Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?

Frage aus Facebook: Was bedeutet „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich“? Das widerspricht dem, was Sie immer sagen: „Es gibt nichts außer Ihm“.

Antwort: Wenn wir darüber nachdenken, dann ist es tatsächlich wahr: wenn ich nicht für mich bin, wer wird mir dann helfen. Ein Mensch muss sich um sich selbst in dem Maß kümmern, wie er es zum Leben braucht und um normal zu funktionieren.

Und darüber hinaus kümmert er sich um das Wohl der anderen. Das geht aber erst, wenn er sich mit dem Lebensnotwendigen versorgt hat, denn „ohne Mehl gibt es keine Tora“.

Frage: Wo passt der wichtigste Grundsatz „Es gibt nichts außer Ihm“ in diese Gleichung?

Antwort: Nach diesem Grundsatz sollten wir wie folgt handeln: An mich selbst muss ich nur in dem Maß denken, mich um das Lebensnotwendige zu kümmern und nicht mehr als das. Und ich sollte alles darüber hinaus (über das Lebensnotwendige hinaus) anderen geben, weil mich die Höhere Lenkung dazu verpflichtet.

Schließlich gibt es nichts außer Ihm, außer der höheren Lenkung, der wir untergeordnet sind, und wir sollten all ihre Bedingungen erfüllen, um angemessen zu leben.

Aus KabTV “Neues mit Michael

[202759]

Kabbala Blitz Tipps

Frage: Was bestimmt, wo ein Mensch geboren wird?

Antwort: Seine Höhere Wurzel. Wir haben kein Recht, uns da einzumischen, denn wir wissen nicht, wie es passieren wird. Deswegen soll man über dieses Thema nicht spekulieren. Alles was für einen Menschen bestimmt ist, wird mit ihm auch passieren.

Wir können nichts beeinflussen, mit einer Ausnahme – wir können uns mit Freunden vereinigen, um den Schöpfer zwischen uns zu offenbaren. Alles andere ist vorherbestimmt.

Frage: Wie findet man den wahren Lebensort? Oder soll man da, wo man geboren ist, auch leben?

Antwort: Man muss ein Gefühl dafür bekommen, wo man am besten die spirituelle Verbindung realisieren kann. Aber man soll es nicht deswegen tun, weil es dort irgendeine Gruppe gibt. Wenn man einen bestimmten spirituellen Zustand erreichen kann, wird man von diesem Platz weitergeführt, wie es bei mir war. Mein Lehrer ließ mich zwei Jahren nicht in seine Nähe ziehen.

Deswegen empfehle ich keine Eile. Heute kann man dank Internet und anderen Verbindungsmöglichkeiten ruhig da bleiben, wo man ist und sich spirituell entwickeln.

Kommen Sie zum Kongress und Sie werden sehen, wie man die Verbindung mit den anderen steigern kann, denn nur in der Verbindung zwischen uns wird die Zukunft sich enthüllen.

Frage: Haben die Höhere Kräfte die Afrikaner mit schwarzen Haut geschaffen, um sie dem heißen Klima anzupassen?

Antwort: Nein, das ist von vier Stadien Höheren Licht abhängig: Chochma, Bina, Seir Anpin, Malchut), und nicht weil sie schwarze Haut haben.

In der Tat bezieht es sich nur auf die spirituelle Wurzel, denn alles geht von oben nach unten aus. Und die Menschen in Afrika sind schwarz, nicht weil da die Sonne stärker scheint, sondern weil es in deren spirituellen Wurzel angelegt ist. Das heißt, dass alle Ursachen von einer höheren Wurzel stammen.

Frage: Ist es möglich, das Tote Meer zu retten, indem man es mit dem Mittelmeer und dem Roten Meer verbindet? Soll man es überhaupt retten?

Antwort: Es ist wohl möglich. Ich persönlich glaube, dass man dies mit Schleusen oder Kränen erreichen kann. Es ist notwendig, Meerwasser in das Tote Meer zu leiten, weil das Wasser aus dem See Genezareth nicht reicht, um es dauerhaft zu füllen.

