Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wohltuende Viren

Frage: Ist es nicht gefährlich, sich mit anderen Menschen zu vereinen? Können Krankheiten und negative Gefühle auf mich übertragen werden?

Antwort: In unserem Leben treffen wir mit anderen Menschen zusammen und interagieren mit ihnen. Alle möglichen Keime und Viren werden dabei von einem auf den andern übertragen. Aber genau dadurch werden wir stärker und bauen eine Immunität auf. Dasselbe passiert auch, wenn wir die Methode der Einheit anwenden. Wenn wir mit dem Ego getrennt davon arbeiten, ist das schädlich, aber wenn wir  zusammen arbeiten und uns darüber erheben, werden wir erkennen, wie hilfreich das ist. Wir bekommen Hilfe gegen unser Ego. Das ist die Methode der Korrektur, die wir studieren sollen. Wir sollen unserem Egoismus dankbar sein, weil wir mit seiner Hilfe die 125 Stufen der spirituellen Leiter aufsteigen. Je höher wir auf der Leiter aufsteigen, umso mehr wächst und entwickelt sich unser Egoismus.

Zeichnung

Es ist ein erstaunlicher Vorgang, bei welchem mit dem Aufsteigen eines Menschen auch der Egoismus wächst und gleichzeitig kommt man damit der Spiritualität näher. Dadurch unterscheidet sich die Weisheit der Kabbala von allen anderen Methoden, weil wir alle Kräfte der Natur, eingeschlossen der egoistischen Kraft, nutzen. Nichts bleibt bei meiner Korrektur außen vor. Ich absorbiere alle negativen und positiven Kräfte und vereine sie in einer Symbiose, einem besonderen Bund. Dank diesem Bund steige ich auf der spirituellen Leiter auf.

Aus der russischen Kabbala Lektion, 11/15/15

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In Richtung einer neuen Welt – durch einen guten Weg.

Frage: Was geschieht mit unserer Welt, wenn die Menschen untätig sitzen bleiben?

Antwort: Wenn man sich zurücklehnt, kommt es zu dem dritten Weltkrieg. Von der Weltbevölkerung wird wenig übrig bleiben, und dieser kleine Anteil der Menschen wird dann die Methode anwenden müssen, die zeigt, wie man die Verbindung zwischen den Menschen korrigiert und einen Zustand erreicht, in dem die gesamte Menschheit auf die nächste Stufe des Bewusstseins übergeht. Wir haben schon alles ausgeschöpft, was uns die Natur auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe bietet.

Wir müssen jetzt die Stufe „Mensch“ erreichen. Mensch (Adam) – ähnlich der Höheren Kraft, der Höheren Natur – das ist die nächste Entwicklungsstufe der Existenz. In jedem Bereich unseres Lebens, der Wissenschaft, Kultur, Kunst, Familie, Beziehungen zwischen den Menschen, sind wir in einer Sackgasse angelangt. Die Welt versinkt in Drogen, spürt keine Nützlichkeit, und erkennt die Sinnlosigkeit des Daseins. Veraltete Paradigmen müssen durch neue ersetzt werden.

Frage: Vielleicht brauchen wir tatsächlich einen dritten Weltkrieg, damit der Prozess beschleunigt wird?

Antwort: Warum? Schließlich kann man das auch ohne Krieg erreichen. Zum Beispiel lernt ein unartiges Kind alles durch „Schläge“, aber ein kluges Kind versteht, dass man alles auf gute Art und Weise schnell erreichen kann. Die Kabbalah erzählt über diese beiden Möglichkeiten, denn sie wurde uns gegeben, damit wir nicht durch Leiden automatisch zur nächsten Stufe gelangen, wie es seit Tauschenden von Jahren ist, sondern damit wir den guten Weg der Nächstenliebe wählen.

Aus der Sendung im Radio „Echo von Moskau“, 2015.11.25

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Zeigen Sie mir die Höhere Welt!

Frage: Kann ein erfahrener Kabbalist seine Errungenschaften offenbaren, damit die Menschen danach streben, den Nächsten zu lieben, wie sich selbst?

Meine Antwort: Wie wollen Sie es denn machen? Das geht nicht. Wie kann man denn einem Kind die höhere Mathematik oder Physik beibringen? Um dies zu tun, muss das Kind erst reifer werden. Deswegen halten wir Vorträge, unterrichten, bieten Kurse an, erklären das System der Höheren Welten an Hand von Zeichnungen und Beispielen.

