Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Krieg der Geschlechter, Teil 3

Küchenschlacht

Frage: Warum streiten Männer und Frauen immer miteinander?

Meine Antwort: Weil wir nicht verstehen, dass wir genau aus dem Grund unterschiedlich erschaffen wurden, um uns gegenseitig zu vervollständigen. Anstatt den Ursprung dieses Problems zu erkennen, laufen wir vor ihm davon wie die Kinder. Als Folge davon wächst es weiter und belastet uns so sehr, dass Familien auseinander fallen.

Wir bewegen uns voneinander weg und wollen weder heiraten noch Kinder haben. Wir verstecken uns vor dieser Herausforderung, weil wir die wahre Lösung nicht kennen; wir realisieren nicht, dass diese Erkenntnis das wichtigste ist. Kämen wir zur Lösung der gegenseitigen Vervollständigung, würden wir ein ewiges und perfektes Leben erreichen. Das sind nicht nur schöne Worte. Unsere irdische Existenz würde sich drastisch verbessern und wir würden den Himmel hier und jetzt spüren.

Aber momentan befinden wir uns eher in einer Art Kriegszustand, anstatt uns gegenseitig zu vervollständigen. Wir möchten das andere Geschlecht kontrollieren. Etwas anderes erlaubt uns unser Egoismus nicht – auch dann nicht, wenn wir unseren Partner lieben. Vielleicht ist man dazu bereit, sich zu beugen und die Autorität des Partners zu akzeptieren, aber nur unter der Bedingung, dass letzterer versteht, in welcher Weise er seine Verantwortung wahrnehmen soll. Darin läge eine besondere Freude, ähnlich der eines Kindes, das sich in den Armen seiner Mutter wärmt.

Frage: Was will Mann und Frau in diesem Geschlechterkampf gewinnen?

Meine Antwort: Sie sind beide Egoisten und wollen mit allen Mitteln das andere Geschlecht dominieren. Eine Frau will, dass der Mann ihr dient und umgekehrt. Beide drücken das lediglich in einer anderen Form aus. Ein Mann fordert alle notwendigen Dinge für Zuhause ein, weil die Frau das Zuhause ist. Und eine Frau fordert von dem Mann, dass er immerzu an sie denkt und ihr vollkommen ergeben ist, als wäre sie die Königin der Welt.

Das ist einfache, irdische, egoistische Psychologie, der jedes Paar folgt, vom liebenswertesten bis zum erfolglosesten. Beide sind Egoisten, die sich auf demselben Territorium befinden, und um dieses wird gestritten. Ein Paar ist durch gemeinsame Kinder, Eigentum und sozialen Status miteinander verbunden. Deshalb kämpfen beide auf unterschiedliche Art und Weise um ihre Unabhängigkeit in der Familie. Eine Frau ist es noch eher gewohnt, vom Mann abhängig zu sein, aber sie erwartet auch Zuwendung und Anerkennung von ihm.

Dem Mann jedoch ist es unmöglich, diesen Wunsch zu erfüllen. Sein ganzes Leben lang soll er sich der Sorge um die Familie widmen. Er ist zu einem gewissen Maß an Fürsorglichkeit bereit, aber gleichzeitig möchte er sich unabhängig und ungebunden fühlen. Und hier taucht naturgemäß der Konflikt auf.

Der Mann erwartet von der Frau, dass sie sich um die Kinder, das Haus und ihn widmet, ohne seine Freiheit einzuschränken.

Aus KabTV “Neues Leben” 3/31/16

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Krieg der Geschlechter, Teil 2

Mann und Frau kehren in den Garten Eden zurück

Frage: Geht der Krieg der Geschlechter weiter, um uns schließlich zur vollständigen gegenseitigen Ergänzung zu bringen?

Meine Antwort: Einer kann nicht ohne den Anderen existieren. Am Anfang schuf der Schöpfer Mann und Frau, zwei Kräfte, plus und minus, damit sie einander ergänzen. Wir können ohne einander nicht existieren. Wir müssen selbst diese gegenseitige Ergänzung anstreben und uns das ganze Leben darauf konzentrieren.

Wäre Verbindung kein Grundelement unseres Lebens, gäbe es kein Leben auf diesem Planeten und jeder würde für sich alleine leben.

Der Sinn des Lebens besteht darin, zu lernen, wie man sich in perfekter, idealer Weise mit anderen verbindet; wenn wir uns einander angleichen, erreichen wir einen perfekten Zustand, wie geschrieben steht: „Mann und Frau und die Shechina zwischen ihnen“. Das bedeutet, dass die Höhere Kraft zwischen Mann und Frau unter der Bedingung enthüllt wird, dass die beiden sich korrekt miteinander vereinen.