Frage: Kann ein Mensch durch die Änderung seiner inneren Eigenschaften äußere physische Naturphänomene beeinflussen? Zum Beispiel die Bewegung der Sonne stoppen?

Antwort: In der Tora werden solche Fälle beschrieben. Aber das ist völlig unrealistisch, keiner beschäftigt sich damit. Ich rate davon ab, über solche Dinge zu spekulieren.

Frage: Soll man versuchen, alles aus der Position zu betrachten, dass die räumlich-zeitliche Veränderungen nicht außerhalb passieren, sondern im Inneren des Menschen?

Antwort: Nein, man kann nicht so handeln solange man sich nicht auf dieser Erkenntnis-Stufe befindet. Aber nach und nach wird alles adaptiert, enthüllt und man beobachtet es ruhig in sich und von der Seite.

Frage: Wenn die Natur auf die negativen Handlungen der Menschen reagiert, bedeutet das, dass die negativen Handlungen des Individuums auch dessen Probleme, Ärger und Leid verursachen?
Antwort: Natürlich. Für jeden von uns.
Frage: Was ist das eigentliche Ziel? Muss es jeder selbst mit Hilfe der Kabbala finden?
Antwort: Ja. Das eigentliche Ziel klären wir im Laufe unseres Lebens während der ganzen spirituellen Entwicklung. Sobald wir zu unserer vollkommenen Realisierung kommen, können wir sagen, dass wir das Ziel erreicht, verstanden und erkannt haben: „Endlich habe ich den Schöpfungsplan erkannt!“

Aus der Lektion in Russischer Sprache von 14.08. 2016.

[#200977]

Sollen wir Einfluss auf die Entwicklung nehmen?

Frage: Sollten wir Anstrengungen unternehmen, um die Weise, wie Dinge passieren, zu ändern?

Antwort: Natürlich! Das ist der einzige Grund, weshalb wir existieren, und aus diesem Grund studieren wir die Weisheit der Kabbala. Wir studieren sie genau aus dem Grund, um unser Schicksal zu ändern! Das ist das Einzige, worum wir uns kümmern. Unser Schicksal hängt davon ab, inwieweit wir mit der ganzen Menschheit durch gute Beziehungen verbunden sind.

Je stärker ein Mensch durch gute Beziehungen mit immer mehr Menschen auf der Welt verbunden ist, umso tiefer kann er in das System der Schöpfung eindringen und dann als höheres, separates Element existieren, das Seele genannt wird. Genau darüber müssen wir nachdenken. Ein Mensch muss sich zwar zeitlebens um seinen Körper kümmern, aber die Hauptsache ist die Seele.

Aus der russischen Kabbalalektion 9/18/16

[202137]

Vor und nach dem Kongress

Kabbala bedeutet, sich zu vereinen, denn wenn wir unsere inneren Gefühle, Verlangen und Streben miteinander verbinden, bekommt jeder von uns neue große Kapazitäten. Aber diese Kapazitäten befinden sich nicht im Kopf oder im Herzen, sondern in der inneren Erkenntnis des Materials – in inneren Gefühlen.

Versuchen Sie, die Möglichkeit und die Notwendigkeit zu bekommen, sich mit allen zu verbinden, die mit uns auf dem Weg sind. Dabei ist unwichtig, wie Sie die Freunde oder die Freunde Sie sehen, sondern wie Sie Ihr Streben an sie übertragen. Dann werden Sie beginnen, die nächste Stufe der spirituellen Entwicklung durch sie zu spüren.

Lassen Sie uns auf diese Weise auf jeden Kongress vorbereiten und dabei erfolgreich  werden. Ich persönlich arbeite ständig daran, deswegen bin ich vor dem Kongress innerlich immer ein wenig verwirrt. Und dann während des Kongresses verbinde ich mich mit jedem. Zur gleichen Zeit habe ich die Möglichkeit, durch Sie unsere neue spirituelle Stufe zu sehen. Und Sie können diese mit mir zusammen sehen.

Offenbarung ist ein erstaunlicher, ein fantastischer Augenblick!

Von der Lektion in Russisch, 04.09.2016.

