Seite der Ereignisse betrachten, die dem Menschen geschehen – weil in der Kabbalah wird normalerweise genau darüber gesprochen – dann sprechen wir hier vom Besitz des Menschen. Ein Mensch ist zu allem bereit, selbst dazu, ins Meer zu springen, nur um sich von seinem Ego zu befreien, sich darüber zu erheben, und die Eigenschaft des Schöpfers zu erreichen – das Geben und die Liebe.

Er stürzt sich ins Meer und das Meer teilt sich vor ihm. Er durchquert es, schneidet sich selbst von seinem Ego ab und indem er über dem Ego steht, beginnt er, damit zu arbeiten und den Egoismus in Altruismus umzuwandeln. Das ist der Auszug aus Ägypten, welchen wir zu Pessach feiern. 

Aus dem TV Programm „Neues mit M. Laitman“ 11.04.2016

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