Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Gedanken von Dr. Michael Laitman zum Thema Musik

Aus dem Buch „Die verborgene Weisheit der Kabbala

Lass die Musik sprechen

Essenz

  • Wenn Worte nicht ausreichen, greift man zur Musik
  • Die zwei Empfindungen (und Stimmungen) der kabbalistischen Musik
  • Musik und die kommende Welt

Für Kabbalisten war das Komponieren von Musik schon immer Teil ihrer spirituellen Ausdrucksform. Dies ist ein untrennbarer Bestandteil ihrer Spiritualität und ergibt sich unmittelbar aus ihrer spirituellen Stufe. Da es in den spirituellen Höheren Welten keine Worte gibt, füllt die Musik diese Lücke. Für musikalische Schüler kann dies nützlicher und mächtiger sein als jedes Buch.

Nicht nur durch Worte

Wenn der Kabbalist beginnt, die Höhere Welt zu offenbaren, betritt er eine neue Dimension. Eine neue Welt enthüllt sich ihm in vollem Ausmaß. Dies ist etwas, das nicht in unserer Welt existiert.

Der Kabbalist nimmt ein vollkommen anderes Bild wahr: Kräfte, die unsere Welt in Bewegung bringen, und Seelen, die nicht in Verbindung mit den Körpern stehen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind eins für Kabbalisten. Der Kabbalist erkennt all dies und lebt in einer ewigen und vollkommenen Empfindung, die das ganze Universum umfasst.

Worte reichen nicht aus, um diese tiefe emotionale Erkenntnis zu beschreiben. Wie beschreibt man etwas, das man nicht berühren kann? Die Welten der Kabbala müssen von Kabbalisten „gefühlt“ werden.

Wenn Worte fehlen, verschafft uns die Musik Erkenntnis jenseits unseres gewöhnlichen Verständnisses. Musik hat die Kraft, uns zu „bewegen“ und uns Dinge spüren zu lassen, die jenseits der Worte liegen.

Spirituelle Funken

Wenn die Niederen ihr Leben durch Lieder beginnen… wenn die Höheren ihnen mehr Kraft gewähren, damit die Niederen das Höhere Licht der Weisheit erhalten werden, welches sich im SoN der Welt Azilut enthüllt und in den Engeln, die ihm vorausgehen. Auf diese Weise erhöht der Niedere die Kraft und das Leuchten der Weisheit in den Höheren Welten.

Rav Yehuda Ashlag, Sulam Kommentar zum Buch Sohar

Musik- sie berührt, wo Worte es nicht können

Kabbalisten erklären anhand von Texten die Stufen der Spiritualität, die sie erreicht haben. In ihren Schriften leiten uns Kabbalisten jedoch nur an, wie wir einen Eindruck gewinnen, eine Wahrnehmung und ein Gefühl dieser Realität entwickeln können. Sie schreiben über die Art der Handlungen, die sie in ihrem Inneren vollziehen müssen, mit ihren Verlangen, ihrem Schirm und den Reshimot- mit allem, was in ihrer Seele ist.

In der Tat sagen die Schriften: „Führen sie bestimmte Handlungen aus, und dadurch werden sie bestimmte Dinge entdecken.“ Sie beschreiben aber nicht, was wir fühlen werden, denn es ist unmöglich, Gefühle in Worte zu fassen.

Es ist, als ob man jemandem ein neues Gericht präsentieren würde und sagte: „Versuche es und du wirst wissen, was ich meine.“ Ob bitter oder süß- man kann nur erahnen, was ein Mensch verspüren und wie er dies erleben wird. Doch die Empfindung selbst wird nur der Mensch selbst spüren, der das Angebot annimmt, und niemand sonst. Die Kabbalisten haben es also sehr schwer, uns zu vermitteln, was sie fühlen, was sie erkennen und was sich vor ihnen enthüllt- was die verborgene Welt ist.

Nur ein Medium kann die Freude eines Menschen zum Ausdruck bringen, dem sich die Höhere Welt offenbart hat, und das ist die Musik. So schrieben die Kabbalisten neben Artikeln und komplexen Schriften auch Melodien und Lieder. Es ist eine weitere Möglichkeit für sie, ihre Empfindungen in klarer Weise zum Ausdruck zu bringen, von Herz zu Herz, durch Melodien, ohne Worte, damit diese Melodien unsere Herzen durchdringen und uns verändern- uns darauf „einstimmen“, die Höhere Welt zu erkennen.