[#201454]

Die Entwicklung der Seele beeinflussen

Frage: Die Tora spricht über ein Verbot der  Schicksalsvorhersage… sagt die Weisheit der Kabbala die Zukunft voraus?

Antwort: Wahrsager ruinieren nur unser Leben. Ein Mensch muss nicht über die Zukunft nachdenken und Fragen über die Aufrechterhaltung seines vergänglichen Körpers stellen. Wir müssen eine Seele erlangen. Wo ist unsere Seele? Es ist notwendig, sie zu entdecken und zu entwickeln, mit ihr in Verbindung zu treten, in ihr zu leben und nicht im Körper.

Frage: In der Tora wird gesagt, dass es notwendig ist, Wahrsager zu töten, zu verbrennen, zu exekutieren oder aufzuhängen. Was ist ihre Erklärung dafür? Was sind diese vier Arten des Todes gemäß der Tora?

Antwort:  Was die Tora dazu sagt, ist vollkommen irrelevant für unsere Welt. Wenn sie über die vier Arten des Todes spricht, bezieht sich das nicht auf den physischen Körper, sondern auf die Seele und wie sie durch den Menschen zerstört wird. Er ist der Einzige, der ihr schaden kann.

Niemand sonst ist fähig, die menschliche Seele zu erreichen und zu beeinflussen. Ein positiver Einfluss auf sie drückt sich in der Erhebung auf die Stufe des Schöpfers aus. Ein negativer Einfluss ist ein Abstieg durch vier Phasen, die durch Strangulation, Steinigung, Enthauptung und Opfer symbolisiert werden. Aber diese vier Arten von Bestrafungen der Seele treffen dann zu, wenn ein Mensch ihre Entwicklung vernachlässigt.

Frage: Was bedeutet der Einsatz dieser Tode im Hinblick auf Voraussagen meiner Zukunft?

Antwort: Eine Voraussage meines Todes symbolisiert, dass ich in mir ein Charakteristikum ausmachen muss, dass ich selbst korrigieren muss. Das ist eine innere Korrektur und nicht mehr.

Frage: Der Mensch muss seine eigene Seele korrigieren. „Verbrennt„ er dadurch seine unkorrigierten Wünsche?

Antwort: Niemand anderes als der Mensch selbst ist in der Lage, seine eigene Seele zu berühren. Wenn er tief in seine spirituelle Entwicklung einsteigt, kann er seine Seele in jeder Richtung beeinflussen, zum Schlechten wie zum Guten.

[200862]
Aus der russischen Kabbalalektion 1/1/16

Altruismus – das Grundgesetz der Natur

Wir befinden uns in dem speziellen System, das „Natur“ oder „Schöpfer“ genannt wird, was ein und dasselbe ist.

Dies ist ein geschlossenes, perfektes und konstantes System. Die Menschheit empfängt davon Reaktionen und Einflüsse und entwickelt sich dadurch immer weiter. Das System arbeitet an uns. Es versucht uns in Übereinstimmung mit sich zu bringen, damit wir das Gefühl bekommen, durch unsere bewusste Entscheidung und Arbeit der Natur ähnlich und ein integraler Teil davon zu werden.

Ein Mensch sollte ein Meister dieses Systems sein – alle Menschen als ein Geschöpf. Um ein vollkommenes System der Natur zu werden, müssen wir uns zu einem Ganzen verbinden. Gegenseitiges Geben, gemeinsame Verbindung und Unterstützung, liebe deinen Nächsten wie dich selbst, ist das Gesetz dieses einzigen Systems. Es arbeitet an uns, um uns zu seinem Zustand zu bringen.

Aus diesem Grund ist das Gesetz der Nächstenliebe ein zwingendes, dessen Entwicklung unabhängig von unserem Wunsch oder Widerstreben auf uns wirkt. Die Weisheit der Kabbala lehrt uns, wie wir dieses Gesetz erfüllen können und wie wir einen guten Weg der Übereinstimmung zwischen Schöpfer und Geschöpf finden, um voran zu schreiten. So wird unsere Entwicklung rasch und angenehm sein.