Es geht nicht um einen speziellen Mann oder eine spezielle Frau, sondern um die Vorstellung eines zusammengesetzten Bildes, das männliche und weibliche Eigenschaften einschließt. Wenn sie korrekt miteinander verbunden sind, enthüllen sie genau in dieser Form die Höhere Kraft, das vollkommene und ewige Leben.

Dadurch wird offensichtlich, dass wir einem gewaltigen Problem gegenüberstehen, für dessen Lösung die ganze Welt erschaffen wurde.

Aber meistens versuchen wir, vor diesem Spiel wegzulaufen, weil wir nicht verstehen, was wir damit anfangen sollen. Jeder versucht in seinem Privatleben, diesen Konflikt zu verschleiern uns so zu tun, als wäre alles in Ordnung; in Wirklichkeit verbergen sich in vielen Familien aber tatsächlich menschliche Abgründe.

Wir wissen noch nicht einmal, was die ideale Beziehung zwischen Mann und Frau ist. Wir sind so gegensätzlich zueinander, dass eine Lebenszeit nicht reicht, um alle Wünsche des anderen Geschlechts zu erfüllen. Ein Mann hat im Allgemeinen wenig Verständnis für die Belange einer Frau und kann ihr deshalb auch nicht auf halbem Weg entgegenkommen.

Und hier sollte die Korrektur ansetzen.

Auch eine Frau kann mit ihren Erwartungen an einen Mann sehr anspruchsvoll sein, weil sie ihre Abhängigkeit von ihm spürt. Das erfordert ebenfalls eine Korrektur. Nicht unter der Bedingung, dass sie sich von ihm distanziert, sondern indem sie ihre Forderung in einer anderen Form vorbringt. Sie hat dabei das Ziel im Blick, das zu erreichen ist.

Frage: Durch die ganze Menschheitsgeschichte hindurch versuchen die Frauen eine Art Gleichgewicht in der Beziehung zu Männern zu erreichen. Deshalb kämpfen sie für Unabhängigkeit und Gleichheit. Müssen beide Seiten Unabhängigkeit erreichen, um sich nachher miteinander zu verbinden?

Meine Antwort: Auf diese Weise entwickeln wir uns auseinander und rennen vor dem Problem davon. „Unisex“ zu sein und die Familie zu vernachlässigen sind mittlerweile modern. Wir wollen nicht verstehen, dass wir durch die richtige Beziehung zwischen uns ein ewiges, wunderbares Leben erreichen können. Stattdessen nehmen wir Beziehungen als Probleme wahr, vor welchen wir mit allen Mitteln davonlaufen.

Das Ergebnis ist eine enorme Anzahl von alleinlebenden Menschen – Singles. Wir treffen uns, wenn uns danach ist, egal wann, wie und mit wem. Wir reduzieren die Wichtigkeit der Verbindung von Mann und Frau auf die alleinige Befriedigung sexueller Bedürfnisse. Aber das ist falsch.

Es muss ein System von sinnlichen, gefühlvollen Beziehungen geben, durch welche wir mithilfe der gegenseitigen Ergänzung zu einer Seele werden. Wir müssen uns auf ein ganz anderes Niveau begeben und das tierische, das sich ganz auf die Befriedigung körperlicher Bedürfnisse beschränkt, verlassen.

Ich bestreite nicht die Notwendigkeit der sexuellen Beziehung – ein normaler Mensch kann ohne sie nicht sein. Aber wir müssen die Verbindung zwischen Mann und Frau auf die Stufe der Seelen erheben, damit die Shechina, die Höhere Kraft, unter ihnen weilen kann. Wir müssen uns für dieses Ziel vereinen, weil wir nur durch die korrekte Verbindung zwischen uns das ewige Leben erlangen können.

Zu Anfang im Garten Eden waren Mann und Frau wie ein Mensch, so wie sie der Schöpfer erschuf. Aber dann verbannte Er sie aus dem Garten Eden, indem Er sie voneinander entfernte. Deshalb stiegen sie voneinander getrennt vom Garten Eden in unsere Welt hinunter. Wenn wir uns wieder korrekt miteinander wie ein Mensch mit einem Herzen verbinden, werden wir erneut zum Garten Eden aufsteigen und zu einem Zustand gelangen, wo wir unser Leben als ewig und vollkommen empfinden werden!