Praktische Umsetzung

Selbst die Musik kann die Eindrücke der Höheren Welt nicht präzise vermitteln, weil wir nicht die gleichen Kelim (Gefäße), die gleichen Sinnesorgane oder die gleichen inneren Eigenschaften besitzen wie jene Kabbalisten, die die Höhere Welt erreichten und wahrnahmen. Dennoch gibt uns die Musik einen Eindruck der Höheren Welt, ein ähnliches Gefühl- und doch nur eine schwache Kopie.

Bade im Licht

Kabbalistische Musik drückt die spirituellen Zustände der Kabbalisten aus.

Die Melodien wurden komponiert, um zwei unterschiedliche Stufen in der Spiritualität zu beschreiben. Die erste ist das Leid, das daraus resultiert, dass man sich vom Schöpfer entfernt. Dieses Gefühl erzeugt traurige Musik, ausgedrückt durch ein Flehen nach Annäherung. Die zweite Emotion ist Freude, resultierend aus der Annäherung an den Schöpfer. Dieses Gefühl bringt fröhliche Musik hervor, ausgedrückt durch Dankesgebete. Wenn Sie kabbalistischer Musik lauschen, hören und fühlen Sie diese beiden unterschiedlichen Zustände in der Musik.

Diese beiden Stimmungen zusammengenommen beschreiben die Beziehung der Kabbalisten zum Schöpfer und ihre Vereinigung mit dem Schöpfer. Obwohl uns einige Melodien zu Tränen rühren, lieben wir sie, da sie das Leid ausdrücken, mit dem man umzugehen lernen muss, um zu einem guten Ergebnis zu gelangen. In der Kabbala wird dies „Versüßung des Urteils“ genannt.

Die Musik taucht den Hörer in ein wunderbares Licht. Wir müssen nicht alles darüber wissen, bevor wir sie hören, weil das Verborgene unbeschreiblich ist. Aber die Musik wirkt schnell und direkt in unseren Herzen. Sie immer und immer wieder zu hören, ist eine sehr besondere Erfahrung.

Wenn Sie die Musik fühlen, brauchen Sie sich nicht die verschiedenen Ebenen der spirituellen Welten vorzustellen, die in den Büchern beschrieben werden. Diese Stufen existieren nirgends, außer in Ihnen selbst, und verführen Sie daher.

Was ist also so besonders an dieser Musik, dass jeder sie verstehen kann, auch wenn er nicht die spirituelle Stufe des Komponisten erreicht hat? Von Kabbalisten komponierte Musik zu hören, verschafft uns die Möglichkeit, ihre spirituellen Empfindungen zu erkennen.

Melodien der kommenden Welt

Die Melodien der Kabbala können als Melodien der kommenden Welt beschrieben werden, weil sie dazu dienen, die Höheren Welten in diese Welt herabzubringen. Singen zieht Segen von Oben herab, der sich in allen niederen Welten manifestieren kann.

In den Worten von Rabbi Elazar Azikri (1533-1600): „Jene, die streben, sollen Lobpreisungen bis zu den spirituellen Höhen, bis zu den Höheren und niederen singen und damit alle Welten durch das Band des Glaubens zusammenhalten.“ (In der Kabbala bedeutet „Glaube“ Erreichung des Schöpfers)

Stimmen Sie Ihr inneres Instrument

Um zu verstehen, was der kabbalistische Komponist in der Melodie ausdrücken wollte, müssen Sie nur zuhören. Dadurch dass die kabbalistische Melodie einen Eindruck der spirituellen Welten vermittelt, berührt sie Sie wahrscheinlich bis zu einem bestimmten Grad.

In jedem von uns steckt eine Seele, und die Seele eines Kabbalisten ähnelt einem Musikinstrument, welches perfekt gestimmt ist und sich sauber anhört, gleich der biblischen Violine König Davids.

Dies war keine gewöhnliche Violine, sondern das innere Kli (Gefäß/Instrument) der Seele eines Kabbalisten. Darin fühlt der Kabbalist die Realität auf eine bestimmte Weise und drückt sie durch eine Melodie aus.

Spirituelle Funken

Wenn ein Mensch sich die Eigenschaft von Bina –Barmherzigkeit- aneignet, fühlt er sich ruhig und gelassen. Rav Baruch Ashlag verdeutlichte dies in seiner sanften Melodie zu den Worten des Psalms 116 „Denn du hast meine Seele befreit.“

Spirituelle Harmonie

Sie können die kabbalistischen Klänge nutzen, um sich mit den spirituellen Wurzeln zu verbinden, von denen sie geschrieben wurden. Entspannen Sie sich und hören Sie die Musik. Die Information liegt in den Noten selbst. Die Noten in der Kabbala sind nicht wahllos oder zufällig. Ihre Harmonien folgen kabbalistischen Regeln und sind entsprechend dem Aufbau der Seele ausgewählt. Sie stellen den Weg dar, der die Leiter hinaufführt. Sie (der Hörer) fühlen, wie die Melodie ungehindert und tief in Ihre Seele eindringt. Sie erkennen darin die Verbindung zwischen Ihrer Seele und den Wurzeln der Noten.

