Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Weisheit der Kabbala und die Psychologie

Kommentar: Die Weisheit der Kabbala untersucht den Egoismus, aber auch die Psychologie untersucht egoistische Verhaltensweisen auf verschiedene äußere Anreize und macht darüber Aufzeichnungen. Worin besteht der Unterschied zwischen beiden?

Meine Antwort: Die Psychologie kann überhaupt nichts aufzeichnen, weil der Mensch nichts besitzt, was seinen Egoismus bessert. Damit kann er nicht umgehen. Es ist nur möglich, mit dem Egoismus zurechtzukommen, wenn der Mensch ein besonderes „Licht“ (den Wunsch zu geben) wie einen Laser auf sich lenkt. Es gleicht einem Strahl, der das Licht auf ein Objekt lenkt; bei einer speziellen Frequenz und Wellenlänge des Lichts kommt es zu Veränderungen in dem Objekt. Wenn der Mensch den Umgang mit seinem egoistischen Verlangen nicht kontrolliert, dann sind alle Aufzeichnungen und Ergebnisse vollkommen spontan. Es ist unmöglich, Schlussfolgerungen vorherzusagen.

Deshalb ist die Psychologie keine Wissenschaft. Es gibt zwar korrekte Ergebnisse, aber sie kann unmöglich zu einer allgemeinen Methode und einem gemeinsamen Nenner kommen, weil der Mensch keinen präzisen und klaren Einfluss auf seinen Egoismus hat. Man kann unmöglich sagen: „Wenn ich 10 Gramm Anstrengungen hinzufüge, wird dies oder das passieren. Wenn ich weitere 10 Gramm hinzufüge, wird etwas anderes passieren“. So etwas gibt es nicht. Deshalb ist es unmöglich, Unterschiedlichkeiten bei den Menschen zu bestimmen.

In der Psychologie werden statistische Durchschnittswerte ermittelt, aber diese sind ungenau, weil ein Mensch das Höhere Licht nicht lenken kann. Er hat kein Instrument, das seine Wünsche und Eigenschaften beeinflusst. Aber genau das tut die Weisheit der Kabbala. Durch Veränderungen des eigenen Standpunkts und der Anstrengungen, die ein Mensch anderen gegenüber unternimmt, zieht er portionsweise das Höhere Licht an, das graduelle Veränderungen in den Wünschen hervorbringt. Mit jeder Portion Licht ändert sich der Wunsch und der Mensch fühlt, wie er sich in die eine oder andere Richtung verändert. Er entwickelt sich weiter und richtet sich wieder neu aus.

Aus der russischen Kabbalalektion  2/28/16

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Die Einzigartigkeit der Kabbala

Wenn wir die Weisheit der Kabbala mit den Naturwissenschaften vergleichen, entdecken wir eine Anzahl von Gemeinsamkeiten und Unterschieden.

Entsprechend der Kabbala „hat ein Richter nur das, was seine Augen sehen können“. Dies ist ein rein wissenschaftlicher Zugang. Ein Mensch hat in gleicher Weise, gemäß der Weisheit der Kabbala Zugang zu materiellen und spirituellen Wissenschaften.

Jede gewöhnliche Wissenschaft verwendet wie die Weisheit der Kabbala Erkenntnis, Wiederholbarkeit statistischer Daten, Grafiken, etc. Bei der Wissenschaft der Kabbala handelt es sich nicht um blinden Glauben sondern Erkenntnis. Gemäß der Wissenschaft der Kabbala ist Glaube das Gefühl für die Höhere Welt, welche unsere Welt füllt und weise lenkt. Dies ist der Unterschied zwischen der Weisheit der Kabbala und anderen Wissenschaften, die nur die Ergebnisse der höheren Welt auf der Stufe unserer unbelebten Welt wahrnehmen. Die Weisheit der Kabbala untersucht die tatsächlich steuernde Kraft, die von gewöhnlichen Menschen in unserer Welt nicht wahrgenommen wird.

Dazu müssten die Menschen entsprechende Eigenschaften erwerben, die dieser Kraft gleich wären. Entsprechend dem physikalischen Gesetz der Gleichheit der Form spürt ein Mensch nur das, was seine Sinne aufnehmen. Nur so kann er die Höhere Kraft der Natur untersuchen.