Früher oder später nähern wir uns – ob durch einen guten oder schlechten Weg – immer näher an die Eigenschaften dieses Systems der Natur an. Wir sehen, dass sich die Welt ständig verändert. Jedes Mal , wenn wieder aufgedeckt wird, dass die fortgeschrittenen Staaten die festgelegten gesetzlichen Bedingungen endlich erfüllen sollten. Altruismus ist eine allgemeine Verbindung, die sich über alle Unterschiede hinwegsetzt und die Basis der Natur bildet. Es sollte genauso auf die Menschen übertragen werden.

Unbelebte Materie, Pflanzen und Tiere haben keine Wahlfreiheit. Ein Mensch muss dieses Gesetz verstehen und damit einverstanden sein; selbst wenn er die Möglichkeit hat, etwas anderes zu wählen, sollte er trotzdem das altruistische Gesetz der vollständigen Verbindung mit anderen bevorzugen. Der Altruismus ist der Endzustand, zu dem wir durch die Evolution gelangen werden. Auf dem Weg dorthin passieren wir immer zwei Zustände, zwei Linien. Wir betreten die linke Linie und empfinden Leiden und Schwierigkeiten; dann verstehen wir, dass dies erforderlich ist, um uns rasch mit der rechten Linie zu verbinden.

Die Menschheit bewegt sich auf diese Weise: Manchmal entstehen brutale Regimes, ein anderes Mal freundlichere und barmherzigere. Nach und nach löst sich Böses und Gutes ab, bis man schließlich nach all den Leiden zum Zustand gelangt, wo es reicht und man endlich fähig wird, sich vollständig zu verbinden.

Frage: Warum reagiert das System auf das menschliche Verhalten so kompliziert? Ein Staat agiert auch nicht integral und das System schlägt ein anderes Volk. Alles ist so verwirrend, es ist schwierig voranzuschreiten.

Antwort: Tatsächlich wird der Fortschritt nicht entsprechend unserem Verstand und unseren Gefühlen gemessen, sondern in Übereinstimmung mit der Ursache und dem Sinn für die höhere Stufe, die als „Glaube über den Verstand“ bezeichnet wird. Schließlich schreiten wir aufgrund der höheren Naturkräfte voran. Warum ist es so organisiert, dass wir auf diesem Weg nichts sehen können?

Die Kabbalisten erklären es so: Hätten wir die Möglichkeit, alles zu sehen, würden wir niemals zu einer höheren Stufe aufsteigen. Wir würden nur den materiellen Horizont in unserer Stufe verlängern. Um die nächste Stufe zu erreichen, ist es notwendig, unser inneres Arbeitsprogramm, unsere Wünsche, Absichten und Gedanken, zu verändern. Es ist unmöglich, dies mit den herkömmlichen Wahrnehmungen und Motiven umzusetzen. Wir müssen Kraft von oben erhalten und uns ständig mit dieser Hilfe verbessern.

Mit den Werkzeugen, die wir derzeit haben, können wir keine spirituelle Entwicklung empfangen. Wir können uns nur materiell entwickeln. Es gibt schlaue, dumme, starke, schwache, erfolgreiche Menschen und Verlierer; nichts bezieht sich auf die qualitative Entwicklung.

Die qualitative Entwicklung ist der Übergang zur nächsten Stufe. Es ist wie der Unterschied zwischen der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe oder wie zwischen einem Fisch, einem Käfer, einem Hund und einem Mensch. Das bedeutet, es gibt eine qualitative Entwicklung in der Wahrnehmung der Realität oder genauer gesagt an die Annäherung an die höhere, alles lenkende Kraft. Solch eine Entwicklung nähert die aktuelle Stufe mehr und mehr an die höhere Stufe an, daher können wir den qualitativen Aufstieg nicht durchführen.

Wir verstehen und spüren die höhere Stufe solange nicht, bis wir zu ihr aufgestiegen sind. Ein Stein fühlt nicht, wie eine Pflanze lebt. Es gibt eine Verbindung zwischen den Stufen, aber nicht in unserem Verstand und Gefühlen. Gerade wenn ich meinen Verstand und meine Gefühle annulliere, kann ich einen kleinen Vorgeschmack auf die nächste Stufe erhalten. So wie der Stein eine Pflanze und eine Pflanze ein Tier nicht fühlt, so kann auch ein Mensch die höhere Kraft nicht bemerken. Nur wenn wir daran arbeiten, uns der höheren Kraft anzunähern, verursachen wir eine Reaktion und werden schließlich in Kontakt mit ihr kommen. 