Genau das ist der Weg zum Himmel. Ich verstehe nicht, warum die Leute glauben, dass es verschiedene Methoden gibt, um dorthin zu kommen. Die Menschen irren sich gewaltig, wenn sie denken, dass sie den Himmel erlangen können, indem sie religiöse Rituale ausführen. Wir müssen korrekte Beziehungen jetzt und hier auf diesem Planeten aufbauen, und genau dadurch, so steht es in der Tora geschrieben, werden wir in den Himmel zurückkehren.

Was ist der Garten Eden? Er ist ein Mann und eine Frau, die wieder zu einem Menschen geworden sind. Sie leben in einem gemeinsamen Wunsch. Darin verweilt die Höhere Kraft – der Schöpfer.

Aus KabTV “Neues Leben” 3/31/16

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Zum nächsten Kongress

Seit Mai 2016 sind wir zum Erklimmen der nächsten spirituellen Stufe unseres Aufstiegs übergegangen. Wir haben mit dem aktiven Widerstand gegen den uns zerreißenden Egoismus und die gegenseitige Abstoßung begonnen. Solch ein Zustand wurde im Buch „Sohar“ als spirituell existierender und notwendiger Zustand beschrieben

Und weil die Schüler von Rashbi solche und noch größere Zustände  erfahren haben, steht auch uns noch viel bevor – bis hin zu dem Zustand, wo wir uns gegenseitig verbrennen wollen. Danach aber wird sich dieses Feuer in ein Feuer der Liebe verwandeln.

Bis jetzt erschien der Egoismus zwischen uns unkontrolliert und wir haben ihn unterdrückt. So hat der Schöpfer die linke Linie erweckt, damit wir sie mithilfe der rechten ausgleichen. Die richtige Bewegung in der Entwicklung der spirituellen Eigenschaften einer Gruppe setzt aber voraus, dass die Teilnehmer der Gruppe sich selbst zum Erschaffen der rechten Linie motivieren und sich um den Bestand der linken Linie nicht mehr kümmern.

Denn die Aufgabe für die nächste Etappe der spirituellen Arbeit besteht darin, in 3 Linien zu sein. Das heißt gleichzeitig im Widerspruch der linken Linie, im Streben nach der Liebe der rechten Linie und deren Ausgleich in der mittleren Linie. Diesen Zustand muss man durcharbeiten und durchsprechen, bis er in den Gefühlen von jedem langsam verdaut wird und danach, stufenweise in allen, bis alle diese Zustände sich zu einem verbinden.

Krieg der Geschlechter, Teil 1

Freiheit und Instinkt

Frage: Der Krieg der Geschlechter ist ein faszinierender Kampf, der schon in frühester Kindheit beginnt. Bereits im Alter von 5-7 Jahren sehen wir zwischen Jungen und Mädchen einen großen Unterschied. Konfrontationen und Konflikte zwischen diesen beiden Gruppen stehen an der Tagesordnung, andererseits fühlen sie sich voneinander angezogen. Wie können wir dieses Spiel erklären, das sich durch das ganze Leben hindurch fortsetzt?

Meine Antwort: Der Mensch ist der fehlerhafteste und elendste Teil der Natur. Schließlich verhalten sich die ganze unbelebte Natur, Pflanzen und Tiere gemäß ihrer innewohnenden Instinkte. Der Löwe und die Löwin, oder der Elefantenbulle und die Elefantenkuh hinterfragen nicht, wie sie miteinander umgehen. Alles ist für sie klar und alles geschieht nach den Naturgesetzen, die sie kontrollieren. Alle wissen, was zu tun ist und handeln innerhalb ihres Systems. Ihr Leben ist viel einfacher als das eines Menschen.

Aber dem Menschen bleibt die Freiheit der Handlung, da er auf einer höheren Stufe der Entwicklung als das Tier steht. Der Mensch kann selbst entscheiden, wie eine korrekte Beziehung zwischen Mann und Frau sein sollte. Ebenso entscheidet er über viele andere Verhaltensweisen und Einstellungen gegenüber der Gesellschaft, der Natur, der Höheren Kraft und dem ganzen Leben im Allgemeinen. All das stört die Tiere nicht, und noch nicht einmal die Menschen, solange sie nicht eine gewisse Reife erlangt haben.

Entwickelte Menschen denken sehr wohl darüber nach, und in ihren Beziehungen folgen sie nicht ausschließlich ihren Instinkten. Wir müssen die Natur von Mann und Frau studieren, und uns über unseren gegenwärtigen Zustand und den Endzustand, den wir erreichen sollten, bewusst zu sein. Basierend darauf müssen wir selbst ein Beziehungssystem zur gegenseitigen Vervollkommnung zwischen Mann und Frau aufbauen, das den Gesetzen der Natur folgt.