Kabbalisten berichten und verarbeiten ihre Studien in Daten, Bildern, Grafiken und so weiter. Sie behaupten, dass das hebräische Alphabet aus speziellen Symbolen besteht, welche die unterschiedlichen Verbindungen der positiven und negativen Kräfte symbolisieren. Tatsächlich ergänzen sich die hebräische und aramäische Sprache und sind das Ergebnis des Studiums der beiden Eigenschaften in der Natur, dem Geben und Empfangen. Sie sind die Basis aller positiven und negativen Handlungen und Phänomene in dieser Welt.

Da sich die Weisheit der Kabbala hauptsächlich auf die Erkenntnis der Kraft der Natur beruft, ist sie genauer, umfassender und tiefgründiger als alle anderen Wissenschaften; sie ist die universelle Weisheit. Das drückten auch die Philosophen der Antike und des Mittelalters, die Wissenschafter und Kabbalisten so aus. Und entsprechend der kürzlich publizierten Tagebücher von Isaac Newton studierte er Hebräisch und Kabbala und lernte über die Gesetze, die er dann niederschrieb.

Die Einzigartigkeit der Kabbala besteht darin, dass ein Mensch neben den 5 Sinnen weitere Sinne entwickelt. Die Kabbala ist daher eine Wissenschaft für jeden Menschen, der einen zusätzlichen Sinn in sich entwickeln will.

Es gibt die Kraft des Gebens in der Natur, die Kraft der gegenseitigen Verbindung. Wir bemerken sie nicht, da wir dafür keinen inneren Sensor haben. Wir können die Kraft des Gebens nicht fühlen und messen, daher wissen wir auch nichts über unsere Existenz. Wir kennen nur einen kleinen Ausschnitt der Schöpfung und das ist eher einseitig. Die Weisheit der Kabbala erzählt uns nicht nur über unsere Welt, in der es die Kraft des Empfangens gibt, sondern über die gesamte Schöpfung, die aus zwei Kräften besteht: die Kraft des Gebens und die Kraft des Empfangens.

Wissenschafter verstehen das noch nicht, sie bemerken nur sehr wenig davon. Der menschliche Verstand, welcher der kleinen egoistischen Kraft in uns dient, ist nicht das Problem, sondern die Notwendigkeit, den ganzen Umfang der Schöpfung zu erkennen, der sich in uns manifestiert. Es ist genau diese Notwendigkeit, die einen Menschen nach vorne bringt. Ein Mensch versteht, dass er den Sinn, den Grund, die Wurzel und das Ziel des Lebens erreichen muss.

Wissenschafter sprechen über die Erkenntnisse des menschlichen Zustands, während die Kabbala uns über die Wurzeln berichtet; was leitet einen Menschen, warum, wofür und entgegen was? Gleichzeitig erklärt uns die Kabbala, was wir in uns ändern müssen, da wir die höhere Kraft nur in dem Ausmaß erforschen können, wie wir ihr ähnlich sind.

Es stellt sich auch die Frage, warum man etwas studiert. Das ist das größte Hindernis. Ein Kabbalist studiert, um sich um andere zu kümmern, zu helfen und Gutes zu tun, während das für die gewöhnliche Wissenschaft kaum ein Beweggrund ist. Die einfache Wissenschaft prüft, was existiert und ist nicht daran interessiert, wie sie es anwenden kann. Die Kabbala bietet ihre Dienste Politikern und Reichen an, die wissenschaftliche Erkenntnisse vorzugsweise zu ihrem eigenen Nutzen und nach ihrem eigenen Willen anwenden. Ein Kabbalist jedoch studiert und ändert die Welt in sich.

Aus dem russischen Kabbalaunterricht vom 28/2/16

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Das Geheimnis vom spirituellen Genuss

Frage: Warum sprechen Sie so wenig über den Genuss der spirituellen Welt?

Antwort: Ich würde darüber sprechen, doch leider ist es unmöglich, ihn zu beschreiben.

Kabbalisten schreiben, dass, wenn man alle Genüsse unserer Welt, die die Menschheit seit jeher hatte, hat und haben wird, summiert, man einen kleinen Funken erhält verglichen mit dem riesigen, milliardenfach größeren höheren Licht auf der kleinsten spirituellen Stufe.

Erst glaubte ich ihnen nicht, aber dann überprüfte ich es und wurde überzeugt. Das wünsche ich mir auch für dich.