Sie wollen die Höhere Welt sehen? Denken Sie, dass sich der Himmel plötzlich offenbart und Sie die nächste Stufe der Existenz der Materie erkennen? Wie wollen Sie das denn wahrnehmen und mit welchen Eigenschaften? Dafür muss man seine egoistischen Eigenschaften etwas annullieren und sich selbst öffnen. Das Gebot „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“ existiert dafür, um sich selbst zu öffnen und die nächste Stufe der Welt zu erkennen.

Warum hat der Schöpfer alles in dieser schrecklichen Art und Weise erschaffen? Damit wir ausgerechnet in der Verbindung zwischen uns neue Sinnesorgane „entwickeln“, die uns ermöglichen, die Höhere Welt zu betreten. Aber wie wollen Sie es tun, wenn Sie das System der Wahrnehmung in den Koordinaten der Höheren Welt nicht kennen? Wie kann ich es Ihnen vermitteln? Gar nicht!

Zunächst einmal müssen Sie dieses Sinnesorgan der Wahrnehmung der Höheren Stufe entwickeln, erst dann sind Sie fähig, sie wahrzunehmen.

Aus der Lektion in Moskau, 24.11.2015

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Umweltschützer in Panik

Frage: Am Nordpol wurde kürzlich ein Grad unter Null gemessen, anstatt wie dort normalerweise üblich, 30 Grad unter Null. Die Ökologen behaupten, dass der Sturm Frank, welcher heftigen Regen und Überflutungen in England verursachte, eine tropische Warmluftströmung zum Nordpol brachte. Warum passiert das?

Antwort: Die Erde ist aus dem Gleichgewicht, da wir Menschen untereinander  völlig aus dem Gleichgewicht geraten sind. Bis zum ersten Weltkrieg waren die Natur und die Menschheit nicht „global“. Kurz nach dem ersten Weltkrieg folgte der zweite – erst Zerstörung, dann der Wiederaufbau der Welt und schließlich entwickelte sich das Internet. All dies führte zur Globalisierung, jedoch blieb die Entwicklung der Menschen dahinter zurück. Diese Entwicklung verursachte ein schreckliches Durcheinander, einen weltweiten vollendeten Zustand der Paradoxien; auf der einen Seite gibt es Widerstände untereinander, auf der anderen Seite absolute Abhängigkeit voneinander. Es ist wie in einer Familie, in der einer vom anderen abhängig ist, man sich untereinander aber nicht liebt und sich gegenseitig kritisiert.

Frage: Würden Sie die Konflikte zwischen den Menschen mit den Geschehnissen in der Natur in Zusammenhang bringen?

Antwort: Mit Sicherheit ist die Menschheit die höchste Stufe der Natur! Wir glauben, dass sich die Natur nur aus den Stufen unbelebt, pflanzlich und tierisch zusammensetzt; ist die Menschheit nicht ein Teil der Natur? Wir und die gesamte Natur mit uns sind gemeinsam in einer schrecklichen, wechselseitigen Aggression eingeschlossen. Wir alle bekommen nur ein einziges Instrument – ein System, das komplett zerbrochen ist und sein inneres Gleichgewicht verloren hat. Wir befinden uns bereits 40 bis 50 Jahre in diesem Zustand; es ist ein gewaltiges Problem, welches weiter wächst. Das Jahr 2015 war eine Demonstration unseres Ungleichgewichts und das Jahr 2016 wird ein Jahr der Prüfung sein; wird die Menschheit verstehen, was mit ihr geschieht, warum dieses Ungleichgewicht besteht und wie man einen Ausweg finden kann?

Es liegt an uns, das Problem zu erkennen und die Dringlichkeit zu verstehen, dass wir die Natur in aller Eile retten müssen. Wenn wir die Harmonie in der Natur, die zwingend notwendig für das Überleben ist, nicht schnellstens wiederherstellen, wird unsere Welt zerbröckeln.

Frage: Was ist damit gemeint, die Natur in aller Eile retten zu müssen?

Antwort: Erstens ist es nötig, dass wir uns untereinander verbinden, und zweitens alles zu tun, um das Gleichgewicht der Natur nicht weiter zu stören. Wir haben keine Zeit; wir haben bereits die rote Linie überschritten.

Frage: Denken Sie, dass das Jahr 2016 ein Wendepunkt sein wird?