Der Mensch erklimmt zum ersten Mal in der Geschichte die höhere Welt, die Leiter der Natur. Der Unterschied ist hier nicht derselbe, wie zwischen einem Stein und einer Pflanze, sondern ist von viel größerer Qualität.

Aus dem 3. Teil der täglichen Morgenlektion vom 12/1/17

(201040)

Selbstkontrolle

Frage aus Facebook: Wie können wir negative Charaktereigenschaften kontrollieren lernen?

Antwort: Wenn sich ein Mensch in der richtigen Umgebung befindet, die ihn unterstützt und einen positiven Einfluss auf ihn hat, kann er seine Charakterzüge kontrollieren. Es geht nicht anders. Kann man eine andere gegensätzliche Kraft anwenden, um den Charakter eines Menschen zu ändern? Es funktioniert weder persönliches Training noch Selbstüberzeugung.

Alles was ein Mensch tut, macht er nur für sich selbst, daher sind alle seine Charakterzüge negativ. Nur die richtige Umgebung kann einem Menschen zu verstehen geben, wie er Balance erreichen kann.

Frage: Wie beeinflusst die richtige Umgebung negative Charaktereigenschaften? Was ist zum Beispiel mit einem geizigen Mensch?

Antwort: Geiz ist keine schlechte Eigenschaft. Es ist von der Sichtweise abhängig. Möglicherweise ist dieser Mensch nicht geizig, sondern vorsichtig, rücksichtsvoll und klug. Ist es besser, alles zu verschwenden oder wahllos wegzugeben? Sicher nicht.

Zuerst muss die Umgebung einen Menschen erziehen. Sie veranlasst ihn, das persönliche Ego zu verlassen und sich darüber zu verbinden. Die Umgebung ist in der Lage, einem Mensch den richtigen Mittelweg zu zeigen.

Der Aufbau der richtigen Gesellschaft, welche sich auf einer höheren Stufe als die der heutigen Gesellschaft befindet, ist eine gute und gesegnete Umgebung. Unsere Aufgabe ist es, uns auf diese Ebene zu erheben.

Aus KabTV „Neues mit Michael Laitman“ 23/1/16

(201593)

Die zwölf Stämme in einem Volk, Teil 4

Frage: Die ganze Tora beruht auf dem Gesetz „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Das widerspricht doch der Aufteilung des Volkes Israel in 12 Stämme: du gehörst zu dem Stamm, ich zum anderen, jeder hat seine Grenzen, die er nicht verlassen darf, jeder bleibt an seinem Platz?

Meine Antwort: Ursprünglich existiert ein Gesamtsystem, das man nicht ändern darf, wie geschrieben steht: „Ich bin der Herr (HaWaYaH), ich ändere mich nicht“. Wir müssen dieses System wiederherstellen. Darum dürfen wir kein einziges Bruchstück verändern. Es gibt ein Berg von zerbrochenen Teilen, die man wie ein Puzzle zu einem Ganzen zusammenfügen muss.

An den Stücken selbst verändern wir nichts, um sie passend zu machen. Wir müssen nur die richtige Verbindung zwischen ihnen finden. Und jeder Stamm besteht wiederum auch aus 12 Teilen, die durch das Prinzip zerteilt sind. 

Stellen Sie sich vor, es gibt zwei Puzzle, jedes bestehend aus 1000 Teilen; eines ist 1×1 Meter, das andere 2×2 Meter. Selbst wenn der Unterschied nur in der Größe liegt, darf man nichts austauschen. Man sollten zuerst das eine oder das andere Puzzle vollständig zusammenbauen. 

Darum ist es notwendig, alle Grenzen zwischen den 12 Stämmen aufrechtzuerhalten, um die richtige Verbindung aufzubauen. Und innerhalb dieser Verbindung werden wir die Kraft, die alles zusammenhält, offenbaren. Diese Kraft nennt man „Schöpfer“.