Kommentar: Man kann sich kaum vorstellen, wie sehr sich ein Mensch vorbereiten muss, um den gesamten Genuss der Menschheitsgeschichte zu erleben!

Antwort: Wenn du nicht arbeitest, um zu empfangen, sondern um zu geben, kannst du alle Genüsse der Welt durch dich hindurch fließen lassen und erleidest keinen „Stromschlag“, denn du bist ein Leiter und kein Empfänger!

Du bist wie ein Kanal, der alles durch sich selbst an andere weitergibt. Und so genießt du nicht das Licht selbst, sondern dessen Wirkung, wenn es andere erfüllt. Das ist das ganze Geheimnis.

Aus dem russischem Kabbala Unterricht vom 28/2/16 (183174)

Die Freiheit des Willens

Die Freiheit, Baal HaSulam

„In Steintafeln gemeißelt (charut al haluchot)“Lies nicht „charut“  („gemeißelt“), sondern  „cherut“  („Freiheit“).  Um zu zeigen, dass sie vom Engel des Todes befreit sind. (Midrash Shmot Raba, 41)

Mein Kommentar: Die Frage der Freiheit ist schwer zu verstehen. Man ist schnell verwirrt: Was ist Freiheit? Was sind die Steintafeln? Was bedeutet „gemeißelt“? Was soll „Engel des Todes“ bedeuten? Diese Dinge sind vor uns verborgen. Niemand kennt ihre wahre Bedeutung. Doch wir wollen gemeinsam diesen Artikel studieren, um den Dingen auf den Grund zu gehen.

Diese Worte müssen geklärt werden. Denn wie hängt das Empfangen der Tora, d.h. des Lichtes, mit der Freiheit eines Menschen vom Tod zusammen? Darüber hinaus, nachdem sie einmal einen unsterblichen, ewigen Körper durch das Empfangen des Lichtes erhalten haben – wie konnten sie ihn wieder verlieren? Kann sich denn das Ewige wandeln und abwesend sein?

Mein Kommentar: Diejenigen, die die Kabbala studieren, wissen, dass der Körper das „Verlangen zu empfangen ist“, welches korrekt in HaWaYaH in 10 Sephirot arrangiert ist. Das „Verlangen zu empfangen“ ist nicht unser biologische Körper, aber wenn das Empfangen auf die Absicht zu geben ausgerichtet ist, erhält es entsprechend der Größe dieser Absicht Lebenskraft und der Körper wird damit zu einem ewigen Körper. Daher müssen wir das Verlangen zu empfangen, das in seiner ursprünglichen Form als „Tod“ bezeichnet wird, in ein Verlangen zu geben verwandeln. Dann wird es „Leben“ genannt. Das Höhere Licht breitet sich darin aus und verleiht ihm Ewigkeit.

Die Freiheit des Willens. Um diesen hären Begriff – „Freiheit vom Engel des Todes“ – zu verstehen, müssen wir zuerst klären, wie der Begriff der Freiheit von der Menschheit üblicherweise verstanden wird.

Mein Kommentar: Die Unterscheidungen in der Kabbala weichen von jenen der Menschen ab. Die Kabbala spricht von der Höheren Welt, in der sich die Eigenschaften gegenteilig verhalten. Wie geschrieben steht: „Ich sah eine umgekehrte Welt“. Und in unserer Welt verhalten wir uns entsprechen den irdischen Eigenschaften. Daher müssen wir beide in ihren Unterschiedlichkeiten beleuchten.

Es herrscht die allgemeine Ansicht, dass Freiheit ein Naturgesetz ist, das für alle Lebewesen gültig ist. So können wir beobachten, dass Tiere, die in Gefangenschaft geraten, oft leiden und krank werden, wenn ihnen die Freiheit genommen wird. Das ist ein klarer Beweis, dass jegliche Versklavung eines Geschöpfes von der Vorsehung nicht akzeptiert wird. Nicht umsonst hat die Menschheit in den letzten Jahrhunderten dafür gekämpft, ein gewisses Maß an Freiheit für den einzelnen zu erreichen. Dennoch bleiben die Vorstellungen, die sich mit dem Wort „Freiheit“ verbinden, unklar. Und wenn wir in die Tiefe der Bedeutung dieses Wortes eintauchen, bleibt beinahe nichts übrig. Wenn man Freiheit des Individuums einfordert, geht man von der Annahme aus, dass ein Individuum in sich diese Eigenschaft, welche „Freiheit“ genannt wird, besitzt und aus eigener Entscheidung und freier Wahl heraus handeln kann.