Antwort: Nein, wir haben bereits die rote Linie überschritten; dies ist stufenweise geschehen. Wir haben von der menschlichen Stufe aus die Möglichkeit, die restlichen Stufen der Natur auszugleichen, da die menschliche Stufe die Höchste ist. Wenn wir alle damit beginnen, uns in unseren Gedanken auszurichten und uns in Einheit zu verbinden, werden wir in der Lage sein alles wiederherzustellen. Wenn es unsere Aufgabe ist, uns gegenseitig zu ergänzen und alles zu erleiden was passiert, dann werden wir auf diesem Planeten fortbestehen.

Frage: Was würde eine egoistische Person dazu zwingen, sich so zu verhalten?

Antwort: Es müsste eine unvermeidliche Gefahr für die Menschheit und besonders für diese Person bestehen! Wir müssten einen Status erreichen, in der die UN tatsächlich zu einer vereinten Nation werden könnte, die sich um die Rettung der Menschheit kümmert und sich mit der engstirnigen Politik einiger weniger Nationen kritisch auseinandersetzt. Alles hängt von den Menschen ab. Die Frage ist, wie viel Blut das kosten wird. Entweder geschieht es schnell, mit wenig Blutvergießen oder es wird noch viele Jahre der Kriege, Leiden und zusätzlichen Probleme geben, bis die Menschheit zur Besinnung kommt und ihr inneres Gleichgewicht erlangt. Das Gleichgewicht der Menschen stellt das Gleichgewicht der Natur her und dies wird benötigt, um den Garten zur Blüte zu bringen – ansonsten wenn dies nicht geschieht, wird es Schnee und Eis geben.

 

Von Kab TV „Neuigkeiten von Michael Laitman“ 1/1/16

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Das Leben besteht aus der Kombination von zwei Kräften

Je nach der Bewegung zum spirituellen Ziel entstehen für den Menschen immer größere Hindernisse und immer größere egoistische Kräfte, die in der Tora Balak, Bilam u.a. heißen. Wenn wir sie überwinden, erhöhen wir uns und beginnen, die Struktur der Lenkung der Welt zu verstehen. Gerade wegen der Widersprüche und Probleme, die ähnlich wie Schul-Hausaufgaben vor uns liegen und die wir allmählich lösen, werden wir weise und stark in der Vernunft, im Wunsch und im Verständnis. Wir können die Zügel der Lenkung des Höheren Systems übernehmen.

Auf dem Weg zum Gipfel stoßen uns die egoistischen Kräfte immer stärker und stärker ab; wir korrigieren zuerst die Wünsche, die aus der Welt Bria hinaufsteigen, später aus der Welt Jezira, dann aus der Welt Assia, und wir erheben sie alle allmählich auf die Welt Azilut. Die Korrektur geht immer von den leichten Problemen zu den schwereren.

Mit Hilfe von zwei entgegengesetzten Kräften beginnen wir unsere Eigenschaften zu manipulieren und bauen aus beiden Systemen (der rechten und linken Linie) ein Ganzes – wie bei der Elektrizität: Plus und Minus, Kondensator und Spule, usw. Alles in der Natur entsteht aus der richtigen Kombination von zwei einander entgegengesetzten Kräften.

Das Leben befindet sich immer in der richtigen Zusammenwirkung von entgegengesetzten Eigenschaften. Deswegen besteht die Weisheit der Kabbala darin, wie man zwischen den positiven und negativen Kräften existieren kann. Nur so kann der Mensch den Schöpfer, das System und die höchste Kraft, die über allem steht, enthüllen.

Aus dem TV-Programm „Die Geheimnisse des ewigen Buches“, 08.07.2015

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Warum heiraten?

Meinung: Britische Wissenschafter haben eine soziologische Studie in Sachen Familienverhältnisse durchgeführt und entdeckt, dass sich seit Anfang der 90er Jahre die Paare weniger trauen, sondern unverbindlichen Sex der Ehe vorziehen. Verglichen mit dem vorigen Jahrhundert, als Frauen durchschnittlich mit 20 Jahren geheiratet haben, tun sie es heutzutage erst mit 30.

Antwort: Der Egoismus wächst und passt sich ständig an die Bedingungen an, die ihm den größten Vorteil bringen. Deswegen beobachten wir solche Wandlung. Früher waren die Frauen bereits mit 20 Jahren verheiratet, sie waren ihr ganzes Leben lang mit einem einzigen Mann zusammen und kümmerten sich nur um den Haushalt; sie waren glücklich und zufrieden; heutzutage möchten sie die Welt sehen und viele Männer kennenlernen.

