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2012 – Jahr der Entscheidung für Europa

Meinung (Henning Meyer ist Senior Visiting Fellow am Government Department an der London School of Economics und Editor des Social Europe Journal, „Die Zeit“ Deutschland):

Im kommenden Jahr muss sich in der EU alles ändern. Sonst drohen eine globale Rezession und europaweite Unruhen. 2011 war das desaströseste Jahr in der Geschichte der Europäischen Union. Die Euro-Krise ist von der Peripherie in den Kern vorgedrungen. Alle bisherigen politischen und finanziellen Rettungsmanöver reichten nicht aus, sie kamen zu spät. Das Veto Großbritanniens führte zur bisher größten politischen Spaltung der EU.

Kommentar: Es ist offensichtlich, dass die europäische Sturheit und das Gefühl der Überlegenheit die EU nicht auf einem kurzen und leichten Weg, sondern nur auf dem Weg der Leiden zur Vereinigung kommen lässt…

Nationales Interesse statt Kompromiss

Die Unfähigkeit der europäischen Regierungen, über das „nationale Interesse“ hinaus die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist einer der entscheidenden Gründe für das Versagen der EU in der aktuellen Krise. Wir bewegen uns auf einen politischen Stillstand zu.

Die IWF-Chefin Christine Lagarde hat nicht nur vor dem befürchteten Abschwung, sondern auch vor protektionistischem und isolationistischem Politikstil im Namen des „nationalen Interesses“ gewarnt. Eine ähnliche Politik hatte den zweiten Weltkrieg zur Folge.

Kommentar: Gerade im Namen des nationalen Interesses sollte eine enge allseitige Verbindung hergestellt und ein Programm zur Verschmelzung der EU zu einem Ganzen ausgearbeitet werden!

2012 wird es einen Aufstand geben

Wenn wir weitermachen wie bisher sage ich für 2012 mehr als nur einen Aufstand voraus: Der Aufstieg neuer sozialer Bewegungen, ziviler Widerstand koordiniert durch neue Medien und soziale Netzwerke. Einmal ins Rollen gekommen lassen sich solche Dynamiken nur sehr schwer aufhalten. Wenn also nicht die Ursachen der Proteste konkret angegangen werden, wird der zivile Widerstand gegen eine als ungerecht empfundene Politik weiter anwachsen.

Die EU muss auf einen völlig neuen Kurs einschwenken. Sie muss die Europäische Zentralbank zum Retter der letzten Instanz machen, sie muss den Finanzsektor grundlegend reformieren.

Kommentar: Ach, wenn die EZB nur selbst wüsste, was zu tun ist!

Mehrere Staaten könnten den Euro-Raum verlassen

Das Austreten von Mitgliedsländern aus der Euro-Zone wird sehr wahrscheinlicher. Eine weitere globale Finanzkrise und jahrelange juristische Auseinandersetzungen wären vorprogrammiert. Das würde wiederum die politische und wirtschaftliche Krise weiter anheizen.

Es ist noch nicht zu spät, den Kurs zu wechseln. Anderenfalls wird es 2012 nicht „nationales Interesse“, sondern „Rückkehr des Nationalismus“ geben. Wir befinden uns am Scheideweg. Die in Europa Verantwortlichen sollten sich die langfristigen Konsequenzen ihres Handelns bewusst machen.

Kommentar: Es ist so, dass nur das Verständnis unseres Evolutionsplans und dessen Befolgung uns richtige Schritte unternehmen lässt, anderenfalls werden die korrigierenden Naturkräfte eine noch größere Krise hervorrufen, um uns den richtigen Weg zu zeigen – doch das wäre der Weg der Leiden.