Mein Kommentar: Wir wissen nicht, was Freiheit ist. Aus der Geschichte kennen wir die Sklaverei. Auch heute noch gibt es sie mancherorts. Ist es gut oder schlecht, ein Sklave zu sein? Ist man etwa heute in der entwickelten, modernen Welt kein Sklave? Wir schulden jedem etwas. Der Familie, dem Staat, der Bank. Wir haben unzählige Verpflichtungen. (…) Jeder Mensch will Freiheit. Auch ich. Auch ein Tier oder eine Pflanze. Jedes Geschöpf besteht aus dem Wunsch nach der Erfüllung seines Verlangens zu empfangen. Alles zu haben, was man benötigt. Und die angestrebte Freiheit bezieht sich im Allgemeinen darauf, von diesem Verlangen nach Wunscherfüllung frei zu sein, frei von jeglichen Mängeln und Sehnsüchten. Auch eine Pflanze funktioniert so: Sie benötigt Erde, Mineralstoffe, Sonne, Wasser, um in Erscheinung zu treten. Alles dreht sich um die Existenz. Daher war und ist niemand jemals frei.

Freude und Schmerz. Wenn wir jedoch die Handlungen eines Individuums genauer betrachten, entdecken wir, dass die Handlungen zwangsläufig erfolgen. Der Mensch wird zu seinen Handlungen genötigt und hat keine Entscheidungsfreiheit. In gewisser Weise ist der Mensch wie ein Eintopf, der am Herd dahinköchelt; der Eintopf hat keine andere Wahl als zu köcheln. Die Vorsehung hat das Leben mit zweierlei Konsequenzen versehen: Freude und Schmerz. Die Geschöpfe haben nicht die Freiheit zwischen Freude und Schmerz zu wählen. Der einzige Vorteil, den der Mensch gegenüber dem Tier hat, ist, dass er ein entferntes Ziel anstreben kann. Das heißt, im Hinblick auf den in der Zukunft zu erwartenden Genuss bzw. Vorteil ist der Mensch bereit, dafür heute ein gewisses Maß an Schmerzen zu erleiden.

Mein Kommentar: Wir befinden uns ständig zwischen Freude und Schmerz. Denn wir haben ein grundsätzliches Verlangen danach, Genuss und Befriedigung zu erfahren. Diesem Wunsch jagen wir unaufhörlich hinterher bzw. versuchen zumindest, dem Schmerz zu entkommen. Man nimmt ein gewisses Maß an Leid auf sich, um letztendlich Genuss zu empfangen. Man macht Berechnungen, die sich nur auf dieses Ziel konzentrieren. Man akzeptiert z.B. das Leid eines chirurgischen Eingriffs, damit es einem hinterher besser geht. Man akzeptiert das Leid, um zum Ziel zu gelangen: Genuss und Freude zu erfahren.

(…)

Dem nicht genug – auch die Art des Genusses und seines Nutzens sind in keinster Weise vom freien Willen des Einzelnen beeinflussbar, sondern werden von den Wüschen der umgebenden Gesellschaft festgelegt. Diese will etwas Bestimmtes. Zum Beispiel: Ich sitze, ich kleide mich, ich spreche, ich esse. Alle diese Dinge tue ich nicht, weil ich mich entschieden habe, in einer bestimmten Art zu sitzen, zu sprechen, zu essen oder mich zu kleiden. Ich tue diese Dinge auf diese bestimmte Art, weil die anderen wollen, dass ich in dieser Weise sitze, mich kleide, spreche und esse. All dies geschieht in Anpassung an die Wünsche und den Geschmack der Gesellschaft und nicht aufgrund meines eigenen freien Willens.

Mein Kommentar: Ich wurde auf bestimmte Weise aufgezogen, erzogen und beschränkt. Selbst meine Hobbies, meine Wünsche, was ich gerne habe und was nicht – alles wird durch die Umgebung geprägt, in welche ich geboren wurde: Familie, Schule, Nachbarschaft, Freunde, Medien u.s.w. Ich passe mich den Gesetzen der Gesellschaft an, weil ich mich sonst schämen würde. Wir sehen, dass der Mensch keinerlei Freiheit besitzt.