Genauso sind die Männer auch. Sie denken überhaupt nicht übers Heiraten. Es ist bequemer für sie, bei ihrer Mutter zu bleiben. Ich spreche mit vielen jungen Männern zwischen 30 und 35 Jahren. Sie sagen: „Wofür brauche ich das? Ich habe einen interessanten Job und gute Freunde. Ich verbringe viel Zeit mit ihnen, fahre mit ihnen in den Urlaub. Wenn ich eine Frau brauche, kann ich in jedem Nachtclub ein schönes Mädchen kennenlernen und das reicht mir für eine Nacht. Beim nächsten Mal wird es ein anderes Mädchen sein. Und alles ist so einfach und frei. Wozu also heiraten? Vielleicht später einmal.“ Heute ist das Verhältnis zu dieser Frage ganz anders als es früher war. Der Egoismus ist mutiert. Ein Mensch verlangt nicht viel von anderen und von sich selbst. Und weil er immer mehr schnell vergehenden Vergnügen nachjagt, braucht er keine seriöse Beziehungen: „Gib mir jetzt, und was morgen geschieht– ist mir egal“.

Nichtsdestotrotz gelangen wir zu einem wichtigen und richtigen Zustand – wenn der Mensch erkennt, dass nur vergehenden Vergnügen ihm Befriedigung bereiten und er ihnen hinterher läuft. Und alle großen und tiefgründigen Pläne sind ihm egal. Er glaubt nicht mehr an die Familie, an die Zukunft der Welt und an seine eigene Zukunft. Das, was er jetzt verdienen kann, was ihm in dieser Sekunde Freude bereitet, ist das wichtigste. Und morgen? Morgen könnte schon alles weg sein. Das ist die Einstellung zum Leben: So wenig Enttäuschung wie möglich.

Wir befinden uns jetzt in der Zeit der Erkenntnis des Bösen. Das zeigt uns, dass wir im Prinzip nur hinter dem schnellen Genuss her sind. Wir sehen das am steigenden Rauschgiftkonsum, Antidepressiva-Konsum und Scheidungen. Der Mensch will nichts mehr. Nur das Mobiltelefon braucht er. Er freut sich über jeden Film, der ihn ablenkt und er bezahlt Geld, um sich zu erfüllen. Und danach wird vielleicht etwas Neues produziert: Vielleicht gibt es Elektroden, über die man das Gehirn reizen kann, sodass der Mensch mit idiotischem Grinsen auf der Couch liegen und sich gut fühlen wird..

Wie unterscheidet sich unser Leben davon? Vielleicht nur darin, dass wir noch rackern müssen, damit wir diese kleine Vergnügen bezahlen können. Doch wenn der Mensch erkennt, in welcher Situation er sich befindet, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass er sich bereits in die richtige Richtung entwickelt.

Frage: Wird das auch mit unserer Nahrung geschehen?

Antwort:  Mit allem! Von 8 Milliarden Menschen auf der Erde werden 7 Milliarden arbeitslos sein. Und wir müssen sie ernähren. Wie? Mit Medikamenten und Drogen, die die Realität verzerren. Das Ego erzeugt in uns eine klare Haltung in Bezug darauf, was in der Welt heute passiert. Wenn wir diese Haltung ändern wollen, müssen wir uns selbst ändern und auch unsere Perspektive. Dann erhalten wir andere Genüsse und Eindrücke vom Leben. Doch dafür benötigen wir eine andere Methode, um mit dem Ego zu arbeiten. Zunächst muss sich der Mensch der Erkenntnis des Bösen bewusst sein und sein Leben als kurzes vorübergehendes Vergnügen erkennen. Da aber das Ego eine „ewige Erfüllung“ anstrebt, muss man es transzendieren und es auf umgekehrte Weise nutzen: Von der Erfüllung der eigenen Bedürfnisse in die Richtung der Liebe und des Gebens. Dann wird sich das  Ego dauerhaft und vollkommen füllen. Wir werden dieses Stadium erreichen.