Darüber müssen wir noch viel lernen, denn wir finden keine richtige Lösung, solange wir die Naturgesetze, die Natur des Menschen und das hohe Ziel unserer Entwicklung nicht richtig kennen.

Es ist notwendig, die Natur von Mann und Frau zu verstehen. Wir müssen herauszufinden, warum wir so sind, wie wir sind, und welche Formen gegenseitiger Beziehungen wir anstreben sollten. Es ist offensichtlich, dass wir uns einander ergänzen.

Aber es sieht nicht danach aus, dass die Leute das schon verstehen. Die Psychologie der Geschlechter ist ein junges Forschungsfeld in seinen Anfängen. Und außerdem wissen wir nichts über die allgemeine Natur und die innere Psychologie eines Menschen: Grundeinstellung, das eigene Selbst, Perspektive auf die Welt.

Wir haben keine Zukunftsvision von Männern und Frauen, wie und was sie in hundert oder tausend Jahren sein werden. Daher müssen wir überlegen, wie die ideale Beziehung zwischen Männern und Frauen in jedem Augenblick auf der Zeitachse aussehen sollte.

Da uns hier Wissen fehlt, können wir unseren Kindern keine richtige Erziehung zu diesem Thema geben. Auf den Stundenplänen der Schulen ist dieses Thema ebenfalls nicht zu finden. All das bringt Unordnung, Enttäuschungen, Probleme und sogar Tragödien in unser Leben.

Es ist klar, dass eine solche Erziehung notwendig ist und hierbei könnte die Weisheit der Kabbala eine unschätzbare Hilfe sein..
Aus KabTV “Neues Leben” 3/31/16

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Die Zukunft der EU

Frage: Die Briten debattieren scharf über das Thema, ob es sich lohnt, aus der Eurounion auszutreten. Der berühmte Physiker Stephen Hawking und noch 150 Wissenschaftler haben sich gegen den Austritt geäußert. Sie meinen, dass dank des EU-Beitritts die Bezuschussung der Wissenschaft erweitert wurde und dadurch gäbe es mehr Profis im Land. Was meinen Sie? Soll England diesen Schritt wagen?

Meine Antwort: Ihr Austritt spielt keine Rolle mehr, weil die EU in kürzester Zeit sowieso zerfallen wird. Das ist ein künstliches internationales Kaffeekränzchen, das nichts Relevantes entscheidet. Zwischen ihnen gibt es keine gegenseitige Verbindung, die Grenzen werden geschlossen, man beginnt zu streiten, zu diskutieren, man munkelt hinter verschlossenen Türen. Sie haben den Beweggrund zur Vereinigung verloren – ein gemeinsamer Europäischer Markt. Deswegen bin ich der Meinung, dass egal, was sie unternehmen, diese Konstruktion zerfallen wird. Weil sie nicht auf der inneren Verbindung, nicht auf der Vereinigung der Völker bzw. deren Annäherung basiert, sondern nur auf der Selbstbereicherung auf Kosten der anderen.

Was ist das für eine Verbindung? Was ist das für ein gemeinsamer Markt, wenn 5 Länder noch 25 Länder annehmen, damit sie daran noch mehr verdienen. Das ist eine Ausnutzung anderer, und zwar in ihrer frechsten Form. So ein System ist zum Zerfall verurteilt. Die Natur hat dies so vorgesehen, damit die Menschen sich vergewissern können, dass eine Verbindung auf so einer Basis in unserer Welt nicht mehr existieren kann.

Genau wie die Sowjetunion solch einer Verbindung nicht standhielt, so zerfällt auch Europa, weil es das gleiche Model ist, das gleiche System, dessen Grundstein der Egoismus ist. Die Verbindung kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Völker von alleine danach streben. Ohne die Einheit auf dem Niveau der Völker zerfallen alle Überbauten. Wir brauchen das Verständnis, dass wir mithilfe der Verbindung ein höheres menschliches Niveau erreichen, ein spirituelles Niveau. Unsere Verbindung bringt mehr Licht in die Welt! So sollte man das Volk bilden! Dafür muss man die Kabbalah offenbaren und beginnen, die Menschen aufzuklären. Also kann England ruhig in der EU bleiben. Bald endet das Ganze.

Aus dem TV Programm „Nachrichten mit Michael Laitman“ , 11.03.2016

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Die Verantwortung eines Kabbalisten

Frage: Im Verlauf der menschlichen Geschichte ist in der Welt kaum ein Tag ohne Krieg vergangen. Heutzutage geschehen viele grausame Kriege. Warum leiden fortschrittliche Menschen wie die Kabbalisten darunter?