Aus dem Unterricht „Die Freiheit“, von Baal HaSulam, 20.6.2016

 

 

Mann und Frau – Zwei Unterschiedliche Welten, Teil 1

Die Frau ist von ihrer Natur aus monogam. Sie schließt sich dem Mann an, zu dem sie eine vertraute Beziehung hat. Der Mann ist polygam und bindet sich meistens nicht an die Frau, mit der er Sex hat. Diese Eigenschaften kommen von der tierischen Stufe. Die Natur regelt das sorgfältig für die jungen Menschen.

Nur Frauen verfügen über das besondere Merkmal der Jungfräulichkeit als Zeugnis dafür, dass sie noch nie mit einem Mann zusammen war. Männer haben dieses Merkmal nicht. Es hat für Frauen einen bestimmten Nutzen, nur einem Mann anzugehören. Jeder Mann, der eine Beziehung mit einer Frau hat, hinterlässt Gene in ihr. Wenn eine Frau zehn Männer hat und ein Kind von dem elften bekommt, besitzt das Baby psychische, physische und spirituelle Informationen von den vorangegangenen zehn Männern. Quasi als Erinnerung an die intime Beziehung mit jedem Mann. Beides, Materielles und Spiritualität verbleiben in der Frau.

Wir sprechen nicht über einfache Erinnerungen, jedoch über Gene, Hormone, innere Abdrücke, die in ihren Körper eingeprägt sind. Wenn sie ein Kind gebärt, sind anschließend alle Gene der vorangegangenen Männer in dem Kind manifest. Wenn ein Mann ein Kind möchte, das ausschließlich seine Eigenschaften bekommt, müsste er eine Jungfrau wählen.

Frage: Häufig geschieht es, dass ein Mann seine Position und Macht nutzt, um mit einer Frau intim zu werden. Es herrscht die Meinung, dass es sich hierbei nicht nur um sexuelle Lust handelt, sondern das Sex auch ein Weg ist, um Macht und Autorität auszudrücken.

Meine Antwort: Besitzdenken ist in Sexualbeziehungen bekannt. Wir sehen das bei Tieren und Menschen; so werden wir immer wieder Zeuge von Skandalen bei Polizei, Regierung und anderen Teilen in der Gesellschaft.

Wir sollten verstehen, dass dies ein natürliches Phänomen ist, welches teilweise durch die richtige Organisation am Arbeitsplatz verhindert werden kann. Es ist unmöglich, solche Fälle auszuschließen, da wir dieses Verhalten von der tierischen Stufe geerbt haben. Ein Mann, der einen gewissen Status in der Gesellschaft hat, sieht Frauen, die unter seinem Management arbeiten, als ihm zugehörig an.

Daher ist ein geeignetes Bildungssystem notwendig, um die Beziehungen zwischen uns zum Positiven hin zu verändern. Wir müssen zu einer Gesellschaft gelangen, in der wir, ungeachtet dessen, das wir völlig verschieden sind, alle auf der selben Augenhöhe sind. Unser Ziel wird eine Gleichberechtigung und Verbindung sein, in der es keine Kleinen, Großen, Vorgesetzte oder Untergebene gibt.

Der Zustand „Mann und Frau und die Shechina zwischen ihnen“ ist nur dann möglich, wenn sich die Geschlechter nicht gegenseitig dominieren wollen, sondern wenn beide gleichgestellt sind. Das bedeutet, dass Mann und Frau entgegen ihren natürlichen Egoismus arbeiten und sich gegenseitig unterstützen müssen, um sich zu ergänzen, bis keine Unterschiede mehr zwischen ihnen bestehen. Dies dient dazu, die Höhere Kraft zu enthüllen. Das wird das Wichtigste für sie werden. Die Enthüllung der Höheren Kraft zwischen ihnen ist der Grund für alle Korrekturen, die sie durchführen müssen.

Von Kab TV „Ein Neues Leben“ 31/3/16

(182675)

Wie erlangen wir die Weisheit der Kabbala?

Frage: Ein Mensch kann durch seinen Intellekt auf logische Weise in den regulären Wissenschaften alles erreichen. Die Weisheit der Kabbala sagt uns, dass ein Mensch alles über seine Empfindungen erreichen soll, ohne sich Bildnisse zu schaffen. Wie können wir zu Beginn des Studiums die Weisheit der Kabbala begreifen? Wie können wir die Zeichnungen, Definitionen, Informationen erlernen, sie als normale Wissenschaft begreifen und logische Verbindungen in unserem Verstand herstellen?