Aus dem TV Programm „News mit Michael Laitman“ 23.12.2015

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Tu biShewat – Das jüdische Neujahrsfest der Bäume

Der Mensch durchbricht die Grenzen seines Kreises

Der Mensch ist nicht der physische Körper, sondern der Wunsch, die Grenzen dieser Welt zu überschreiten bzw. sich von den materiellen Grenzen zu lösen. Tiere, Pflanzen (oder Bäume) oder Steine sind unbelebte, pflanzliche und belebte Stufen in Bezug auf den spirituellen Menschen. Wir sehen, dass der Unterschied zwischen dem Stein, der Pflanze, dem Tier und dem Menschen in dieser Welt durch die Kraft des Verlangens, das in jedem Geschöpf innewohnt, bestimmt wird. Und das Wichtigste ist nicht die Größe dieses Verlangens, sondern ihre Qualität.

Obwohl der Mensch nicht das stärkste Geschöpf auf der Erde ist, ist er im Vergleich zu den anderen Stufen fortgeschritten. Das Geheimnis seines Erfolges verbirgt sich darin, dass er alles Nützliche an sich zieht und alles Schädliche von sich entfernt. Der Mensch kann in die Zukunft planen. Er ist im Stande, die Geschehnisse, die in seiner gewöhnlichen Umgebung geschehen, zu verstehen. Der Mensch bricht im Gegensatz zum Tier alle Grenzen und will alles erobern. Und er kann richtig handeln und sich vor Gefahren schützen.

Das menschliche Streben ist nicht instinktiv wie beim Tier, sondern wächst und kann sich entwickeln. Aufgrund des Wunsches des Menschen zu leben und mehr und mehr Erfolg, Komfort, Gemütlichkeit und Sicherheit zu erzielen, kann man diese Eigenschaft als egoistischen Fortschritt bezeichnen. Diese Gabe ist nur dem Menschen gegeben. In unserer Welt schließt der Mensch das ganze Universum in sich ein und beeinflusst es; auf der anderen Seite befindet er sich selbst unter dem Einfluss der Realität. Letztendlich gelangt der Mensch jedoch zur Erkenntnis, dass solch eine egoistische Betrachtungsweise ihm kein Glück bringt. Er sieht plötzlich, dass die ganze Realität begrenzt ist und niemand glücklich machen kann. Im Menschen, der sich den vollen materiellen Überfluss leistet, erwacht plötzlich ein neues Verlangen, das nicht zur tierischen Ebene gehört und sich nicht auf weltliche Güter bezieht: Essen, Familie, Geld, Ehre und Wissen. Er will von diesem Leben fliehen, um ewiges Leben zu erlangen.

Frage: Ein Baum erhält Nährstoffe von der Erde und von der Sonne. Und was speist den Menschen, der sich innerlich entwickeln will? Wonach sucht er?

Meine Antwort: Der Mensch sucht nach der Ewigkeit. Der Unterschied zwischen unbelebt, pflanzlich, belebt und menschlich besteht darin, dass der Mensch die Lebensgrenze durchbricht. Er will nicht mehr von den Beschränkungen der Zeit, des Raums und der Bewegung abhängig sein und träumt davon, diese Grenzen zu überschreiten, um zu der ewigen und vollkommenen Dimension zu gelangen. Solch ein Verlangen im Menschen bringt ihm enorme Entwicklungsmöglichkeiten auf der nächsten Ebene. Nachdem er alles erlangt hat, entsteht in ihm ein Gefühl der Leere – er fühlt das Verlangen der neuen Stufe, die dem spirituellen Menschen entspricht, der hinter die Grenzen seines Körpers gelangen will. Der Mensch will nicht mehr altern und sterben, sondern will mehr und mehr verstehen. Das führt ihn zu Offenbarung der neuen Welt und der nächsten Stufe seiner Entwicklung.

Aus den Gesprächen über das neue Leben, 14.01.2016

[#175337]

 

 

Ein japanisches Mädchen

Kommentar: Vor einigen Jahren hat man in Japan eine Entscheidung getroffen, die Station „Kami-Schirataki“ zu schließen, weil es keine Fahrgäste gab. Aber es wurde festgestellt, dass es in diesem Ort doch einen einzigen Fahrgast gab, es war ein Mädchen, das jeden Tag mit dem Zug zur Schule fuhr, deswegen wurde diese Route nicht geschlossen. Die Eisenbahnverwaltung wird die Station bis zum März 2016, wenn die Schülerin die Lehre in der letzten Klasse beenden wird, behalten.. Emotionell betrachtet, kann man zu Tränen gerührt sein und aus dieser Geschichte viel machen!