Spirituelle Funken

Singen ist der Ruf der Seele,…das Lied erweckt die Höheren und die niederen in allen Welten. Ein Lied ist wie eine Quelle von Oben, eine Ruhe des Höheren, die göttliche Barmherzigkeit. Das Lied schmückt den geheiligten Namen, Malchut, das Gefäß des Schöpfers. Und dies ist der Grund, warum es das Heiligste des Heiligen ist.

Rav Yehuda Ashlag, Sulam Kommentar zum Buch Sohar

Das Gleiche gilt für die Melodien. Musiker, die kabbalistische Musik zu spielen vermögen, sind dünn gesät. Der Unterschied zwischen dem, der „schön“ spielt, und dem, der „korrekt“ spielt, liegt im Verständnis für die wichtigen Dinge. Das Wichtigste liegt nicht in den Tönen, sondern in den winzigen Nuancen- im Beginn und im Ende des Klangs.

Ich hatte einen wundervollen Studenten, der Violine spielte. „Ich kann nur spielen, wenn du meine Hand halten wirst“, sagte er mir. Und er hatte Recht- kabbalistische Musik transportiert das richtige Gefühl und nicht die richtigen Noten.

Zusammenfassung

  • Musik ist ein weiteres Medium für Kabbalisten, um ihren spirituellen Zustand auszudrücken.
  • Kabbalistische Musik lässt Sie fühlen, was die Bücher durch Text ausdrücken
  • Kabbalistische Lieder drücken das Zusammenspiel zweier Stimmungen aus. Leid über die Entfernung vom Schöpfer und Freude über die Annäherung an den Schöpfer
  • Letztendlich müssen Sie sich nur entspannen, der Musik lauschen und dabei die Gefühle der Kabbalisten aufnehmen, die diese in ihrer Musik enthüllt haben.

 

In welcher Sprache wird Kabbala studiert?

Frage: Wie können Sie die aktive Verbreitung der Kabbala in dem russischsprachigen Raum erklären? Was ist die Verbindung zwischen Russisch und Hebräisch? Wie kann die russische Sprache bei dem Studium der Kabbala behilflich sein?

Antwort: Ich glaube, dass die russische Sprache in ihrem Aufbau näher an Hebräisch als andere Sprachen liegt. Zumindest näher als Englisch, Französisch und Deutsch. Ich sehe aber, dass meine Studenten, die sowohl in Israel als auch in anderen Teilen der Welt leben, doch hebräisch lernen, viele Wörter sprechen und lesen können. Ein Mensch, der Kabbalah studiert, kann Hebräisch nicht ausschließen, so wie Musiker Italienisch oder Ärzte  Latein.

Alle großen Wissenschaftler, die Kabbalah oder eine Wissenschaft studierten, waren oft gut in Hebräisch, denn ohne es kann man in die Kabbalah nicht tief eindringen. Es ist sehr wichtig, Hebräisch lesen zu können. Es ist nicht so wichtig, die Umgangssprache zu kennen, aber das Lesen zu beherrschen, wäre gut.

Von der Lektion in Russisch, 07.17.2016.

[#197639]

Student und Lehrer, zwei Stufen

Frage: Wann kann ein Lehrer für den Studenten zum Überträger spiritueller Energie werden?

Meine Antwort: Das geschieht, wenn der Lehrer als Kanal dienen kann, durch den das höhere Licht zum Studenten weitergeleitet wird, oder man hilft dem Studenten zumindest dabei, sich mit einer Zehnergruppe zu verbinden, die dann das höhere Licht anzieht.

Frage: Aber bindet der Lehrer nicht den Studenten an sich?

Meine Antwort: Das kann in der Weisheit der Kabbala nicht passieren! Ich erinnere mich an meinen Lehrer Rabash, den letzten großen Kabbalisten. Seine Größe und enorme Wichtigkeit zeigte er nie. Heute lesen wir seine Artikel, die in meiner Gegenwart geschrieben wurden. Ich erinnere mich an alles, was damals geschah, bis ins letzte Detail, an die Jahreszeit, als wir im Park auf einer Bank saßen, als er schrieb. Ich erinnere mich an alles ganz genau, sogar an die Hintergrundgeräusche und die Stimmen um uns herum. Wenn ich heute seine Artikel wieder lese, dann stelle ich fest, dass ich sie tiefer verstehe als in der Vergangenheit, obgleich seither so viele Jahre vergangen sind.