Meine Antwort: Die Kabbalisten leiden mehr als andere, da sie die Verantwortung zu allen spüren. Sie erkennen die enorme Menge an Leid, die Kriege auslösen. Sie haben zusätzlich die Erfahrung von der großen Freude, welche die Menschheit anstatt der Leiden erreichen könnte, wenn sie ein wenig Anstrengung in ihre Selbstkorrektur investieren würde.

Ein Kabbalist steht im Verhältnis zu einem gewöhnlichen Menschen wie ein Erwachsener zu einem Kind. Ein Kind, das krank ist, leidet nur unter seiner Krankheit, während der Erwachsene in seiner Nähe viel mehr leidet und bereit ist, all den Schmerz des Kindes auf sich zu nehmen. Darüber wird gesagt, „bei demjenigen, dessen Erkenntnis zunimmt, wächst das Leiden an“ (Buch Kohelet 1:18). Deshalb müssen wir uns verbinden, die Zeit von Leid und Krieg rasch überwinden und in die Empfindung der höheren Welt eintreten.

Vom russischen Kabbala Unterricht, 14/2/16

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Wie komme ich in den Himmel?

Frage: Was ist der Unterschied zwischen dem Weg der Tora und dem Weg der Leiden, wenn beide ein Beispiel für Leiden sind?

Meine Antwort: Alles strebt danach, das Ziel zu erreichen. Ein Terrorist schneidet einem Menschen den Bauch auf, um ihn zu töten, während ein Chirurg, der ebenso einem Menschen den Bauch aufschneidet, letzteren retten will. Ein kranker Mensch willigt einer Operation ein, er bezahlt sogar dafür und ist bereit, den Schmerz zu ertragen, bis er gesund wird. Ein Mensch, der sich einer Operation unterzieht, nimmt jegliche Schmerzen in Kauf, da er weiß, dass dies sein Leben retten wird, während ein Mensch, der von einem Terroristen getötet wurde, sein Leben verloren hat. Deshalb hängt alles von der Art ab, wie du das Leid beurteilst, ob es dir das Leben gibt oder nimmt.

Frage: Der Terrorist wendet sich selbst dem Leiden und dem Tod zu, da er meint, so den Himmel zu erreichen. Was ist dann hier der Weg des Lichts?

Meine Antwort: Für den Terroristen ist das genau der Weg des Lichts. Daran glaubt er. Es gibt eine Menge Theorien darüber, wie Menschen sich auf Leiden einstellen, um zukünftige Genüsse zu bekommen. Gemäß der Weisheit der Kabbala sollte man versuchen, anderen Menschen näher zu kommen, jedoch nicht um nach dem Tod eine Belohnung für das nächste Leben zu erhalten. Der materielle Körper hat nichts damit zu tun. Der Zustand, dass du in einem Körper lebst und dich mit ihm identifizierst, ist ein falsch.

Du musst einen ganz anderen Existenzzustand erreichen, nämlich den in der Welt der höheren Kraft. In dieser Welt spürst du die Auswirkung der höheren Kräfte und wirst dich nie wieder mit deinem Körper identifizieren. Es ist so, als würdest du deine Körperlichkeit verlieren, wie eine Schlange die sich häutet.

Es bleibt nur die Seele übrig, die in Anheftung zur höheren Kraft steht. Dieser Zustand wird Garten Eden oder Himmel genannt und ist der Zustand, den wir hier und jetzt erreichen sollten, nicht im nächsten Leben. Du brauchst niemanden zu töten, um dies zu erreichen.

Frage: Es stellt sich heraus, dass Religionen, die aktiv von Menschen betrieben werden, den Religiösen ermöglicht, Leid durch das Festhalten an einem Idol wie Gott oder Allah zu vermeiden.

Antwort: Sicher, Menschen erschaffen sich Religionen, um sich ihr Leben zu versüßen und sich ein bestimmtes Ziel zu ermöglichen. Das Judentum, Christentum und dann der Islam tauchten nach dem Abfallen der Juden auf die egoistische Stufe auf. Diese Stufe wird Zerstörung des Tempels genannt. Religion ist die körperliche, egoistische Reflexion des spirituellen Wegs. Stufenweise bringt sie die Menschheit zur Erkenntnis, dass wir zur Spiritualität aufsteigen müssen. Aus dem Grund, dass Religionen ihren Höhepunkt erreichen und dann aus der Welt verschwinden, sollte ein Mensch über den wahren Sinn des Lebens nachdenken.