Meine Antwort: Im Abschnitt 155 der „Einführung zum Studium der Zehn Sefirot“ wird gesagt, dass Kabbalisten ihre Bücher so schrieben, dass während sie diese vorlasen, die Studenten erweckt wurden und dabei das gewisse Licht auf sie überging.

Sie müssen nichts verstehen, sie sind auch gar nicht in der Lage, etwas zu verstehen, da sie noch nichts enthüllt haben. Weil sie das höhere Licht anziehen, beginnen sie langsam, sich zu verändern. Diese Änderung baute in ihnen verschiedene Kenntnisse auf. Wie Zellen in einer Honigwabe, zehn Reihen hoch, zehn Reihen darüber, zehn Reihen runter, nur im N-dimensionalem Raum. Das macht 620 Honigwaben für jede Empfindung.

Dies ist ein sehr ernstzunehmendes, sehr interessantes System der Psychologie der menschlichen Seele, also des wahren Erkennens, das Seele genannt wird. So gelangt der Mensch zum Verständnis seiner Wurzel und findet heraus: „Woher komme ich?“, „Wer bin ich?“, „Wer hat mich erschaffen?“

Auf diese Weise verdeutlicht er, wie er während des Studiums handeln und den Plan der Schöpfung erforschen kann, in welchen er eingebunden ist. Wohin wird er geführt? Wird er in der Lage sein, dies auf beste Weise umzusetzen? Kann er seine Entwicklung beschleunigen, den Endpunkt verändern und so weiter? Studium und Forschung der Zukunft werden hier einen Platz einnehmen. Wenn ein Mensch die Kette der Veränderungen in sich versteht, dann wird er ein Kabbalist.

Aus dem russischen Kabbalaunterricht vom 28/2/16

(182811)

Das Ziel des Lebens

Frage: Kann man sagen, dass der Unterschied zwischen der spirituellen und der materiellen Welt das bewusste bzw. unbewusste Dasein ist? Sogar die Wissenschafter in unserer Welt sprechen davon, dass wir unbewusst existieren.

Meine Antwort: Es ist in der Tat so, dass wir absolut unbewusst leben und überhaupt nicht verstehen, wer wir sind, was wir sind und wofür wir existieren. Alle unsere Organe, Zellen, alles, was uns umgibt und sich vor uns abspielt, nehmen wir nicht wirklich wahr. Deswegen haben wir keine Möglichkeit etwas zu verändern, denn es gibt keinerlei Willensfreiheit; alles ist vorbestimmt und wir durchleben einfach verschiedene Zustände.

Warum ist das so? Damit wir irgendwann in unserem Leben zur Enttäuschung gelangen. Und zur Erkenntnis, dass wir uns leer fühlen. Dies führt uns aber  letztendlich zur Frage nach dem Sinn unseres Lebens. Dieser liegt nur darin, dass wir die Möglichkeit wahrnehmen, uns bewusst über diese materielle Welt zu erheben und eine andere, spirituelle Dimension kennen lernen.

Frage: Was heißt bewusst? In unserer Welt erwachen in mir ständig Wünsche, die ich nur unter großem Aufwand und Stress stillen kann. Und was ist in der spirituellen Welt? Muss ich die Wünsche und Verlangen dafür selber erfinden?

Meine Antwort: Irgendwann wirst du es satt haben, deine Verlangen zu befriedigen; du wirst aufhören, dich mit ihnen zu identifizieren. Das ist zwar kein angenehmes Gefühl, du willst aber nicht mehr, dass es dich dominiert und du sehnst dich diesbezüglich nach mehr Freiheit.

Dann fängst du an zu überlegen: „Wie kann ich mich über das alles erheben? Wieso renne ich ständig den Vergnügen hinterher und verkaufe mich buchstäblich dafür? Ist das tatsächlich alles, was mein Leben mir bietet? Alles ist vergänglich, Sekunde um Sekunde, Genuss um Genuss.

Frage: Was gibt es als Alternative in der spirituellen Welt?