Es ist nicht möglich, einen Lehrer sofort wertzuschätzen, obwohl er seine innere Welt nicht versteckt. Niemand versteckt irgendetwas vor uns. Damals dachte ich mir: „Ich trete in seine Nähe ein. Ich werde an seiner Seite sein, und dann werde ich ihn schütteln und alles aus ihm herausholen, was er hat!“

Da gibt es überhaupt nichts herauszuschütteln. Der Lehrer ist bereit, alles weiterzugeben. Alles hängt nur von der Stufe ab, auf der ihn der Student verstehen kann. Student und Lehrer sind zwei Stufen. Aber wie kann sich ein Student dem Lehrer annähern, von ihm empfangen, absorbieren und von ihm übernehmen? Das ist eine andere Sache und sie ist nicht einfach.

Aus der russischen Kabbalalektion 8/7/16

[198911]

 

Eine gegenseitige Verbindung zwischen zwei Kräften

Frage: Was sind gute Beziehungen und wie beziehen sie sich auf die Spiritualität?

Meine Antwort: Die spirituelle Welt wird enthüllt, wenn jemand sich so ausrichten kann, dass er sich in einer korrekten, gegenseitigen Verbindung zwischen Gut und Böse befindet. Er tötet nicht das Böse und klebt nicht am Guten, sondern er schafft eine Verbindung, bei der die beiden Kräfte einander ergänzen. Es gibt nichts Böses ohne das Gute und nichts Gutes ohne das Böse; es gibt kein Licht ohne Dunkelheit und keine Dunkelheit ohne Licht. Die mittlere Linie muss sie korrekt stabilisieren.

Wenn jemand korrekt handelt, indem er sich zwischen diesen beiden Linien ausrichtet, dann wird sein Egoismus ständig wachsen. Auf diese Weise kann er eine positive Kraft erzeugen. Er stellt sich dem Egoismus entgegen und erbaut sich selbst in der mittleren Linie. Dies fasst die gesamte Methode der Weisheit der Kabbala zusammen, und das ist Erziehung des Selbst.

Sobald eine Person korrekt zwischen den zwei Linien arbeitet, fühlt sie dann die höhere Welt in der mittleren Linie. Das ist der Naturzustand, der aus der exakten Balance zwischen der positiven und der negativen Kraft besteht.

Auf den Stufen von unbelebt, pflanzlich und belebt kooperieren diese Kräfte miteinander auf natürliche Weise, instinktiv, was keinerlei Arbeit erfordert. Aber auf der menschlichen Stufe müssen wir diese gute Kraft in der Natur finden, um die negative Kraft dadurch auszubalancieren und uns so weiter zu entwickeln. Menschen, die die schlimmsten auf der Welt überhaupt sind, können gleichzeitig höher steigen als alle.

Die beiden Kräfte findet man scheinbar außerhalb des Menschen, aber wenn wir dem dann nachgehen, erkennen wir die negative Kraft in uns und wir fühlen, welche positive Kraft wir brauchen, mit der wir die negative Kraft ausbalancieren können. All dies ist nur möglich, wenn wir korrekt miteinander in einer Zehnergruppe arbeiten.

Aus der russischen Kabbalalektion 7/3/16

[198633]

Was ist die Furcht vor dem Schöpfer?

Frage: Wenn man einen Gedanken von der höheren Kraft erhält (immer, wenn man im Leben Erfahrungen mit Ereignissen und Prüfungen macht), geschieht dieses nur dank der Anstrengung, sich dem Schöpfer wenigstens ein bischen zu nähern. Die Richtschnur, ob man auf dem richtigen Weg ist, ist immer das Auftauchen eines Gedankens von oben, der vom Schöpfer kommt.

Ist es dieser Glaube, den wir so sehr brauchen, um korrekt in der Spiritualität voranzukommen? Wird die Angst, diesen Gedanken nicht zu empfangen, weil man nicht genügend Anstrengung unternimmt oder irgendetwas uns vom Schöpfer fernhält, Furcht vorm Schöpfer genannt?

Antwort: Die Gottesfurcht ist keine Furcht. Es ist in Wirklichkeit eine Sehnsucht, keine Gelegenheit zu verpassen, Ihm alles zu geben, was man kann. Es gleicht eher der Sehnsucht einer Mutter, die nach allen Mitteln sucht, etwas für ihr Baby zu tun.