Aus dem russischen Kabbala Unterricht  3/1/16

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Nimm die Rosarote Brille ab

Kommentar: Dr. Emma Seppala, wissenschaftliche Direktorin der Stanford Universität, Zentrum für Mitgefühl und Altruismus, forscht und unterrichtet. Sie präsentiert eine Weltanschauung, die entgegengesetzt zu Ihrer Sicht ist. Auf die Frage, ob die menschliche Natur egoistischer Art ist, erwidert sie, dass es solche gibt, die glauben, dass die Menschen von Natur aus egoistisch sind und der harte Konkurrenzkampf der Schlüssel zu ihrem Erfolg sei, jedoch ist das Überlebensprinzip des Stärkeren nicht richtig. Es ist ein Fortschritt ohne Abwertung und Erniedrigung von anderen möglich. Jeder Mensch kann sich ein Leben lang für das Wohl anderer Menschen engagieren. Aus ihrer Perspektive heraus, sind Menschen gutherzig und dankbar und nicht egoistisch.

Meine Antwort: Ist damit gemeint, dass Menschen ihren Verstand einsetzen, um sich untereinander freundlich und verständnisvoll zu verhalten? Legt dies die Beziehung zwischen Staaten und Nationen fest? Erkennen wir, dass es das ist, was uns ständig durch die menschliche Geschichte lenkt und motiviert? Unsere Verbindung basiert ausschließlich aus individuellem Verlangen. Wir wollen uns über andere erheben, auf Kosten anderer besser sein und sie benutzen. Wir sollten studieren um herauszufinden, wie die tierische Stufe der Natur arbeitet. Wir unterscheiden uns nicht von Tieren. Wir benutzen, wo auch immer, unseren Verstand nur für den Zweck der egoistischen Entwicklung. Aus diesem Grund sind die Menschen das größte Übel, die schlimmste Kreatur in der Natur.

Wenn Dr. Emma Seppalla eine rosarote Brille trägt, können wir nichts dagegen tun. Die Natur basiert auf Egoismus und das ist was die Tora sagt: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen und die Tora als Gewürz.“ Solange der Mensch die Tora nicht richtig verwendet, er das erneuernde Licht während seines Studiums nicht anzieht, ist er vollkommen egoistisch.

Wir sind in einem teuflischen Kreislauf eingeschlossen, aus dem wir außer durch den Einfluss des höheren Lichts, welches uns da herausziehen kann, nicht flüchten können. All unser Streben und Impulse, die uns gut erscheinen, sind völlig egoistisch.

Von Kab TV „Neues mit Michael Laitman“, 7/4/16

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Höre auf die Ratschläge der Kabbalisten!

Wenn ich in meinen Unterrichten über die Naturgesetze spreche, wollen das die Leute nicht hören, sie ignorieren meine Worte an die Menschheit. Die Naturgesetze sind feststehend und unumstößlich und wir müssen ihnen folgen oder wenigstens auf die Weisheit der Kabbala hören, die auf einem 6000 Jahre alten Wissen basiert.

Wir müssen diese Gesetze ausführen, da sie die gesamte Natur am Laufen halten. Wenn wir sie nicht einhalten, werden wir stattdessen stark unterdrückende Kräfte heraufbeschwören. Der Plan der Naturgesetze und ihre Erfüllung zwingen uns dazu, uns harmonisch an den allgemeinen Naturmechanismus anzuschließen. Was die Menschheit und unsere umgebende Natur bewegt, hängt von unseren Anstrengungen ab, wie wir auf die nächste Stufe aufsteigen, in die nächste Dimension, in ein vollkommen anderes System. Erst jetzt beginnen die Physiker neue Möglichkeiten zu entdecken, wie man in eine andere Realität übergeht. Aber die Weisheit der Kabbala spricht seit 6000 Jahren darüber.

Die Kabbalisten erfahren den Prozess des Übergangs. Sie sehen, fühlen und betreten neue Dimensionen, und leben gleichzeitig auch in unserer Welt. Obwohl sie uns das nicht vormachen können, fordern sie uns dazu auf, uns um unserer selbst willen klüger zu verhalten. Die Kabbalisten rufen die Menschheit nicht nur wegen des Weltfriedens zur Vereinigung auf. Das ist nicht genug in unserem System unserer Entwicklung. Wir müssen uns vereinen, um unsere momentane Stufe der Existenz zu verlassen und die nächste Stufe zu erreichen, weil wir dazu bereit sind und der Übergang für die ganze Natur unentbehrlich ist.