Meine Antwort: Du durchschaust den Sinn von allem, was existiert. Diese Offenbarung erfüllt uns mit spiritueller Harmonie, Wahrheit und Ziel. All das gibt es in der materiellen Welt nicht. In der spirituellen Welt offenbarst du den Sinn des ganzen Geschehens. Du erzeugst in dir einen Zustand von Vollkommenheit, Harmonie, Gleichgewicht und Ewigkeit.

Aus dem Unterricht vom 21.02.2016

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C.G. Jung: Über die große Gefahr

Kommentar: In einem der letzten Interviews der BBC mit dem Psychiater Carl Gustav Jung sagte dieser: „Wir brauchen mehr Einsicht über die menschliche Natur, da die einzige Gefahr die existiert, vom Mensch selbst ausgeht – er ist die größte Gefahr. Und wir sind sind uns dessen leider nicht bewusst. Wir wissen nichts über den Menschen – viel zu wenig.“

Meine Antwort: Die menschliche Psyche ist die Ursache von allem, das uns in der Zukunft erwartet. Ich bin mir sicher, dass wir, nachdem wir in der Vergangenheit von mechanischen zu elektronischen, dann von elektronischen Maschinen zu Computern und zuletzt von den Computersystemen zu dreidimensionalen Technologien wechselten, nun allmählich feststellen, dass es nicht das ist, wofür wir uns engagieren sollten. All das ist äußerlich und grob. Wir sollten uns mit unserem eigenen System beschäftigen – dem inneren verborgenen Wesen im Menschen. In uns stecken alle Geheimnisse der Natur. Die Welt ist im Mensch dargestellt und wiedergegeben.

Wir sehen das in zahlreichen Studien, die speziell für Astronauten durchgeführt wurden. Es gibt eine große Menge an Daten bezüglich der Änderung im psychischen Verhalten des Menschen im All bzw. nachdem er zur Erde zurückkommt, welchen aber jegliche wissenschaftliche Basis fehlt.

Doch es gibt allmählich zuverlässigere Daten darüber, wie sich Gehör und Sehvermögen eines Menschen völlig verändern, sobald sich seine Voraussetzungen ändern. Er kann eine Sandkiste mit Kinder aus 300 Kilometer Entfernung sehen und er kann plötzlich hören, was sein Freund neben ihm denkt. Wir müssen also den Menschen studieren, der alle Geheimnisse der Natur in sich trägt.

Sich den unteren Stufen der Natur zu widmen – tierisch, pflanzlich und menschlich – ist eine unnatürliche Richtung in der Entwicklung der Wissenschaften. Die Wissenschaft muss nach „Höherem“ streben. Über dem Menschen gibt es aber nur die Seele, die ein Mensch für sich erreichen kann. Aus seiner Mentalität und aus seiner Psyche heraus findet er den Weg zu seiner nächsten Stufe.

Die Weisheit der Kabbala ist die höchste Psychologie. Sie erzählt uns, aus welchen Stufen der Mensch aufgebaut ist, welche er weiter entwickeln muss und wie er jenseits seiner Empfindungen dieser Welt in die Höhere Welt aufsteigen kann. Beide Welten erbaut sich der Mensch selber. Das ist das Problem. Es hat nichts mit Kriegen zu tun. Das Spiel mit Waffen, Panzern und Flugzeugen sind nur Kinderspiele. Wir müssen das beenden, da die Menschheit nach mehr streben soll, nach mehr Intelligenz und Wichtigkeit.

Ich hoffe, es kommt zu einem Durchbruch in die richtige Richtung, sodass wir den Gedanken an einen dritten Weltkrieg verwerfen. Kriege lösen nichts, auch keine Krisen. Lasst uns mit dem Erhabensten – der menschlichen Seele – beschäftigen.

Von Kab TV“ Neues von Michael Laitman

12/4/16

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Komm und besitze das Land

Tora, Deuteronium 1,7: Nun wendet euch dem Bergland der Amoriter zu, brecht auf und zieht hinauf! Zieht aus gegen alle seine Bewohner in der Araba, auf dem Gebirge, in der Schefela, im Negeb und an der Meeresküste! Zieht in das Land der Kanaaniter und in das Gebiet des Libanon, bis an den großen Strom, den Eufrat! Dtn 1,8: Hiermit liefere ich euch das Land aus. Zieht hinein und nehmt es in Besitz, das Land, von dem ihr wisst: Der Herr hat euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen, es ihnen und später ihren Nachkommen zu geben.