Wir nehmen die Teile des Puzzles und versuchen, sie miteinander zu verbinden. Dazu müssen wir das Licht, das zur Quelle zurückführt, anziehen. Das Licht hilft uns zu verstehen, wie man die Teile miteinander verbindet. Und wenn alle Teile zusammengefügt sind, beginnt das Puzzle zu leuchten! Das Licht, das aus der korrekten Verbindung zwischen uns leuchtet, ist der Schöpfer.

Frage: Was müssen die Teile des Puzzles tun, um sich zu verbinden?

Antwort: Sie sollten die Methode der Kabbala zu realisieren: Studieren und Handlungen ausführen, die zur Verbindung führen. Der Sinn der Wissenschaft der Kabbala besteht darin, alle Teilchen unserer gemeinsamen Seele zu verbinden, einen Menschen mit dem anderen.

„Neues Leben“, Nr. 796   

202889

Die Tora verheimlicht nichts

Frage: Warum hat die Tora Geheimnisse, die wir so sehr für die Orientierung in dieser komplexen Welt brauchen?

Meine Antwort: Die Tora verheimlicht nichts. Man braucht nicht mehr zu wissen als das, was gerade notwendig ist, sonst ist man verwirrt und macht viel Unsinn. Wenn man mehr verstehen möchte, müsste man sich regelmäßig damit beschäftigen.

Es gibt keine Verbote für die Lehre, es gibt eher innere, natürliche, psychologische Verbote. In unserem Kopf und Herz haben wir Blockaden, die uns nicht zu sehen und zu erkennen erlauben, was in Wirklichkeit in dieser Welt vor sich geht.

Wir  sehen nur die äußere Hülle. Und die innere, tiefere Stufe dürfen wir noch nicht sehen, damit wir sie nicht mit „schmutzigen Händen“ berühren. Also zuerst müsste man mit dem Studium anfangen und der Welt und sich selbst zeigen, dass man für vernünftige und gute Taten bereit ist. Gemäß dessen werden wir weitergeleitet.

Aus der Lektion in Russisch, 04.09.2016

[#202100]

Malchut und Bina symbolisieren Salz- und Süßwasser

Frage: Was ist die spirituelle Wurzel vom Süßwasser? Wie unterscheidet sie sich von der Wurzel der Salzseen?

Antwort: Das Salz stellt Malchut dar, das Wasser entspricht Bina. Die Verbindung zwischen Malchut und Bina, das heißt der Aufstieg von Malchut zu Bina oder der Abstieg von Bina zu Malchut, gebiert das Leben. Dies ist die Differenz zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Leben.

Salzwasser ist Bina, die besondere Eigenschaften von Malchut erhalten hat. Auf der Erde herrscht Salzwasser vor und es gibt sehr wenig Süßwasser. Grundsätzlich wird Salzwasser über Filter entsalzt oder Salz fällt durch Verdampfung aus und so weiter. Im Allgemeinen gibt es viele Arten von Systemen, die Eigenschaften von Bina und Malchut ausgleichen.

Frage: Wenn wir die Geographie Israels ansehen, stellen wir fest, dass es auf seinem Gebiet Süßwasser gibt, den See Genezareth und Salzwasser, das Tote Meer …

Antwort: Ja, sie sind einander völlig entgegengesetzt. Der See Genezareth speist sich aus den Quellen, die von dem Berg Hermon kommen, von den Gletschern, von Tauwasser und Regenwasser.

Das Tote Meer ist der tiefste Punkt in der Welt, das in einer mit Salz bedeckten Bodenvertiefung liegt. Der Salzgehalt des Meeres ergibt sich aus dem Wasser, das das Salz aus der Erde ausschwemmt. Selbst das Süßwasser aus dem Genezareth, das in es reinfließt, wird salzig.

Somit hat das Salzwasser des Toten Meeres einen anderen Ursprung und Zusammensetzung als das Salzwasser der Ozeane.

Dies ist eine ganz besondere Physik in dieser besonderen geographischen Lage.

Aus der Lektion in Russisch, 14.08.2016.

[#200287]