Aus diesem Grund übt die Natur Druck auf uns aus, zuerst auf die Juden und dann auf alle anderen Menschen. Die Welt hat ihre Entwicklung auf dem positiven Weg abgeschlossen. Das wird nicht mehr lange so weiter gehen. Wir werden bald Zeugen einer graduellen Zerstörung der Bande zwischen Staaten und Nationen, zwischen verschiedenen Unternehmen usw. werden. Und so bleibt uns kein Ort, an den wir flüchten könnten; wir müssen uns entsprechend den Naturgesetzen verhalten.

Ich nehme mir die Freiheit, die unangenehmsten Dinge zu äußern, weil es die Wahrheit ist. Ich möchte euch warnen. Und vergleicht mich nicht mit sozialen und politischen Akteuren. Jeder von ihnen verfolgt sein eigenes Wohlergehen und so vermarktet er sich selbst. Ich bin nicht an einer Selbstdarstellung interessiert, und es ist sogar besser, wenn ihr meinen Namen überhaupt nicht erwähnt. Hauptsache ist, dass ihr das Ziel der Natur, die ihren Kurs nicht ändert und uns wie eine Dampfwalze zermalmen kann, versteht. Deshalb appelliere ich an euch, wenn wir unsere Kinder und Enkelkinder diesen Weg der Entwicklung auf korrekte und leichte Art und Weise und mit Verständnis gehen lassen wollen.

Ich schaue mir die Menschen an, die mich angreifen, und interessanterweise sind sie sich alle sicher, dass sie wissen, was die Weisheit der Kabbala ist. Aber wenn die Weisheit der Kabbala über Dinge spricht, die ihren Wünschen entgegengesetzt sind, dann behaupten sie, dass ich nichts verstehe und dass meine Worte unglaubwürdig sind. Die Weisheit der Kabbala ist die Wissenschaft der Natur, der Naturgesetze und wie sich die Natur entwickelt. Wir müssen uns damit noch ernsthafter verbinden!

Wenn ich mich an die Massen wende, dann glauben sie, dass ich damit meine eigene Politik nach vorne bringen will. Es geht nicht um die Politik von Politikern aus verschiedenen Ländern, die meinen, dass wir uns auf die eine oder andere Weise verhalten müssen.

Es handelt sich nicht um meine persönliche Meinungen – ich übermittle lediglich das Programm der Natur, seine Gesetze, seine Methode und seine Entwicklung. Ich zeige das in einer einfachen, zugänglichen Weise auf, damit wir die natürlichen Gegebenheiten trotz des  Druckes der Natur einfach und konstruktiv durchleben können. Es geht nicht um meine persönliche Meinung, obwohl diese Dinge zu meiner Person gehören. Ich bin nur der „Übersetzer“, der die Geheimnisse der Natur übermittelt. Es gibt nichts, was ich möchte, bei dem, was ich sage, und diejenigen, die glauben, dass ich in meinen Unterrichten meine eigenen Meinungen vertrete, täuschen sich.

Öffnet die authentischen kabbalistischen Bücher, lest sie und begreift, was sie sagen. Ich übermittle euch das, was die authentischen ursprünglichen kabbalistischen Quellen, die in 6000 Jahren geschrieben wurden, sagen. Diese Quellen haben sich selbst enthüllt und sich die ganze Geschichte durch vollzogen.

Ich sage euch einfach, was heute geschieht und was morgen geschehen wird und vielleicht übermorgen, damit wir dem morgigen Tag einfacher gegenüber treten können! Ihr solltet versuchen, euch bewusster und verantwortungsvoller mit dem zu verbinden, was die Weisheit der Kabbala sagt. Es ist nur zu unserem eigenen Nutzen. Ich mache nur meinen Job und erwarte keine Bezahlung oder Anerkennung.

Frage: Was erwartest du von jemandem, der dir zuhört?

Meine Antwort: Zuallererst, dass er es unterlässt, mich zu verurteilen, weil sich derjenige selbst von dem korrekten Verständnis darüber abschneidet, was in der Welt nach kabbalistischer Interpretation passiert.

Ich bin wie ein Lackmusteststreifen, anhand dessen der Mensch durch seine Beziehung zu mir seine Beziehung zur Natur bestimmt. Die Hauptsache ist, dass ihr erkennt, dass alles, was ich sage, keinesfalls meine eigenen Gedanken sind. Es steht in den kabbalistischen Büchern geschrieben, beginnend mit Abraham, einschließlich dem Buch Sohar, den Schriften von Ari, Ramchal, Baal HaSulam, Rabash, Rav Kook und anderen. Ihre Hauptaussage ist der Ruf zur Vereinigung, zur Verbindung, ungeachtet unserer Impulse nach Trennung, Konkurrenz und gegenseitiger Bedrängnis. Unsere Rolle besteht in der Vereinigung über der Trennung. Das ist das Ziel.