Die Stufe Moses, die einen Menschen darauf vorbereitet, die Höhere Welt zu betreten, hat sich selbst aufgebraucht. Deshalb sagt der Schöpfer: „Jetzt ist vor dir ein Wunsch, den du heiligen musst, um zur Liebe und gegenseitigen Verbindung zwischen allen aufzusteigen“. Das schließt das Land Israel selbst ein, das Land hinter dem Jordan, Libanon, Syrien, hinauf nach Babylon und zu dem Fluss Euphrat.

Diese sogenannten „Länder“ haben keinen Bezug zu unserer Welt. In der spirituellen Welt sind damit Wünsche gemeint, die notwendig für die Korrektur sind und um auf die Stufe der vollkommenen Einheit zu gelangen. Aus diesem Grund gehören sie alle dem Land Israel an, was bedeutet, dass sie direkt zum Schöpfer gerichtet sind. Das hat für die Länder der Welt keine Gültigkeit. Deshalb bewegen sich alle anderen menschlichen Wünsche noch nicht zur Korrektur hin.

Aus KabTV’ “Geheimnisse des Ewigen Buches” 12/30/15

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Der unglückliche Weise

Frage: Das Wissen ist die höchste Stufe, die die ganze Realität erfassen lässt. Gerade so dachte Ecclesiastes im gleichnamigen Buch des Königs Salomo. Er kam jedoch zum Schluss, dass „ein Mensch, der sein Wissen multipliziert, auch seine Trauer vertieft“, und „der Weise stirbt genauso wie der Dumme“. Warum haben ihm die Weisheit und das Wissen nicht das erwünschte Glück gebracht?

Meine Antwort: Die Weisheit und das Wissen sind nur Mittel für das Glück. Unser ganzes Leben besteht einzig aus dem Verlangen, glücklich zu sein. Man will schließlich sein Leben genießen. Ich kann das auf allerlei Dinge, Ereignisse, Erscheinung beziehen, letztendlich will ich genießen. Unter dem Genuss verstehe ich die Erfüllung des Lebens, weil ich nichts anderes besitze. Deshalb will ich mein Leben als angenehm empfinden. Was bedeutet, dass ein Mensch lebt? Er verfügt über einen bestimmten Geist, der ihn entweder erdrückt oder erfreut. Er will, dass dieser Geist mit Lebenskraft erfüllt ist. Dafür muss der Mensch sich immer wieder erneuern. Wenn er deshalb Reichtum, Macht, Wissen oder Familie, Sex und Essen verlangt, tut er das nur mit dem Ziel, den Zustand zu genießen.

Gäbe es keinen Genuss am Essen, würde der Mensch notgedrungen essen, nur um seinen Körper am Leben zu erhalten – wie ein Kranker die Medizin nimmt. Fände der Mensch kein Vergnügen an Sex, wäre das Fortleben der Menschheit bedroht; der Mensch wäre unglücklich und ließe sich medizinisch behandeln. Gäbe es keine Freude in der Familie, würde man aufhören zusammen zu leben. Das Gleiche betrifft den Reichtum. Wir streben danach, weil wir hoffen, dadurch Unabhängigkeit und Sicherheit zu erlangen. Wir sehen aber auch, dass alles plötzlich verschwinden kann. Auch die Macht ist heute nicht so beständig und absolut, wie es früher zur Zeit der Monarchen war.

Du erlangst die Weisheit und siehst, was passiert. Was erkennst du? Wenn du alle Quellen des Genusses analysierst, erkennst du, dass es darin keinen echten Genuss gibt, nicht einmal in der Weisheit selbst. Was hast du nach der Erkenntnis der ganzen Schöpfung erreicht? Alles funktioniert und alles ist doch leer. Du fühlst dich in einer Sackgasse und stehst mit dem Rücken zur Wand, kannst dich nicht mehr bewegen. Wenn du ein Weiser geworden bist und die Folgen deiner Handlung erkennst, dann begehst du sie nicht mehr. Du hast nichts mehr zu tun.

Heute sprechen wir von der Wissenschaft als Offenbarung der ganzen Welt. Das bedeutet, dass du nicht nur ein Gelehrter bist, der sich mit Mücken oder elektronischen Teilen beschäftigt, sondern du wirst zum großen Philosophen – zu einem Weisen. Und das ist eine ganz andere Weisheit.

Auszug aus dem 187. Gespräch über das neue Leben, 23.05.2013