Meine Antwort: Natürlich wäre es gut, wenn es die Sorge eines Menschen um andere Menschen gäbe. Aber andererseits sieht man, wie viele Leute hungern und das Notwendigste entbehren. Um eine Bahnstrecke zu betreiben, braucht man doch jede Menge Geld, Zehntausende Dollar pro Tag! Es lohnt sich nicht und der Staat soll nicht so handeln! Das alles ist offensichtlich nur eine PR Kampagne.

Aus dem Blickwinkel der Kabbala macht diese Handlung keinen Sinn, da sie nichts in der Welt verändert. Die Menschen  werden damit nicht korrigiert. Die Welt wird nur mit der richtigen Verbindung zwischen Vernunft und Gefühlen korrigiert. Und hier gibt es keine Vernunft, nur  Gefühle.

Wenn es möglich wäre, hätte ich die unrentablen Bahnverbindung sofort aufgehoben; man hätte andere Lösungen finden und das Geld für andere Projekte verwenden können. Es ist falsch, aber vielleicht ist das die  japanische Philosophie..

Und dem Mädchen wünschen wir viel Erfolg! Es ist ein angenehmer Gedanke, dass Dinge aus Liebe und Güte getan werden.

Aus „Die Geheimnisse des Ewigen Buches“, 8.7.2015

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Lohnt es sich, für die Fortpflanzung Anstrengungen aufzubringen?

Frage: Entsprechend der Weisheit der Kabbala sollten wir keine Energie für das Erreichen vorübergehender, körperlicher Wünsche verschwenden. Meine Tochter weigert sich, Kinder zu bekommen, weil es lebenswichtige Ressourcen entzieht. Hat sie recht? Sollten wir überhaupt noch Kinder bekommen?

Antwort: Das ist heute eine sehr logische und wichtige Frage. Ein Mensch, der in seinen 30er Jahren heiratet, muss sich in den folgenden 20 Jahren um seine Familie kümmern, bis seine Kinder erwachsen sind und für sich selbst sorgen und unabhängig werden können. Anstatt also die besten Jahre seines Lebens seiner spirituellen Entwicklung zu widmen, kümmert er sich um die Erziehung seiner Nachkommen, ohne zu wissen, wie sie leben und ihren Lebensunterhalt in der Zukunft verdienen werden. Ist es das wert? Wir können sagen, dass entsprechend unserem derzeitigen Lebensstil die Menschheit dafür sorgen muss, dass sie weiterhin existieren kann. Die Menschen müssen arbeiten und ihre Energie in Familie und die Erziehung ihrer Kinder investieren, und gleichzeitig sollten sie die Weisheit der Kabbala in ihre spirituelle Entwicklung implementieren.

Die Weisheit der Kabbala wurde uns nicht gegeben, damit ein Mensch sie 24 Stunden am Tag und während der ganzen Zeit, in der er nicht arbeiten muss, studiert. Durch die Bereitstellung von alle seinen Grundbedürfnissen wie  Wohnen, Arbeiten und eine Familie zu haben wird er die Verbindung zwischen ihm und dem Rest der Welt, wie es das System der Schöpfung und der Natur verlangt, erfüllen. Die Weisheit der Kabbala ist eine praktische Wissenschaft. Für einige, die sich in diesem Studium sehr engagieren, ist es auch ein Beruf. Sie fangen an, mit der Bevölkerung zu arbeiten, werden Ausbilder, Dozenten oder Kabbala Lehrer. Das Verhältnis von Lehrern im Bildungswesen unserer Welt ist im Vergleich zu der Bevölkerung 1:50, das heißt, ein Lehrer unterrichtet  fünfzig Schüler, während die Zahl der Kabbala Lehrer viel kleiner ist; doch ohne sie werden wir in der Zukunft nicht in der Lage sein, diese zu meistern.

Unser Anspruch ist es, den Punkt zu erreichen, an dem wir eine große Anzahl von Kabbala Lehrern haben, so dass es für jede Gruppe von 50 Menschen in der Welt einen Kabbalisten gibt. Dieser Kabbalist  wird dieses Team unterrichten und sich um es kümmern. Nach und nach wird die gesamte Menschheit in verschiedenen Gruppen durch einen Kabbala Lehrer angeleitet. Diese Lehrer müssen selbst auch weiter studieren, sich entwickeln und ihre Fähigkeiten verbessern, während die anderen Menschen erfüllen müssen, was sie empfangen haben – wie ein Student, der sein Studium abgeschlossen hat, seinen Lehrer verlässt und realisiert, was er gelernt hat.