Frage: Was sollte jemand, der diesen Ruf hört, tun?

Meine Antwort: Es gibt eine Methode der Vereinigung für die Massen. Im Grunde wird diese Methode durch das Diskutieren verschiedener Themen gemäß der Weisheit der Kabbala in einem Gesprächskreis erfüllt. Die Menschen fühlen sich einander näher in einem Kreis, und dadurch wird eine besondere Kraft zwischen ihnen enthüllt. Es ist ein Gefühl von Begeisterung über unsere Welt.

Es gibt eine Methode der Vereinigung für die Massen, die hauptsächlich im Kreis ausgeführt wird. Wenn man sich im Kreis hinsetzt und über kabbalistische Ratschläge diskutiert, dann fühlen sich die Menschen einander näher, und diese Annäherung ruft eine Art besonderer Kraft und Wärme hervor. Sie fühlen sich so, als würden sie sich über unsere Welt erheben.

Deshalb würde ich sehr gerne im Kreis Menschen sehen, die meine Worte ernsthaft aufnehmen anstatt mich zu verunglimpfen. Es wird uns besser gehen, wenn wir diese historische Periode bewusst durchlaufen, sodass am Ende etwas von uns übrig bleibt.

[181763]

Die Gefäße der Seele reinigen

Frage: Sind wir für sämtliche Leiden, die uns begegnen, verantwortlich?

Antwort: Der Schöpfer, der das Böse geschaffen hat, ist verantwortlich. Es steht geschrieben: „Ich habe das Böse geschaffen und die Tora als Gewürz“. Wenn wir das Böse in Gutes umwandeln, werden wir die Stufe des Schöpfers erreichen. Alles in unserer Welt ist so angeordnet, dass der Mensch die Probleme durch die Natur seiner bösen Neigung erforscht und aufdeckt, und er wird einen Weg finden, diese Probleme zu überwinden, indem er die Methode der Korrektur richtig anwendet.

Wenn derartige Fragen aufkommen, bedeutet das, dass der Mensch bereit ist, diese Methode anzuwenden. Dann realisiert er nach und nach, warum alles so geschaffen wurde, wie es ist, und nicht anders. Dann wird ihm klar werden, dass der Schöpfer diese besondere Kraft der Natur ist, die die gesamte Schöpfung einschließt, die ganze Natur und alle höheren Stufen, die uns jetzt unzugänglich sind, die wir aber enthüllen werden.

Wenn wir den Egoismus korrigieren, den der Schöpfer absichtlich als grausam, riesengroß und universell geschaffen hat, dann werden wir zu Managern der gesamten Natur, in unserer Welt und in allen anderen Welten. Die Menschheit wird auf die Stufe der Ewigkeit und Perfektion aufsteigen, und das ohne sterben zu müssen. Wir werden uns auf eine höhere Stufe erheben. Die Menschheit befindet sich auf der Stufe der Entwicklung, wenn die Frage nach dem Sinn des Lebens in der Mehrheit auftaucht. Nach der Weisheit der Kabbala bedeutet das, dass wir erwachsen geworden sind und die Stufe erreicht haben, auf der wir beginnen, die Höhere Welt wahrzunehmen und uns ihr anzuschließen.

Frage: Warum leiden wir, wenn der Schöpfungsgedanke dem Menschen Genuss bereiten will?

Antwort: Weil wir uns selbst nicht korrigieren. Wüssten wir, wie wir die Korrektur bewerkstelligen und mit diesem Prozess beginnen können, würden wir uns schlagartig besser fühlen und die Stufen der Leiter der Güte erklimmen.

Kommentar: Es gibt zu dem Thema eine interessante Fabel. Ein durstiger Mann steht an einem Fluss mit frischem Wasser und versucht, ein schmutziges Glas zu füllen. Das Wasser scheint fade und bitter zu sein und er kann es nicht trinken, weshalb er den schmutzigen Fluss verflucht. Auf diese Weise verfluchen wir oft den Schöpfer, der uns Leiden schickt. Wenn der Mensch schließlich realisiert, dass der Grund des verdorbenen Geschmackes nicht das Wasser ist, sondern sein Glas, dann wird sich alles verändern. Er säubert und reinigt das Gefäß und somit ändert sich der Geschmack des Wassers. Dann wird ihm klar werden, dass das Wasser im Glas immer rein war, auch wenn er leidet.

Antwort: Ja, das ist unser Leben, aber wir werden das Leben erst dann genießen können, wenn wir die richtigen Kräfte anziehen.

Aus der Kabbalalektion in Russisch 2/16/16

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