[198254]

Zwei Sprachen und ihre Höheren Wurzeln

Frage: Was ist so besonders an der hebräischen und der aramäischen Sprache, das in anderen Sprachen nicht existiert? Wie ergänzen sie sich gegenseitig?

Antwort: Nehmen wir an, dass es möglich wäre, die gesamte Weisheit der Kabbala in die englische Sprache zu übersetzen und sie in dieser Sprache zu erlernen, da es die am weitesten verbreitete Sprache ist, die wir heute benutzen. Es wäre sicher viel einfacher und leichter für alle auf der Welt, da dann grundsätzlich Millionen Menschen die Weisheit der Kabbala lernen könnten.

Das wäre jedoch nicht erfolgreich, weil es eine große Verwirrung zwischen den spirituellen Wurzeln und deren Abkömmlingen gäbe. Es gibt keine Sprache auf der Welt, die mit den höheren spirituellen Wurzeln verbunden ist, außer der Hebräischen und der Aramäischen. Alle Sprachen haben sich in ihrer Entwicklung verändert, außer den beiden.

Wenn jemand aus dem modernen Griechenland jemanden aus dem antiken Griechenland träfe, dann würden sie sich nicht verstehen. Selbst das mittelalterliche und das moderne Französisch sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Und so ist es mit allen Sprachen, außer der Englischen, die nicht solche abrupten, revolutionären Veränderungen durchlaufen hat, weil die Briten konservativer sind.

Die hebräische Sprache stammt vollständig von spirituellen Wurzeln ab, daher ist sie unverändert. Wenn wir heute einen Menschen von vor 3000 Jahre träfen und mit ihm sprächen, dann würden wir mit ihm im selben Hebräisch sprechen.

Natürlich würde er Neologismen wie Flugzeug, Hubschrauber, Pistole usw. nicht verstehen. Aber alle Worte aus den spirituellen Wurzeln sind absolut identisch geblieben. Die Sprache und die Grammatik haben sich im Laufe der Zeit nicht verändert.

Wir lesen Bücher, die vor 3000 Jahren geschrieben wurden, z.B. Sefer Yetzira von Abraham, das vor 3500 Jahren geschrieben wurde, die Tora wurde vor 3000 Jahren geschrieben und der Babylonische Talmud vor 2500 Jahren. Nichts hat sich darin verändert. Wir lesen sie und alles ist verständlich.
Aus der russischen Kabbalalektion 7/24/16

[198775]

Die Tora spricht über jeden

Frage: Laut Ihren Aussage müssen die Juden die Welt retten, Israel = streben nach Schöpfer, der Schöpfer liebt Israel usw. Sie zeigen Verachtung für andere Völker, indem Sie sagen, dass die Juden etwas Besonderes sind. Haben Sie keine Angst vor Vorwürfen des Extremismus?

Meine Antwort: Die Tatsache, dass die Juden etwas Besonderes sind, wird auf jeder Seite der Tora (Bibel) beschrieben. Die Völker der Welt, wie Christen und danach die Muslime, hatten keine andere Quelle als die Tora, die vom Schöpfer gegeben wurde, umschrieben sie und nannten sie als deren „Erstquelle“.

Das Problem von allen Juden, Christen und Muslimen ist, dass niemand genau weiß, was die Tora tatsächlich sagt. Die Tora spricht zu allen Menschen der Welt und ruft zur Umsetzung des Grundgebotes „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Und zu nichts anderem.

Die Tora nennt die, die das Gebot der Nächstenliebe ausführen „Juden“ (Yehudi, in Hebräisch „Ihud“, „Einheit mit dem Schöpfer“). Und die, die das Gebot nicht ausführen, nenne sie „Goi“, was übersetzt „Volk“ bedeutet. Im Übrigen wird das jüdische Volk in der Tora auch „Goi“ genannt.

Die Tora spricht nur vor der Vereinigung aller Völker, wie die Propheten sagten. So sehen sie die Zukunft der Menschheit. Und die Juden sind verpflichtet, den Weg zu zeigen und was es bedeutet, „Ein Licht für die Völker der Welt zu sein“.

Also ist die Ursache des Problems die falsche Interpretation der Tora. Die Tora spricht über jeden Menschen, unabhängig von seiner Nationalität. So wendete sich Abraham an alle Bewohner von Babylon. Und die Grundlage seiner Religion ist „Liebe deinen Nächten wie dich selbst“. Darüber schreibt Baal HaSulam im Artikel „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“.

[#199532]