Aus der Kabbala Lektion auf Russisch 11/15/15 [173709]

Sexuelle Übergriffe in Köln: Ein Weckruf für Europa

Quelle: The Huffington Post (20.1.2016)

 Nach den Silvester-Ereignissen in Köln, bei denen Dutzende von Frauen angaben, von Männern mit überwiegend arabischem und nordafrikanischem Erscheinungsbild sexuell angegriffen und ausgeraubt worden zu sein, gab die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker diese Woche deutschen Frauen den gut gemeinten Rat, eine „Armlänge“ Abstand zu halten. Dies stieß nicht unbedingt auf Begeisterung, genauso wenig wie die damit verbundene Ermahnung, dass Frauen sich „in Gruppen aufhalten und nicht aufteilen sollten, selbst bei Feierlaune“.

Die Ereignisse, gemeinsam mit der eher von Ratlosigkeit zeugenden Reaktion der Politik, entrüsteten ganz Deutschland und entfachten eine stürmische Debatte bezüglich Merkels Politik der offenen Tür gegenüber Migranten.

Deutschlands Einwanderungspolitik ist dabei keine wirkliche Ausnahme. Europa hat sich offiziell entschieden, den Migranten dabei zu helfen, nach Europa umzusiedeln. Unbemerkt begann in Europa eine Revolution.

Vor zehn Jahren war es noch unvorstellbar, eine offizielle Politik für die Integration von Einwanderern aus der Levante und Afrika nach Europa auszuarbeiten, weil sich Europa einfach nicht vorstellen konnte, eine Masseneinwanderung über die eigenen Grenzen zuzulassen.

Der Zustrom von kulturell so verschiedenen Menschen nach Europa leitet einen Umbildungsprozess der europäischen Gesellschaft ein. Der alte Kontinent befindet sich an der Spitze eines weltweiten Prozesses von Einwanderung und Integration.

In Wirklichkeit scheint Europa selbst zugrunde zu gehen – zusammen mit dem Nationalstolz der Europäer.

In der heutigen Zeit sind Grenzen nicht länger Hindernisse. Die Idee des Nationalstaats scheint nahezu hinfällig. Die Menschen ziehen dort hin, wo sie meinen, ein besseres Leben haben zu können und die Solidarität mit dem Heimatland ist kaum noch vorhanden. In Wirklichkeit scheint Europa selbst zugrunde zu gehen – zusammen mit dem Nationalstolz der Europäer.

Dieser Niedergang ist allerdings nicht zwingend notwendig. Im Gegensatz zu großen Zivilisationen der Vergangenheit haben wir heute das Wissen darüber, wie der Kontinent wiederbelebt werden kann.

Wenn Europa einen Weg finden möchte, mit der Masseneinwanderung einer fremden Kultur umzugehen, dann muss es eine wahre Einheit unter den Mitgliedsstaaten errichten, die gegenseitige Ausnutzung unter den Ländern abschaffen und den einzigartigen Beitrag jedes Landes zur Union fördern.

Als Sammelsurium von Völkern und Ethnien ist Europa wie ein modernes Babylon. Wie die meisten, wenn nicht sogar alle großen antiken Zivilisationen, zerfiel Babylon aufgrund des Mangels an Einheit.

Es ist Europas dringendste Aufgabe, den Zusammenhalt unter den Europäischen Mitgliedsstaaten und Ethnien zu stärken.

Daher ist es Europas dringendste Aufgabe, den Zusammenhalt unter den Europäischen Mitgliedsstaaten und Ethnien zu stärken. Wenn das nicht geschieht, könnte der Zustrom von jungen und dynamischen Muslimen, dessen Verhalten einigen westlichen Werten widerspricht, Europa auseinander reißen.

Die Zeit rennt uns davon. Wenn Europa erwacht und eine soziale und kulturelle Einheit errichtet, dann wird es sich dem globalen Fluss in Richtung Zusammenhalt und gegenseitige Abhängigkeit anpassen. In solch einem Fall werden sich die Einwanderer der vorherrschenden Kultur anpassen und der alternden Bevölkerung in Europa eine konstruktive Ergänzung sein.

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